Kodersdorf: Schloss Wiesa

Schloss Wiesa

An der Gärtnerei 4
02923 Kodersdorf OT Wiesa

Historisches

Erstmals wurde 1398 ein Herrensitz in Wiesa erwähnt, der 1577 an die Familie von Nostitz kam. Diese behielt Wiesa lange Zeit in Familienbesitz, näm­lich bis Harry von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf 1945 ent­eig­net wurde. Das Schloss wurde 1595 errich­tet und mehr­fach umge­baut. So fan­den 1730 Erweiterungsbauarbeiten und 1761 sowie 1772 Umbauten statt. Auch 1873  und 1885 waren umfang­rei­che Bauarbeiten voll­zo­gen wor­den. 1898 /​ 1899 wurde der Ostflügel ange­fügt. Letzte Umbauten am Schloss erfolg­ten 1923. Der Wirtschaftshof ent­stand über­wie­gend im 19. Jahrhundert. Das Inspektorhaus wurde 1774 erbaut und nach Brandbeschädigung 1858 rekon­stru­iert. 1888 wurde eine Familiengruft angelegt.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 diente das Schloss als Kindergarten, Schule und Wohnhaus. Die gro­ßen Ländereien wur­den durch die LPG bewirtschaftet.

Nachwendezeit

Der Sohn des letz­ten Besitzers sie­delte sich bereits 1990 in Wiesa an und erwarb zunächst Feld- und Waldflächen aus dem frü­he­ren väter­li­chen Besitz zurück. Nach sei­nem Tod kaufte seine Witwe Teile des Rittergutshofes. Sie hat das Inspektorhaus sanie­ren und zu Wohnraum umbauen las­sen. Das Schloss sowie das rest­li­che Rittergut wur­den 2002 an pri­vat verkauft.

Heutige Nutzung

Der Schlosseigentümer bewohnt Schloss Wiesa und lässt es schritt­weise sanie­ren. Die alte Brennerei wird von ihrer Eigentümerin bewohnt, im Inspektorenhaus befin­den sich ein Familienmuseum sowie wei­tere Wohnungen.

Krauschwitz: Vorwerk Skerbersdorf

Vorwerk Skerbersdorf

Lindenstraße 17
02957 Krauschwitz OT Skerbersdorf

Historisches

Das Vorwerk wurde erst­mals 1552 erwähnt. Zu die­ser Zeit befand es sich bereits ein Jahr im Besitz von Ferdinand I., dem König von Böhmen. Die Herrschaft übten vor­her seit Mitte des 14. Jahrhunderts die Herren von Penzig aus. Ihnen folg­ten in der Mitte des 15. Jahrhunderts die Herren von Gersdorff sowie von Biberstein. 1558 über­trug der König das Vorwerk den Herren von Schönaich, die es 1589 an den nächs­ten König von Böhmen, Rudolf II., zurückgaben.

Zwischen 1597 und 1644 befand sich das Vorwerk Skerbersdorf im Besitz der Burggrafen von Dohna. Durch Einheirat gelangte es 1644 an die spä­te­ren Freiherren von Callenberg und 1798 an den Reichsgrafen von Pückler.  Der Graf von Nostitz und Hatzfeld kam 1845 in den Besitz von Skerbersdorf und ver­kaufte das Vorwerk ein Jahr spä­ter an den Prinzen der Niederlande. Dieser ver­machte es 1881 sei­ner Familienangehörigen Marie Fürstin zu Wied. Seit 1883 befand sich das Vorwerk im Besitz der Grafen von Arnim-Muskau.

Nach 1945

Die Grafen von Arnim-​Muskau wur­den 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute Wohnzwecken.

Krauschwitz: Rittergut Pechern

Rittergut Pechern

Dorfstraße 98
02957 Krauschwitz OT Pechern

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1625 erwähnt. Als Besitzer ist die Familie von Bibran bekannt. Im 19. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer häufig.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde im Zweiten Weltkrieg stark beschä­digt und die letz­ten Besitzer im Rahmen der Bodenreform ent­eig­net. Im wei­te­ren Zeitverlauf wurde das Herrenhaus wie­der auf­ge­baut und zu Wohnzwecken genutzt.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Krauschwitz: Jagdschloss Podrosche

Jagdschloss Podrosche

Bundeswehrgelände
gegen­über Daubitzer Straße
02957 Krauschwitz OT Podrosche

Historisches

Das Jagdschloss Podrosche wurde zu Beginn der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts, ver­mut­lich um 1860, für den Besitzer Friedrich Prinz der Niederlande erbaut. Es gelangte danach an Traugott Hermann Graf von Arnim-​Muskau, der es 1897 an Ludwig Graf von Strachwitz veräußerte.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung der Grafenfamilie von Strachwitz. Die Sowjets leg­ten auf aus­ge­dehn­ten Flächen den Truppenübungsplatz an. Er wurde durch die NVA und nach­fol­gend von der Bundeswehr genutzt.

