Trebsen: Wasserburg & Schloss Trebsen

Wasserburg & Schloss Trebsen

Thomas-​Müntzer-​Gasse 2
04687 Trebsen

Historisches

1169 wurde erst­mals ein Ritter namens Heinricus de Trebecin erwähnt, wobei es mög­li­cher­weise bereits im 11. oder gar 10. Jahrhundert einen Herrensitz mit einer Burg in Trebsen gab. Bis 1330 befand sich der Herrensitz im Besitz der Familie des Heinrich von Trebsen. 1360 als Rittersitz bezeich­net, war 1494 Georg von Saalhausen als Herr über Trebsen benannt, der mit dem Schlossbau begann. 1521 erwarb Hans von Minckwitz das Schloss und ließ von 1522 bis 1524 die frü­here Wasserburg als Schloss fer­tig bauen.

1592 erwarb die Familie von der Schulenburg Schloss Trebsen, von der 1637 die Familie von Dieskau das Rittergut über­nahm. Dr. Vincent Baumann kaufte das Rittergut 1756 und ver­an­lasste zwi­schen 1783 und 1785 einen Umbau der Schlossanlage. Im 18. Jahrhundert wurde der Bergfried teil­weise abge­tra­gen. 1886 gelang­ten Schloss und Rittergut an Gustav Lehmann. Georg von Zimmermann ist ab 1892 als Besitzer auf­ge­führt. Unter ihm erfolg­ten 1909 und 1910 Umgestaltungsarbeiten in den Innenräumen.

Nach 1945

1945 nis­te­ten sich Rotarmisten im Schloss Trebsen ein, was bis 1947 zur Plünderung und einer teil­wei­sen Dachzerstörung führte. Im Rahmen der Bodenreform wurde die Familie von Zimmermann ent­eig­net. Zwei Jahre spä­ter ent­stan­den Notwohnungen für Flüchtlinge und die zer­stör­ten Schlossbereiche wur­den wie­der auf­ge­baut. 1955 bis 1992 nutzt die Freiwillige Feuerwehr Teile des Schlosses. Auch als Kindergarten und Seniorentreff wurde das Schloss genutzt.

Nachwendezeit

Seit 1992 fan­den wei­tere Sanierungsarbeiten statt, nach­dem sich ein Förderverein gegrün­det hatte und im Schloss ein Bildungszentrum für Handwerker ein­richte. 2009 zog der Verein aus dem Schloss aus und ins Rittergut ein.

Heutige Nutzung

Schloss Trebsen dient als Gaststätte, Hotel sowie Bildungszentrum.

Bodendenkmalschutz

Mit dem Schlossbau ging die vor­he­rige Wasserburg ver­lo­ren. Von ihr ist noch ein tro­cken­ge­leg­ter Graben im west­li­chen und nörd­li­chen Bereich erhal­ten. Seit 1956 steht das Areal der Wasserburg als Bodendenkmal unter Schutz.

Grimma: Rittergut Zschoppach

Rittergut Zschoppach

Dorfstraße 14
04668 Grimma OT Zschoppach

Historisches

Das Herrenhaus wurde um 1890 errich­tet und um 1970 umfas­send saniert.

Nachwendezeit

1992 erfolgte eine Teilsanierung. Das Herrenhaus wurde bis 1995 als Sitz der Gemeindeverwaltung genutzt und ist stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Bis 2009 nutzte ein Jugendclub Flächen im Hauptgebäude.

Heutige Nutzung

Leerstand. Stallgebäude sind noch vorhanden.

