Rothenburg: Rittergut Niederneundorf

Rittergut Niederneundorf

Zum Gutshof 20a
02929 Rothenburg OT Niederneundorf

Historisches

Das Niederneundorfer Rittergut bestand bereits 1544. Es wurde 1885 wie­der­holt benannt.

Nach 1945

Herrenhaus und Wirtschaftshof wur­den 1945 völ­lig zer­stört. Das Herrenhaus wurde dar­auf­hin abgetragen.

Heutige Nutzung

Erhalten ist ein sanier­tes, bewohn­tes Wirtschaftsgebäude.

Waldhufen: Rittergut Diehsa

Rittergut Diehsa

Kastanienallee 5
02906 Waldhufen OT Diehsa

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals im 16. Jahrhundert erwähnt. Seine Besitzer wech­sel­ten recht häu­fig. Dazu zähl­ten ab 1687 Klaus von Lützow, ab 1870 die Grafenfamilie von Zech, ab 1905 Federico Martin, wel­cher zwei Jahre spä­ter in den Adelsstand erho­ben wurde und sich seit­her Friedrich von Martin nannte, und ab 1915 sein nicht mit ihm ver­wand­ter Namensvetter Friedrich von Martin. Dieser behielt das Rittergut Diehsa bis zur Enteignung in sei­nem Besitz.

Nach 1945

Das Schloss wurde 1945 durch Brandstiftung zer­stört. Friedrich von Martin starb noch im glei­chen Jahr. Mit der Bodenreform wurde das Rittergut ent­eig­net. Daraufhin wur­den die Reste des Schlosses abge­ris­sen und an sei­nem Standort zwei Eigenheime errichtet.

Heutige Nutzung

Das Verwalterhaus ist saniert und wird bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude haben gro­ßen Sanierungsbedarf. Der Schlossteich ist eben­falls noch vorhanden.

Boxberg: Rittergut Reichwalde

Rittergut Reichwalde

Robert-​Koch-​Straße 21
02943 Boxberg OT Reichwalde

Historisches

Der 1394 erwähnte Rittersitz besaß spä­tes­tens seit 1604 den Rang eines Rittergutes. 1399 war die Familie von Metzradt im Besitz des Gutes, das im 16. Jahrhundert der Familie von Temritz gehörte. Weitere Besitzer waren die Familie von Nostitz, die Familie von Warnsdorf, die Familie von Callenberg und die Familie von Loeben. Der Reichsgraf von Pückler kaufte 1804 das Rittergut Reichwalde und ver­kaufte es noch vor 1840. 1869 kam es an die Freifrau Thekla von Eckardtstein, die es inner­halb der Familie wei­ter vererbte.

Der älteste Teil des Herrenhauses stammt ver­mut­lich aus dem 16. Jahrhundert, in den nach­fol­gen­den Jahrhunderten wur­den Anbauten getä­tigt. Die Nutzflächen des Rittergutes bestan­den zu einem gro­ßen Teil aus Wasserflächen, die zur Karpfenzucht genutzt wur­den. Während des Zweiten Weltkriegs wur­den im Herrenhaus Raketenteile von Mitarbeitern der AEG montiert.

Nach 1945

Die Familie von Eckardtstein wurde 1945 ent­eig­net, das Rittergut Reichwalde wurde neu auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde nach­her als Kindergarten und Schule genutzt. Seit 1971 erfolgte eine Nutzung als Schullandheim.

Nachwendezeit

2003 wurde ein Flügel abge­bro­chen, von 2006 bis 2008 erfolgte eine umfas­sende Sanierung. Im Außenbereich wur­den schü­ler­ge­rechte Freizeit- und Sportanlagen errichtet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient nach wie vor als Schullandheim.

Reichenbach: Schloss Krobnitz

Schloss Krobnitz

Am Friedenstal 5
02894 Reichenbach OT Krobnitz

Historisches

Das Rittergut in Krobnitz wurde 1592 erst­mals erwähnt. 1759 wurde der Bau des eins­ti­gen Herrenhauses voll­endet. Zu die­sem Zeitpunkt befand es sich im Besitz von Carl Heinrich Wilhelm von Uechtritz, der das Rittergut 1733 erwor­ben hatte und bis etwa 1800 in Familienbesitz behielt.