Heutige Nutzung

Das kleine Schloss befin­det sich heute auf dem Gelände eines Truppenübungsplatzes und wird durch die Bundeswehr für Übungen genutzt, was man dem klei­nen Schlösschen auch ansieht. Es kann von daher nicht öffent­lich besich­tigt werden.

Krauschwitz: Vorwerk Podrosche

Vorwerk Podrosche

02957 Krauschwitz OT Podrosche

Historisches

1552 wurde ein Vorwerk urkund­lich erwähnt. Dieses wurde 1897 im Zusammenhang mit einem Verkauf als Rittergut bezeichnet.

Heutige Nutzung

Vom Vorwerk ist heute nichts mehr erhalten.

Kreba-​Neudorf: Schloss Kreba

Schloss Kreba

Am Sportplatz 2
02906 Kreba-​Neudorf OT Kreba

Historisches

Das Rittergut ent­stand 1519 in Folge einer Erbteilung der Familie von Gersdorff. Etwa ein Jahrhundert spä­ter gelangte es an die Familie von Bischofswerder. 1787 erbte Eleonore Henriette von Ponickau das Rittergut Kreba von ihrem Sohn. Sie war in ers­ter Ehe mit Nikolaus Willibald von Gersdorff ver­mählt, in zwei­ter Ehe mit Johann Georg Friedrich Graf von Einsiedel. Durch die­sen Erbgang gelangte Schloss Kreba an die Grafenfamilie von Einsiedel.

Das Schloss selbst wurde bereits um 1750 erbaut und unter von Einsiedelschem Einfluss 1806 umge­baut. Alexander Graf von Einsiedel sind die Orangerie und die Anlage des eng­li­schen Landschaftsparks in den 1850er und 1860er Jahren zu ver­dan­ken.  Die Grafen von Einsiedel ver­kauf­ten Kreba 1913 an Hartmann Freiherr von Schlotheim. Er ver­kaufte Schloss Kreba in Folge sei­nes ver­spiel­ten Vermögens 1936. Drei Jahre spä­ter über­nahm die Gemeinde das Schloss und rich­tete eine Schule darin ein. Der eins­tige See wurde zuge­schüt­tet, im Park eine Turnhalle errichtet.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird noch immer als Grundschule genutzt.

Königshain: Schlosskomplex Königshain

Wasserburg & Schlosskomplex Königshain
Steinstock, Altes & Neues Schloss

Dorfstraße 27–32
02829 Königshain

Historisches

Ursprungsbau des Schlosskomplexes war eine Wasserburg, wel­che spä­ter durch den Steinstock und das Alte Schloss über­baut wurde. Der so genannte Steinstock wurde spä­tes­tens im 14. Jahrhundert errich­tet und diente dem Gutsbesitzer als ers­tes Wohnquartier. Das ehe­ma­lige böh­mi­sche Lehngut wurde 1367 von König Wenzel an die Brüder von Gersdorff ver­kauft, die es bis 1456 besa­ßen und dann an den Ratsmann Bartholomäus Hirschberg ver­äu­ßer­ten. Der Familienbesitz wurde 1504 an die Familie Frenzel ver­kauft, die am Steinstock, ver­mut­lich um 1570, Umbauten tätigte.

Bereits 1556 wurde das Alte Schloss durch die Familie Frenzel errich­tet. Es brannte 1668 ab. Zu die­sem Zeitpunkt befand es sich bereits acht Jahre in den Händen der Familie von Schachmann, die das Alte Schloss wie­der her­stell­ten. Es han­delte sich damals um ein Wasserschloss, die Gräben wur­den aller­dings zu einem spä­te­ren Zeitpunkt tro­cken gelegt.

Unter der Familie von Schachmann wurde schließ­lich auch das Neue Schloss von 1764 bis 1766 erbaut. Nachdem Carl Adolph Gottlob von Schachmann ver­stor­ben war, kam der Schlosskomplex mit­samt Rittergut über des­sen zweite Ehefrau 1798 an deren Neffen Carl Heinrich Ludwig von Heynitz. Im Besitz der Familie Heynitz befand sich der Schlosskomplex Königshain schließ­lich bis 1945. 1930 hatte Dietrich von Heynitz den Grundbesitz geerbt.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Dietrich von Heynitz, der nach baut­zen ins gefäng­nis ver­schleppt wurde, wurde der Schlosskomplex zunächst durch die Rote Armee genutzt. Später wur­den im Alten Schloss Wohnungen ein­ge­rich­tet, das Neue Schloss diente als Kindergarten und wurde dazu ent­spre­chend umgebaut.

Nachwendezeit

Die Gemeinde Königshain setzte sich nach dem Ende der DDR für den Erhalt der her­un­ter­ge­kom­me­nen Schlossanlage ein. Ab 1997 fan­den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am Neuen Schloss statt. Die Sanierungsarbeiten am Komplex konn­ten 2006 abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Es fin­den Kunstausstellungen statt, außer­dem wird der Saal des Steinstocks für klei­nere Veranstaltungen genutzt. Zusätzlich gibt es ein Apothekenmuseum und eine Ausstellung mit his­to­ri­schen Kutschen.