Bad Lausick: Rittergut Lauterbach

Rittergut Lauterbach

Hauptstraße 9
04651 Bad Lausick OT Lauterbach

Historisches

Der Ort Lauterbach wurde erst­mals 1350 im Zusammenhang mit einem Kammergut erwähnt. Seit 1529 wurde es als Vorwerk bezeich­net. In der zwei­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts befand sich das Vorwerk Lauterbach im Besitz der Familie von Ponickau. 1832 kam das Königreich Sachsen in den Besitz von Lauterbach und wan­delte das Vorwerk in ein Kammergut um. 1846 erwarb die Familie von Seydewitz das Kammergut und ver­äu­ßerte es 1860 an die Familie Dietze-​Pommssen, unter der das Gut 1875 als Rittergut erwähnt wurde. Weitere Besitzer waren ab 1883 die Familie Weiss, ab 1890 Friedrich August Beschke sowie ab 1907 Alexander Pagenstecher.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 diente das Herrenhaus des Rittergutes jahr­zehn­te­lang als Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist mitt­ler­weile leer­ste­hend und stark sanie­rungs­be­dürf­tig. Ein Verkauf wird angestrebt.
(Stand: Mai 2024)

Brandis: Schloss Brandis

Schloss Brandis

Im Schloss 1–21
04821 Brandis

Historisches

1191 war das Schloss noch ein Herrensitz des Bischofs von Merseburg. Schloss Brandis blickt damit auf eine lange Geschichte zurück. Den Herren von Brandis folg­ten als wei­tere Besitzer im 14. Jahrhundert die Familie von Heynitz, die Familie von Bünau und die Familie von Ende. Die Familie aus dem Winkel kaufte das Rittergut Brandis 1612. 1690  wurde das Rittergut von Kraft Burchhard von Bodenhausen erwor­ben. 1696 brannte das Schloss ab und wurde von sei­nem Sohn Otto Wilhelm von Bodenhausen wie­der auf­ge­baut. Allerdings ver­ging bis dahin noch etwas Zeit, denn die Wiederaufbauarbeiten star­te­ten erst 1724 und wur­den 1743 beendet.

Leberecht Gottlob von Bodenhausen ver­kaufte Rittergut und Schloss Brandis 1818 an Johanna Friedrike Eleonore Schirmer und ver­erbte bei­des an ihre Tochter Ernestine Friedrike, ver­hei­ra­tet mit David Friedrich Christian Freiherr von Pentz. Die bei­den ver­an­lass­ten umfang­rei­che Renovierungsarbeiten im Jahre 1875 und lie­ßen gleich­zeitg des Westflügel anbauen. 1884 folgte ein neu­go­ti­scher Burgturm im Park.

Von 1930 bis 1945 war Major Otto Busse Eigentümer von Schloss Brandis. Ihm ist die Aufnahme von Schloss und Parkanlage im Jahr 1941 als Kunst- und Kulturdenkmale in die säch­si­sche Landesdenkmalliste zu verdanken.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Otto Busse 1945 wurde das Schloss zunächst durch ein Bataillon der US-​Streitkräfte und spä­ter durch die Militärkommandantur der Roten Armee genutzt. 1946 wurde es als Hotel für Messebesucher genutzt. Ab 1950 war das Rittergut als Finanzschule ver­pach­tet. Die Nutzung als Alten- und Pflegeheim erfolgte ab 1962 oder 1968.

Nachwendezeit

Das Altenheim zog 2003 aus. Danach stand Schloss Brandis viele Jahre leer. 2012 ging Schloss Brandis mit sei­nem Schlosspark in pri­va­ten Besitz über. Es began­nen umfas­sende Sanierungs- und Rekultivierungsphasen.

Heutige Nutzung

Schloss Brandis wird heute wie­der genutzt und hat sich als Hochzeitsschloss eta­bliert. Im Park befin­det sich noch immer der Aussichtsturm. Ein Investor ließ die Wirtschaftsgebäude zu Eigentumswohnungen umbauen.

Rötha: Wasserburg & Schloss Rötha

Wasserburg & Schloss Rötha

Schlosspark Rötha | Johann-Sebastian-Bach-Platz
04571 Rötha

Historisches

Das Schloss der Familie von Friesen wurde 1668 an Stelle eines Vorgängerbaus, einer Wasserburg, errich­tet. Dazu ließ sie eine Parkanlage im früh­ba­ro­cken Stil anle­gen. Schloss Rötha diente wäh­rend der Völkerschlacht als Hauptquartier der napo­leo­ni­schen Gegner. Hier tra­fen sich geschicht­li­che Größen wie Fürst von Metternich, Zar Alexander I. und Friedrich Wilhelm III. zu Lagebesprechungen.

