Reichenbach: Rittergut Niederreichenbach

Rittergut Niederreichenbach

Niederhof 3
02894 Reichenbach

Historisches

Das Rittergut wurde 1608 erwähnt. Nieder- und Oberreichenbach wur­den 1734 unter Georg Ernst II von Gersdorff zusam­men­ge­legt, wobei Niederreichenbach als eigent­li­cher Wohnsitz diente. Fünf Jahre spä­ter kam das Rittergut Niederreichenbach an die Familie von Kiesewetter und durch Heirat 1870 an die Familie von Seydewitz. Tochter Rita hei­ra­tete in die Grafenfamilie von Roon ein und über­nahm Niederreichenbach 1899. Sie behielt es bis 1937 in Besitz.

Nach 1945

Die Familie von Roon wur­den 1945 ent­eig­net und das Herrenhaus in den 1950er Jahren abge­ris­sen. Die Wirtschaftsgebäude wur­den zu Wohnhäusern umgebaut.

Heutige Nutzung

Das Restgut dient als Wohnraum.

Rietschen: Altes & Neues Herrenhaus Rietschen

Altes & Neues Herrenhaus Rietschen

Forsthausweg 4
02956 Rietschen

Historisches

Die Familie von Rabenau besaß Rietschen über 200 Jahre lange und ver­kaufte das Rittergut 1609. Sie lie­ßen 1540 das Alte Herrenhaus errich­ten. Nach meh­re­ren Besitzerwechseln erwarb die Familie von Wiedebach das Rittergut 1653, die gegen Ende des 17. Jahrhunderts das Neue Herrenhaus in unmit­tel­ba­rer Nachbarschaft zum Alten Herrenhaus erbauen ließ. Das Gut blieb bis 1812 in Familienbesitz. Im zwei­ten Drittel des 18. Jahrhunderts wurde das Neue Herrenhaus umge­baut. Nach der Familie von Wiedebach kaufte die Familie von Nostitz das Rittergut.

1830 wurde das Rittergut Rietschen in eine könig­li­che Forstdomäne umge­wan­delt. Im Alten Herrenhaus wur­den die Oberförsterei und die Forstkassenverwaltung unter­ger­bacht. Ein zusätz­li­ches Gebäude wurde errich­tet. Das Görlitzer Zentralhospital erwarb das Anwesen 1864, hatte dafür jedoch keine wirk­li­che Verwenden. Das Alte Herrenhaus, ein Fachwerkbau, ver­fiel und wurde zu Beginn des 20. Jahrhunderts abgerissen.

Nach 1945

Nach der Enteignung diente das Neue Herrenhaus als Mehrfamilienhaus.

Heutige Nutzung

Das Neue Herrenhaus wird teil­weise noch bewohnt und befin­det sich in sanie­rungs­be­dürf­ti­gem Zustand. Im ehe­ma­li­gen Forsthaus ist die Gemeindeverwaltung unter­ge­bracht. Das ehe­ma­lige Gesindehaus wird eben­falls bewohnt und war­tet auf seine Sanierung.

Löbau: Wasserburg & Rittergut Wendischpaulsdorf

Wasserburg & Rittergut Wendischpaulsdorf

Am Hof 15
02708 Löbau OT Wendischpaulsdorf

Historisches

Das Rittergut geht auf eine frü­here Wasserburg zurück und wurde erst­mals 1630 erwähnt. 1885 wurde das im 18. Jahrhundert errich­tete Herrenhaus umge­baut. Das Nebengebäude wurde 1885 erbaut. Das Herrenhaus erhielt 1906 einen Anbau, der unter Theodor Dürr aus­ge­führt wurde. Er hatte das Rittergut ein Jahr zuvor erworben.

Nach 1945

1945 wurde die Bodenreform voll­zo­gen, der letzte Besitzer ent­eig­net und die Flächen an Neubauern ver­teilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken und als Kindergarten genutzt.

Nachwendezeit

Der Kindergarten wurde geschlos­sen. 2009 und 2018 gab es einen Eigentümerwechsel.

Heutige Nutzung

Der aktu­elle Eigentümer des Ritterguts nimmt schritt­weise die Sanierung des Herrenhauses vor. Die Arbeiten im Inneren schrei­ten voran, die Fassade und die Fenster wur­den bereits nach his­to­ri­schem Vorbild erneuert.

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg befand sich öst­lich des Ritterguts. Von ihr sind keine sicht­ba­ren Spuren mehr erhalten.