Albrecht Graf von Roon kaufte Krobnitz 1873 und ließ in den fol­gen­den zwei Jahren das Schloss umfang­reich zu sei­nem Alterssitz um- und aus­bauen. Außer einem wei­te­ren Flügel und einem Turm wurde das Gebäude um eine Etage auf­ge­stockt. Im Park wurde eine Familiengruft ein­ge­rich­tet und wenig spä­ter mit einer Kapelle über­baut. Die Witwe Ilse Gräfin von Roon ver­wal­tete Schloss Krobnitz mit Hilfe eines Inspektors bis 1945.

Nach 1945

Schloss Krobnitz blieb bis 1945 im Besitz von Ilse Gräfin von Roon und wurde dann ent­eig­net. Im Schloss wur­den Flüchtlinge unter­ge­bracht, es diente wei­ter­hin als Wohnhaus und Kindergarten. Der Gutshof und die Ländereien wur­den durch die LPG genutzt. Der Turm am Schloss wurde nach Kriegsende und die Kapelle über der Familiengruft in den 1980er Jahren abgerissen.wurden wieder

Nachwendezeit

1990 räumte die LPG die Wirtschaftsgebäude, 2001 zogen die letz­ten Wohnungsmieter aus. Von 2002 bis 2005 wurde Schloss Krobnitz durch einen Museumsverbund umfas­send saniert. Dabei wurde auch ein Saalanbau aus dem zei­ti­gen 20. Jahrhundert abge­bro­chen und der nach Kriegsende abge­bro­chene Turm ver­ein­facht wie­der aufgebaut.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute als Museum genutzt. Im Stall, 1795 erbaut, fin­den Ausstellungen statt. Das Inspektorenhaus wird durch einen Verein genutzt.

Rosenbach: Rittergut Obermittelherwigsdorf

Rittergut Obermittelherwigsdorf

Mittelhofweg 4
02708 Rosenbach OT Herwigsdorf

Historisches

1443 wurde ein Rittersitz urkund­lich erwähnt, der seit 1532 als Rittergut geführt wurde. Der bis­he­rige Besitzer des Ritterguts Herwigsdorf, Andreas von Gersdorff, starb 1621. Seine Söhne teil­ten den Grundbesitz in die Rittergüter Oberherwigsdorf, Mittelherwigsdorf und Niederherwigsdorf auf. Unter Gottlob von Schwanitz wur­den die Rittergüter 1669 wie­der ver­ei­nigt, doch mit sei­nem Tod 1673 muss­ten vier Söhne mit Erbanteilen aus­ge­stat­tet wer­den, was noch­mals eine Teilung des Ritterguts Mittelherwigsdorf zur Folge hatte.
1737 wurde das Herrenhaus des Obermittelhofes erbaut. Umbauten erfolg­ten 1801 und 1802 unter Gottlieb Wilhelm Graf von Bressler.

Nach 1945

Im Rahmen der Bodenreform wurde das über 100 ha große Gelände des Rittergutes auf­ge­teilt. Die LPG über­nahm die land­wirt­schaft­li­chen Flächen und nutzte diese bis in die 1990er Jahre. Das Herrenhaus wurde in den Nachkriegsjahren abgerissen.

Nachwendezeit

2002 erwarb die Gemeinde das Rittergut von der Treuhand und plante den Umbau des Rittergutes, wel­ches sich in einem bau­lich schlech­ten Zustand befand.

Heutige Nutzung

Ein Teil des Rittergutes ist bereits saniert und wird vom Bauhof genutzt. Das rest­li­che Rittergut soll bis Februar 2019 fer­tig saniert und dann als Dorfgemeinschaftszentrum genutzt werden.
(Stand: 12/​2017)

Löbau: Schloss Wohla

Schloss Wohla

Am Schloss Wohla 18
02708 Löbau OT Wohla

Historisches

Im spä­ten Mittelalter leb­ten die Priester von Kittlitz im dama­li­gen Allodialgut Wohla. Das Schloss wurde in der Mitte des 18. Jahrhunderts errich­tet. 1756 gelangte das Rittergut Wohla an die Familie Rötschke, die es an Friedrich Gießner ver­pach­tete. Nachdem 1893 Hermann Rötschke ver­starb, erwarb Friedrich Gießner das Rittergut Wohla.