Nach 1945

1969 wurde das Schloss gesprengt. Der Schlosspark wurde sich selbst über­las­sen und ver­wil­derte zusehends.

Heutige Nutzung

Das Rittergut ist noch vor­han­den, ebenso konnte viel wert­vol­les Inventar aus dem Schloss geret­tet wer­den. Ein Förderverein enga­giert sich für den Erhalt des Schlossparks. Ein Wettbewerb um die Errichtung eines Gedenkpavillons endete mit dem Gewinn eines moder­nen, schloss­un­ty­pi­schen Baus.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg wurde durch das spä­ter abge­bro­chene Schloss über­baut. Oberflächlich ist nichts mehr erkenn­bar. Der Kernbereich der Burg ist heute fast kom­plett mit Garagen bebaut. Schutz als Bodendenkmal besteht seit 1975.

Trebsen: Wasserburg & Rittergut Seelingstädt

Wasserburg & Rittergut Seelingstädt

Walteich (Wasserburg)
Grimmaer Straße 8 (Rittergut)
04687 Trebsen OT Seelingstädt

Historisches

Im Jahr 2006 wur­den beim Entwässern des Walteiches die Grundmauern eines Turmes gefun­den, wel­che zur 1251 erwähn­ten Wasserburg gehö­ren. Im 17. Jahrhundert wurde die Burg abge­tra­gen und der Walteich zur Fischzucht angelegt.

Ein Rittersitz exis­tierte bereits 1445 unter Schenk zu Seligenstat und wurde 1551 zum Rittergut erho­ben. Um 1630 erwarb Dr. David von Döring das Rittergut Seelingstädt. Die Gebäude sind feder­füh­rend unter ihm ent­stan­den, wobei seine Nachkommen hier und da Umbauten vor­neh­men und um 1820 die Scheune erbauen lie­ßen. 1859 ver­kaufte Friedrich Traugott von Döring das Rittergut an Albert Zschucke. Zu den wei­te­ren Besitzern zählte Woldemar Bretschneider-​Bodemer, wel­cher in den Jahren 1897 und 1898 das Herrenhaus im Stil der Neorenaissance umge­stal­ten ließ. Die letz­ten umfas­sen­den Bauarbeiten fan­den um 1900 statt.

Nach 1945

1945 wurde Werner Bretschneider-​Bodemer ent­eig­net. Vier Jahre spä­ter erhielt das Bistum Meißen das Schloss mit Rittergut Seelingstädt über­eig­net. Das Bistum rich­tete im Schloss ein Altenheim ein.

Nachwendezeit

2004 fan­den umfang­rei­che Sanierungsarbeiten statt. Die Nutzung als Altenheim wurde fortgeführt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird von der Caritas einer­seits wei­ter­hin als Altenpflegeheim, ande­rer­seits als Bildungszentrum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde als Bodendenkmal 1958 unter Schutz gestellt. Bei der Umgestaltung des Geländes wurde die Burginsel im Walteich in einen Damm mit einbezogen.

Bad Lausick: Wasserburg & Schloss Steinbach

Wasserburg & Schloss Steinbach

Lauterbacher Straße 2
04567 Bad Lausick OT Steinbach

Historisches

Steinbach fand erst­mals 1168 Erwähnung in Verbindung mit einer Wasserburg. Auf diese Wasserburg geht das nach­fol­gende Rittergut mit Schloss zurück.  1218 wurde ein Herrensitz unter Albertus de Stenbach urkund­lich erwähnt. 1445 war ein Rittersitz unter Thyme von Kiczscher zcu Steynbach mit zwei Vorwerken verzeichnet.

