Penig: Zinnburg

Zinnburg | Burg Zinnberg

Dorfstraße
09322 Penig OT Zinnberg

Historisches

Die “Czynnemburg” wurde um 1170 erbaut. Errichtet zum Schutz von erober­ten sla­wi­schen Gebieten, diente sie in spä­te­rer Zeit als Herrschaftssitz der Burggrafen von Altenburg, von denen erst­mals Heinricus de Cinnenberg 1267 genannt wurde. 1283 folgte die Nennung eines Herrensitzes unter Heinricus dei gra­cia burgra­vius de Cynnenberch.

1290 wurde die Burg als “cas­tel­la­nus” der Meißner Markgrafen nach­ge­wie­sen. Um 1327 fiel die Burg an die Burggrafen von Leisnig. Im 15. Jahrhundert, nach ande­rer Quelle bereits ab 1350, begann die Zinnburg zu ver­fal­len. Die Gründe für die Aufgabe der Burg lie­gen im Dunkeln. Ob die Burg zeit­weise als Raubritterburg genutzt wurde, ist eben­falls unklar.

Die Ruine der Burg Zinnberg befin­det sich auf einem Bergsporn über der Zwickauer Mulde und wird auch als Raubschloss oder schlicht­weg Ruine bezeich­net. Erhalten sind ein knapp fünf Meter hoher Bergfriedrest mit einer Mauerstärke von bis zu 4,5 m sowie Reste der Grundmauer. Die Burgstelle misst etwa 14 x 50 m und ver­fügt über einen süd­lich vor­ge­la­ger­ten Burggraben von 20 m Breite und eine Ringmauer von etwa 90 m Länge.

Zu errei­chen ist die Ruine der Zinnburg über einen kur­zen Rundwanderweg auf Höhe der Dorfstraße 15. (Hinweis: Es han­delt sich mög­li­cher­weise um ein Privatgrundstück.)

Bodendenkmalschutz

Die Zinnburg wurde 1969 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt.

Penig: Burg Drachenfels

Burg Drachenfels

Drachenfels
09322 Penig OT Chursdorf

Historisches

Erbauer der 1212 erwähn­ten Burg waren die Herren von Drachenfels, kon­kret Henricus de Drackingvelz. Historisch gesi­cherte Daten über die angeb­lich auch von Raubrittern genutzte Burg sind nicht belegt. Der Sage nach soll die Burg im 14. Jahrhundert durch den Ritter Heimburg von Waldenburg und die Burggrafen von Leisnig zer­stört wor­den sein; eine andere Quelle beschreibt eine Brandzerstörung im Jahr 1488.

Bis ins späte 19. bzw. frühe 20. Jahrhundert war die Existenz der Burg nur auf­grund der weni­gen schrift­li­chen Urkunden bekannt. Erst durch Grabungen konnte der Felsen als ehe­ma­li­ger Standort der Burg veri­fi­ziert wer­den. Sie befin­det sich unge­fähr 1 km süd­öst­lich von Penig zwi­schen Zwickauer Mulde und Goldbach.

Die Burgstelle befand sich auf einem sporn­ar­ti­gen Felsen, der bis an die Zwickauer Mulde heran ragt, aber tie­fer als das dahin­ter befind­li­che Land liegt. Dieser Bereich ist vom Hinterland durch einen in den Fels ein­ge­ar­bei­te­ten Halsgraben abge­trennt. Am burg­sei­ti­gen Rand die­ses Grabens sind noch Mauerreste erkenn­bar, die als Stützmauer des Hangs fun­gie­ren. Auf dem Burgplateau befin­den sich hin­ter der Stützmauer geringe Reste eines Rundturms von 8 bis 9 m Durchmesser, der mög­li­cher­weise einst als Bergfried errich­tet wurde.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit 1959 für die Anlage.

Lunzenau: Burg & Schloss Rochsburg

Burg & Schloss Rochsburg

Schlossstraße 1
09328 Lunzenau OT Rochsburg

Historisches

Seit 1190 wurde die Rochsburg als Stammburg und 1195 erst­mals urkund­lich erwähnt. Im Jahre 1283 wur­den die Burgrafen von Altenburg als Lehnsherren auf der Rochsburg genannt. Sie kam 1329 an Otto von Leisnig und auf­grund finan­zi­el­ler Probleme 1448 an die Herren zu Gera. Diese ver­pfän­de­ten die Burg an Zschaslaw von Schönfeld, der sein Geld nicht zurück­er­hielt, wor­auf­hin die Rochsburg in wet­ti­ni­schen Besitz kam. Der Graf von Hohnstein eroberte die Rochsburg 1467 und ver­lor sie zwei Jahre spä­ter wie­der an die sächsisch-​kurfürstlichen Truppen. 1470 erwarb Hugold von Schleinitz die Burg und ließ sie bis 1482 zu einem Schloss umbauen. Schon 1488 musste er das Schloss auf­grund eines Gerichtsbeschlusses an Herzog Albrecht von Sachsen zurückverkaufen.