Nach 1945

Otto Gießner wurde 1945 nicht ent­eig­net. Das Rittergut war zu klein und fiel des­halb nicht unter die Bodenreform. Dennoch wurde 1947 die ent­schä­di­gungs­lose Enteignung erzwun­gen, gegen die sich Otto Gießner erfolg­los zu weh­ren ver­suchte. 1948 musste er sein Rittergut auf­ge­ben. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken und durch ein Gemeindebüro genutzt, außer­dem brachte man darin ein Lebensmittelgeschäft unter. Die Ländereien wur­den aufgeteilt.

Nachwendezeit

Die Erben ver­such­ten direkt 1990 das Rittergut zurück­zu­er­hal­ten. Da dies nicht gelang, kauf­ten sie das Herrenhaus schließ­lich 1994. Das Gebäude wurde auf­wen­dig saniert und zu einem klei­nen Hotel ausgebaut.

Heutige Nutzung

Schloss Wohla dient nach wie vor als fami­liär geführ­tes Hotel. Ein klei­ner Bereich dient Wohnzwecken.

Löbau: Vorwerk Laucha

Vorwerk Laucha

Auenweg 4
02708 Löbau OT Laucha

Historisches

Laucha wurde 1311 unter Hermannus de Luchowe erwähnt. Das Vorwerk war 1875 urkund­lich nach­weis­bar. Es gehörte zum Rittergut Unwürde. Als Besitzer nach 1875 sind 1901 Natalie Jordan und ab 1910 Wulf Dietrich Geisberg bekannt, gefolgt von der Familie Czapski sowie der Familie von Beyme.

Heutige Nutzung

Das sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus steht der­zeit leer. Das Vorwerk war offen­bar einst ein Vierseitenhof, von dem heute noch drei sanie­rungs­be­dürf­tige Gebäude vor­han­den sind.

Bad Muskau: Altes & Neues Schloss Bad Muskau

Altes & Neues Schloss Bad Muskau

Schlossstraße 4
02953 Bad Muskau

Historisches

Die Herrschaft Muskau ent­stand im 15. Jahrhundert, als 1447 Wenzel von Bieberstein Besitzer der­sel­ben wurde. 1597 befand sich das Areal im Besitz der Burggrafen von Dohna, 1644 gehörte es Curt Reinicke  I. von Callenberg. Muskau ver­blieb über meh­rere Generationen im Besitz der Familie von Callenberg, die zwi­schen­zeit­lich den Grafentitel erwor­ben hatte.

1784 hei­ra­tete die Tochter, wel­che Muskau ein­mal erben würde, Ludwig Graf von Pückler. Dadurch gelangte Muskau 1811 an ihren Sohn Hermann Graf von Pückler, wel­cher 1822 in den Fürstenstand erho­ben wor­den war. Hermann Fürst von Pückler-​Muskau ließ den weit­läu­fi­gen Landschaftspark zwi­schen 1815 und 1825 anle­gen. Finanzielle Engpässe zwan­gen ihn 1845 sei­nen Grundbesitz zu verkaufen.

Ein Jahr spä­ter gelang­ten die Schlösser und der Park Muskau an Friedrich von Oranien-​Nassau, Sohn des nie­der­län­di­schen Königs Wilhelm I. Dessen Tochter Marie Fürstin zu Wied ver­kaufte Muskau 1881 an Traugott Hermann Graf von Arnim. 1919 erbte des­sen Stiefsohn Adolf Graf von Arnim-​Muskau den Besitz. Unter ihm erfolg­ten 1925 letzte nen­nens­werte Umbauten.

Nach 1945

Herrmann Graf von Arnim-​Muskau behielt Muskau bis zur Enteignung 1945 in sei­nem Besitz. Nach 1945 wurde die auf pol­ni­scher Seite lie­gende Gruftkapelle der Grafen von Arnim-​Muskau gesprengt. Darüber hin­aus ver­wil­derte der Parkbereich auf pol­ni­scher Seite zunehmend.