1540 besaß Hans von Holleuffer den Rittersitz, der 1548 als Rittergut erst­mals erwähnt wurde. Weitere Besitzer waren die Familien von Weißbach, aus dem Winckel und 1680 von Zehmen. Der Geheime Rat Wolf Siegfried von Kötteritz kam 1700 in den esitz des Rittergutes Steinbach und ließ um 1715 das Schloss erbauen. Bereits vier Jahre spä­ter kam der Besitz an die Familie von Pflugk, die ihn 1754 an die Familie Baumann ver­äu­ßerte. Unter die­ser wur­den 1809 bau­li­che Veränderungen vor­ge­nom­men. Die Familie Baumann ver­kaufte das Schloss 1844. Um 1850 wurde das Rittergut um ein Verwalter- bzw. Torhaus erwei­tert. Als letz­ter Besitzer ist Alexander Pagenstecher bekannt, der das Schloss 1891 erwarb und 1945 ent­eig­net wurde.

Nach 1945

Das Schloss diente nach 1945 nach der Enteignung im Rahmen des Vollzugs der Bodenreform als Schule, spä­ter auch als Gemeindeamt.

Nachwendezeit

2006 stürzte das Torhaus ein und befin­det sich ebenso wie die Wirtschaftsgebäude in einem deso­la­ten Zustand. Sie soll­ten einst zu Wohnungen und Gewerberäumen aus- und umge­baut werden.

Heutige Nutzung

Das Schloss befin­det sich in gutem Zustand und wird teil­weise durch das Dorfgemeindeamt genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut. Der was­ser­füh­rende Graben ist teil­weise ver­füllt und teil­weise in Form ange­stau­ter Teiche erhal­ten. Schutz als Bodendenkmal wurde 1960 erteilt.

Bad Lausick: Altes & Neues Herrenhaus Beucha

Altes & Neues Herrenhaus Beucha

Gutshof 4 (Altes Herrenhaus)
Gutshof 1 (Neues Herrenhaus)
04651 Bad Lausick OT Beucha

Historisches

Für Beucha wurde 1225 unter Conradus de Bichowe erst­mals ein Herrensitz erwähnt. Je nach Quellennnutzung könnte der Herrensitz bereits 1185 bestan­den haben. Im 16. Jahrhundert befand er sich im Besitz der Familie von Haugwitz und wurde unter die­ser 1551 zum Rittergut erho­ben. 1621 wurde das Rittergut Beucha von Wolf von Ende ver­äu­ßert, 1723 von der Familie von Kötteritz. Vermutlich unter der Familie von Kötteritz erfolgte 1654 der Bau des Alten Herrenhauses. 1723 erwarb Tobias Ludolph von Zehmen das Rittergut. Weitere Besitzer waren der Graf von Hopfgarten sowie um 1793 die Familie Niebecker. Unter die­ser wurde 1810 der Bau des Neuen Herrenhauses in Auftrag gege­ben. Ab 1901 befand sich das Rittergut im Besitz von Alfred Freiherr von und zu Egloffstein. Das Herrenhaus wurde 1920 umgebaut.

Nach 1945

Die Familie Steiger, seit 1925 im Besitz des Rittergutes, wurde 1945 ent­eig­net. Im Herrenhaus wur­den dar­auf­hin Wohnungen, Kindergartem, Konsum, Postamt sowie ein LPG-​Büro ein­ge­rich­tet. Dadurch konnte der ursprüng­lich geplante Abriss ver­hin­dert werden.

Nachwendezeit

Seit 1997 befin­det sich das Neue Herrenhaus in Privatbesitz und wird bewohnt. 2021 erfolgte der Verkauf an den aktu­el­len Eigentümer.

Heutige Nutzung

Beide Herrenhäuser sind sanie­rungs­be­dürf­tig. Das Neue Herrenhaus steht für Hochzeiten und Feiern zur Anmietung zur Verfügung. Ein klei­nes Schlosscafé, ein­fa­che Übernachtungsmöglichkeiten und Veranstaltungen wie das Sommertheater im Schlosspark run­den das Angebot ab.