Kreba-​Neudorf: Vorwerk Tschernske

Vorwerk Tschernske

Dorfstraße 6
02906 Kreba-​Neudorf OT Tschernske

Historisches

Das Vorwerk wurde 1607 erwähnt. Es brannte 1634 ab und wurde 1885 erneut als Vorwerk erwähnt. Die Gebäude wur­den vor 1850 errichtet.

Heutige Nutzung

Erhalten sind zwei denk­mal­ge­schützte Wirtschaftsgebäude.

Hainewalde: Neues Schloss Hainewalde

Neues Schloss Hainewalde

Kleine Seite 31
02779 Hainewalde

Historisches

1724 fiel das Rittergut Hainewalde an Christine Tugendreich von Kyaw, wel­che mit Samuel Friedrich von Canitz ver­hei­ra­tet war.  Für ihn wurde, inzwi­schen ver­wit­wet, zwi­schen 1749 und 1755 das Neue Schloss Hainewalde erbaut und der Park ange­legt. Zuvor leb­ten die Besitzer im Alten Schloss Hainewalde. 1762 war das Rittergut Hainewalde in eine Familienstiftung ein­ge­bracht wor­den. 1780 wurde das bau­fäl­lig gewor­dene Alte Schloss abge­tra­gen, nur das Torhaus blieb stehen.

Im 19. Jahrhundert ging ein Teil der baro­cken Gartenanlage durch Umgestaltungen zum eng­li­schen Landschaftspark hin ver­lo­ren. 1882 bis 1883 wurde das Neue Schloss umge­baut. Die Familienstiftung wurde 1927 auf­ge­löst, als Ernst Freiherr von Kyaw seine Oberlausitzer Besitztümer auf­gab. Die Gemeinde Großschönau erstei­gerte Schloss und Rittergut Hainewalde, hatte jedoch keine wirk­li­che Verwendung dafür. Somit stand das Schloss größ­ten­teils leer. 1933 wurde für einige Monate ein Schutzhaftlager der SA im Schloss unterhalten.

Nach 1945

Nach Kriegsende zogen Flüchtlinge und Vertriebene ins Schloss ein. 1972 wurde es wegen Baufälligkeit gesperrt. Pläne, das Schloss in ein Ferienheim umzu­bauen, schei­ter­ten aus Kostengründen bereits 1975. 1988 gab es Pläne zum Umbau in ein FDGB-​Ferienheim, die eben­falls ange­sichts der zu erwar­ten­den Kosten auf­ge­ge­ben wurden.

Nachwendezeit

Mit dem 1995 erfolg­ten Verkauf an einen Investor mehr­ten sich Hoffnungen um eine bal­dige Sanierung des Schlosses. Jedoch wurde ledig­lich ein Schlossturm abge­ris­sen, die Sanierung blieb aus.

Heutige Nutzung

Aufgrund des Leerstand seit 1972 und unter­las­se­ner Sanierungsarbeiten ist das Neue Schloss Hainewalde vom Verfall bedroht. Die Seitenflügel, wel­che sich in Hanglage befin­den, dro­hen abzu­rut­schen. Ein eigens gegrün­de­ter Verein bemüht sich nach bes­ten Kräften den Verlust abzuwenden.
(Fotos: September 2024)

Hainewalde: Wasserburg & Altes Schloss Hainewalde

Wasserburg & Altes Schloss Hainewalde

Weinberg 1
02779 Hainewalde

Historisches

Ursprünglich bestand eine Wasserburg, die ver­mut­lich bereits 1326 als Herrensitz bestand und aus der ein 1383 erwähn­ter Rittersitz her­vor­ging. Die erste urkund­li­che Nennung eines Ritterguts erfolgte 1546. 1564 erfolgte der Bau des Alten Schlosses unter Christoph  von Nostitz. Viktoria Tugendreich von Kyaw hatte das Rittergut Hainewalde von ihrem Ehemann Eleuther vom Temritz geerbt. In drit­ter Ehe ver­ehe­lichte sie sich 1700 mit Otto Ludwig con Canitz. 1724 fiel das Rittergut Hainewalde an die Pflegetochter Christine Tugendreich von Kyaw, wel­che mit Samuel Friedrich von Canitz ver­hei­ra­tet war.  Für ihn wurde zwi­schen 1749 und 1755 das Neue Schloss Hainewalde erbaut.  Zuvor leb­ten die Besitzer im Alten Schloss. Die Vierflügelanlage war von einem was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben. 1780 wurde das bau­fäl­lig gewor­dene Alte Schloss abge­tra­gen. Nur das Torhaus blieb ste­hen. Es diente bis 1857 als Gefängnis.

Nach 1945

Das Rittergut Hainewalde mit sei­ner Schlossanlage wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das noch vor­han­dene Torhaus wurde von pri­vat gekauft und für Wohnzwecke auf­wän­dig saniert.
(Fotos: September 2024)

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das Torhaus über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben wurde bis auf einen Rest tro­cken­ge­legt. Bodendenkmalschutz besteht seit Ende 1935, erneu­ert wurde er 1958.