Nachwendezeit

Die Aufarbeitung des pol­ni­schen Parkbereichs erfolgte in den 1990er Jahren. Im Jahre 2003 wurde die Doppelbrücke über die Neiße wie­der­her­ge­stellt, so dass wie­der ein Grenzübergang inner­halb des Bad Muskauer Parks ermög­licht wurde.

Heutige Nutzung

Rund ein Drittel der Anlage gehört zu Sachsen, wäh­rend sich der Großteil auf heute pol­ni­schem Territorium befin­det. Die Neiße agiert dabei als Grenzfluss, die Parkanlage gehört zum UNESCO-​Weltkulturerbe. Neben den bei­den Schlössern exis­tie­ren wei­tere Bauten, so das schloss­ähn­li­che Kavalierhaus, das Schlossvorwerk, wel­ches kleine Läden beher­bergt, und die 1844 erbaute Orangerie.

Das Neue Schloss geht auf eine bereits im 13. Jahrhundert vor­han­dene Wasserburg zurück, die um 1520 zum Schloss umge­baut wurde. Zweimal wurde die Schlossanlage durch Brand zer­stört, zum ers­ten Mal 1587, zum zwei­ten Mal 1643. Beide Male erfolgte der Wiederaufbau, ver­bun­den mit Um- bzw. Ausbauten. Zudem wurde schon 1570 die Fassade in Sgraffitotechnik umge­stal­tet und zwi­schen 1863 und 1866 unter dem nie­der­län­di­schen Prinzen in heu­ti­ger Form erschaf­fen. Unter den Grafen von Arnim wur­den 1900 Umgestaltungen der Innenräume vor­ge­nom­men sowie 1925 ein Saal ange­fügt. 1945 wurde das Neue Schloss durch Kriegseinwirkungen zer­stört. Seine Ruine blieb lange Zeit erhal­ten, bis 1992 mit dem Wiederaufbau begon­nen wurde. Während der äußere Wiederaufbau wei­test­ge­hend abge­schlos­sen ist, wird der innere Ausbau noch einige Jahre fort­dau­ern. Das Schloss wird heute als Museum und Bibliothek genutzt.

Das Alte Schloss wurde ent­ge­gen sei­nem Namen erst im 17. Jahrhundert unter der Familie von Callenberg erbaut. Es diente als Sitz der Amtsverwaltung. Im Alten Schloss ist heute die Touristeninformation eingerichtet.

Boxberg: Rittergut Wilhelmsfeld

Rittergut Wilhelmsfeld

Wilhelmsfelder Straße 9
02943 Boxberg OT Wilhelmsfeld

Historisches

Das Rittergut Wilhelmsfeld geht auf das vor­ma­lige Vorwerk Eselsberg zurück. Eselsberg wurde erst­mals 1392 als Ezelsberge erwähnt. Der Ort befand sich 1397 im Besitz von  Luban von Esilzberge. 1400 wurde Judice de Esilsberge und 1410 Meister Luban de Eselsberge erwähnt. Die Erstnennung eines Vorwerks erfolgte 1552. Auch 1885 wurde für Eselsberg ein Vorwerk nachgewiesen.

Das Vorwerk erlebte viele Besitzerwechsel und befand sich über­wie­gend in nicht­ad­li­gem Besitz. 1830 gehörte es einem Herrn Zimmermann, danach einem W. Burchard. Dieser bean­tragte die Umbenennung des Vorwerks von „Eselsberg“ in „Rittergut Wilhelmsfeld“, was 1843 schließ­lich geneh­migt wurde. Das vor­han­dene Herrenhaus stammt aus der Zeit um 1900. Als letzte bür­ger­li­che Besitzer teil­ten sich die Herren Joseph Weidenfeld, Hilliger von Thiele und Martin Thimming das Rittergut, bis es 1937 von der Schlesischen Pelztierzucht über­nom­men wurde.

Nach 1945

Nach der Enteignung in Folge der  Bodenreform wur­den die Ländereien an Neubauern auf­ge­teilt und die Gemeinde Kringelsdorf über­nahm das Herrenhaus.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich Wohnungen, Standesamt und Ortschaftsrat in ihm.