Waldhufen: Rittergut Ullersdorf

Rittergut Ullersdorf

Am Poetenteich 5
02906 Waldhufen OT Ullersdorf

Historisches

1389 bestand ein Herrensitz unter den Brüdern Niclas, Hans und Otto de Ulrichsdorf, wel­cher seit dem 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Nostitz war. 1608 wurde er zum Rittergut erho­ben. Unter Wolfgang Gotthelf von Nostitz erfolgte 1764 ein Umbau des Schlosses. Die drei 1777 neben­ein­an­der bestehen­den Vorwerke wur­den spä­tes­tens 1885 wie­der ver­ei­nigt und schrift­lich erwähnt wurde ein Rittergut. Dieses befand sich seit 1824 im Besitz der Familie von Gersdorff und von 1842 bis 1937 im Eigentum der Grafen von Fürstenstein. Unter die­sen erfolgte 1862 ein erneu­ter Umbau des Schlosses.

Nach 1945

Nachdem 1945 die Enteignung durch­ge­führt wurde, wur­den im Schloss Wohnungen für Vertriebene ein­ge­rich­tet. Einem 1948 durch­ge­führ­ten Teilabriss folgte Mitte 1984 die Sprengung des Schlosses. An sei­ner Stelle wurde ein Wohnblock errichtet.

Heutige Nutzung

Wirtschaftsgebäude sind noch erhalten.

Boxberg: Vorwerk Kaschel

Vorwerk Kaschel

Neubauernstraße 437
02906 Boxberg OT Kaschel

Historisches

Eine ein­zelne Quelle benennt einen Herrensitz für Kaschel im Jahre 1419. Möglicherweise geht die­ser auf Niczhe von der Koschele zurück, wel­cher 1404 als Herr auf Kaschel benannt wird.

Otto Räbiger ließ den Gutshof 1890 anle­gen. Ursprünglich befand sich das im 18. Jahrhundert erwähnte zu Jahmen gehö­rende Vorwerk an ande­rer Stelle im Ort. Unter Leutnant Döring wur­den ab 1898 die Wirtschaftsgebäude errich­tet. Die Besitzer wech­sel­ten oft und so kam das Vorwerk 1920 an die Braunkohlen- und Brikett-​Industrie AG. Die Braunkohlenwerk Niesky waren ab 1937 Eigentümer.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 wurde das Gut auf­ge­teilt und vor­über­ge­hend fan­den Flüchtlinge ein Zuhause im Herrenhaus. Dieses wurde 1947 gesprengt. Gerhard Ulbricht, dem diese Neubauernstelle zuge­teilt wor­den war, baute das Herrenhaus in leicht ver­än­der­ter Form wie­der auf.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde in den 1990er Jahren saniert und befin­det sich noch heute in Familienbesitz.

Heutige Nutzung

Wohnhaus

Reichenbach: Rittergut Oberreichenbach

Rittergut Oberreichenbach

Oberreichenbach 1
02894 Reichenbach

Historisches

Das 1567 erwähnte Rittergut befand sich lange Zeit im Besitz der Familie von Gersdorff und wurde mit Niederreichenbach 1734 unter Georg Ernst II von Gersdorff ver­eint. Fünf Jahre spä­ter kamen beide Rittergüter an die Familie von Kiesewetter und durch Heirat 1870 an die Familie von Seydewitz. Tochter Rita hei­ra­tete in die Grafenfamilie von Roon ein und über­nahm Nieder- und Oberreichenbach 1899. Sie behielt es bis 1937 in Besitz.

Nach 1945

Die Familie von Roon wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde dar­auf­hin in ein Volksgut umgewandelt.

Heutige Nutzung

Heute steht das sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus leer, vor­mals diente es Wohnzwecken.

Rosenbach: Rittergut Niederherwigsdorf

Rittergut Niederherwigsdorf

Niederhofstraße 3
02708 Rosenbach OT Herwigsdorf

Historisches

1443 wurde ein Rittersitz urkund­lich erwähnt, der seit 1532 als Rittergut geführt wurde. Der bis­he­rige Besitzer des Ritterguts Herwigsdorf, Andreas von Gersdorff, starb 1621. Seine Söhne teil­ten den Grundbesitz in die Rittergüter Oberherwigsdorf, Mittelherwigsdorf und Niederherwigsdorf auf. Unter Gottlob von Schwanitz wur­den die Rittergüter 1669 wie­der ver­ei­nigt, doch mit sei­nem Tod 1673 muss­ten vier Söhne mit Erbanteilen aus­ge­stat­tet wer­den, was noch­mals eine Teilung des Ritterguts Mittelherwigsdorf zur Folge hatte.

Caspar George von Gersdorff erwarb das Rittergut Niederherwigsdorf 1702. Seit 1782 befand sich das Rittergut im Besitz von den Grafen von Bressler. Das ursprüng­li­che Herrenhaus brannte 1799 ab und wurde erst spä­ter wie­der neu auf­ge­baut. Nach der 1837 erfolg­ten Versteigerung des Grundbesitzes gelangte die­ser an Johanna Rahele Röthig. Unter ihr erfolgte ab 1840 der Bau des heu­ti­gen Herrenhauses. 1911 wurde der Niederhof an den säch­si­schen Staat ver­kauft. Das Kriegsministerium rich­tete in dem vor­her land­wirt­schaft­lich genutz­ten Gutshof ein Remontegut ein.

Nach 1945

Nach Kriegsende wurde das Rittergut an Neubauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus befin­det sich seit damals in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Niederherwigsdorf wird bewohnt.

Löbau: Schloss Glossen

Schloss Glossen

Kurheimring 24–25
02708 Löbau OT Glossen

Historisches

Glossen wurde 1381 unter Lucz von Glossin erwähnt. Ein Rittersitz wurde erst 1440 urkund­lich bestä­tigt. Die Aufwertung zum Rittergut erfolgte 1584.

Schloss Glossen befand sich meh­rere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Gersdorff und wurde 1688 erbaut. Nach einem Brand erfolgte in der ers­ten Hälfte des 18. Jahrhundets ein Wiederaufbau des Schlosses. Stall, Scheune und Lagergebäude des Rittergutes wur­den noch vor 1900 errich­tet. 1827 erwarb Johann Friedrich Schmaltz das Rittergut. 1879 kam es an den Fabrikanten Reinhold Hoffmann, des­sen Tochter Martha den Freiherrn von Lüdinghausen hei­ra­tete. Sie lie­ßen von 1913 bis 1914 Umbauten am Schloss vornehmen.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde die Familie von Lüdinghausen 1945 ent­eig­net. Nachfolgend befan­den sich Wohnungen für Umsiedler im Schloss. Weiterhin wurde es als Schulungsgebäude für die Gewerkschaft sowie ab Anfang der 1960er Jahre als Kinderkurheim genutzt.

Nachwendezeit

Das Schloss wurde in den 1990er Jahren saniert und erhielt einen moder­nen Anbau. Der Komplex mit Park wur­den viele Jahre durch eine Reha-​Klinik für Psychosomatik und ‑moto­rik genutzt.

Heutige Nutzung

Nach der Schließung der Klinik diente Schloss Glossen 2022 für einige Monate als Erstaufnahmestelle für ukrai­ni­sche Flüchtlinge. Aktuell steht das Schloss Glossen leer.
(Stand: Februar 2024)

Löbau: Lehngut Mauschwitz

Lehngut Mauschwitz

Schäfereiweg 10 (?)
02708 Löbau OT Mauschwitz

Historisches

Mauschwitz wurde 1395 als Herrensitz beschrie­ben. Als Herren auf Mauschwitz sind 1396 Casparus de Muczenic, zwei Jahre spä­ter Henczil de Muczenicz und 1410 Matey de Mauczhenicz bekannt. Seit dem 18. Jahrhundert bestand ein Vorwerk. Im Jahre 1875 erfolgte eine gleich­zei­tige Erwähnung von Vorwerk und Lehngut. Zuletzt wurde das Vorwerk als Schäferei genutzt.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Vorwerk ent­eig­net. Die Ländereien wur­den an Vertriebene und Kleinbauern vergeben.

Waldhufen: Rittergut Thiemendorf

Rittergut Thiemendorf

Königshainer Straße 1
02906 Waldhufen OT Thiemendorf

Historisches

Das Rittergut in Thiemendorf gehörte zum Rittergut Wiesa und ver­fügte des­halb über kein Herrenhaus im eigent­li­chen Sinne. 1535 wurde erst­mals ein Rittergut erwähnt. Es befand sich im Besitz der Familie von Nostitz, die 1855 die Wirtschaftsgebäude umbauen ließ. Der letzte Besitzer Harry von Wiedebach und Nostitz-​Jänkendorf ver­pach­tete Thiemendorf an Herrn von Hippel, der um 1900 auf dem Grundstück ein her­ren­haus­ähn­li­ches Wohnhaus errich­ten ließ.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung und das Rittergut wurde mit­samt Ländereien an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Ein Sohn des letz­ten Besitzers kehrte nach Thiemendorf zurück und baute 1997 die Scheune des Ritterguts zum Wohnhaus aus (Foto).

Heutige Nutzung

Das abseits befind­li­che Herrenhaus steht leer, eine Scheune dient Wohnzwecken, die ande­ren Wirtschaftsgebäude befin­den sich im Besitz eines Landwirtes.