1503 und 1547 wurde das Schloss durch Brände stark beschä­digt. Nach dem ers­ten Brand tausch­ten die Herren von Ende Kriebstein gegen Rochsburg und ver­kauf­ten sie nach dem zwei­ten Brand an die Herren von Schönburg. Diese ver­an­lass­ten umfang­rei­che Wiederaufbauarbeiten und lie­ßen die Anlage zudem mehr­fach umbauen und erwei­tern. Die Grafen von Schönburg, 1700 in den Grafenstand erho­ben, besa­ßen in diver­sen Familienzweiglinien Schloss Rochsburg bis zu ihrer Enteignung 1945. 1911 eröff­nete Graf Joachim von Schönburg-​Forderglauchau ein klei­nes Museum in der damals über­wie­gend unge­nutz­ten Burg. 1932 folgte die Eröffnung einer Jugendherberge.

Nach 1945

Nach der Enteignung der Grafen von Schönburg-​Forderglauchau kam die Anlage an das Land Sachsen, das 1948 das Museum sowie die Jugendherberge wie­der­eröff­nete. 1952 über­nahm der Landkreis Rochlitz die Rochsburg. Das Rittergut wurde bis auf eine Scheune abge­ris­sen. Erhalten blie­ben außer­dem ein 1574 erbau­tes und 1892 umge­stal­te­tes Lusthaus und das Forsthaus.

Nachwendezeit

1992 über­nahm der Landkreis Mittweida das Schloss. Zwischen 1991 und 1997 wohnte Joachim Graf von Schönburg-​Glauchau auf der Rochsburg. Die Jugendherberge wurde 1998 geschlos­sen. Zwischen 2002 und 2004 wurde das ver­fal­lene Lusthaus denk­mal­ge­recht saniert.

Heutige Nutzung

Schloss Rochsburg beher­bergt ein Museum.

Bodendenkmalschutz

Der ursprüng­li­che Burgbau wurde durch das Schloss über­baut, ist teil­weise aber noch erhal­ten. So wurde der Rundturm in den Schloss inte­griert, außer­dem sind noch ein Graben und ein Außenwall vor­han­den. Die Ursprungsburg steht seit 1980 als Bodendenkmal unter Schutz.

Penig: Vorwerk Zinnberg

Vorwerk Zinnberg

09322 Penig OT Zinnberg

Historisches

Zinnberg blickt auf eine lange Geschichte zurück. Die erste Erwähnung als Herrensitz erfolgte im Jahre 1267 unter Heinricus domi­nus de Cinnenberg, dem 1283 Heinricus de Cinninberc burgra­vius dic­tus de Aldenborc folgte. 1290 wurde ein cas­tel­lan beur­kun­det, 1495 der Zinnberger Turm. Die erste Nennung eines Vorwerks datiert auf das Jahr 1513. Weitere Erwähnungen des Vorwerks erfolg­ten 1551 und 1764.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks sowie die Wirtschaftsgebäude befin­den sich in einem ordent­li­chen Zustand. Teilweise wer­den die Gebäude bewohnt, teil­weise herrscht Leerstand.

Lunzenau: Rittergut Schlaisdorf

Rittergut Schlaisdorf

Feldstraße 6
09328 Lunzenau OT Schlaisdorf

Historisches

Schlaisdorf war in Groß- und Kleinschlaisdorf unter­teilt. Für Kleinschlaisdorf war 1791 ein Vorwerk und 1858 ein Rittergut erwähnt. Das Herrenhaus ist ver­mut­lich um 1800 erbaut wor­den. 1564 erwarb Wolf II. von Schönburg das Rittergut. Es ver­blieb zunächst lange Zeit in Familienbesitz und wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts ver­kauft.  Als Besitzer im 20. Jahrhundert sind ab 1901 die Familie Weiße und ab 1925 Bernhard Kühn bekannt.

Nach 1945

Das Rittergut fiel auf­grund sei­ner Größe nicht unter die Bodenreform und wurde nicht ent­eig­net. Die Besitzer muss­ten die Landwirtschaftsflächen in den 1950er Jahren den­noch in die LPG ein­brin­gen. 1986 erfolg­ten letzte Sanierungsarbeiten am Herrenhaus, wel­ches zu Wohnzwecken genutzt wurde.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde bewohnt.

Heutige Nutzung

Sohl das Herrenhaus als auch die meis­ten Wirtschaftsgebäude ste­hen leer und ungenutzt.

Penig: Rittergut Penig

Rittergut Penig

Am Sonnenhang
09322 Penig

Historisches

Die Herren von Schönburg erhiel­ten die Herrschaft Penig 1543 im Tausch von Herzog Moritz von Sachsen. Im Laufe der Jahrhunderte besa­ßen ver­schie­dene Linien der von Schönburgs Penig, so ab 1763 von Schönburg-​Wechselburg, ab 1815 von Schönburg-​Forderglauchau und ab 1943 bis zur Enteignung 1945 die Grafen von Schönburg-Glauchau.

Heutige Nutzung

Heute ist vom Rittergut nur noch ein Wirtschaftsgebäude erhal­ten, wel­ches durch ein Unternehmen für Landschaftspflege genutzt wird.

Leisnig: Kloster Buch

Kloster Buch

Klosterbuch 1
04703 Leisnig OT Klosterbuch

Historisches

Das Zisterzienserkloster wurde bereits vor sei­ner ers­ten urkund­li­chen Nennung im Jahre 1192 gegrün­det. Im Laufe der Zeit ver­grö­ßerte sich der Besitz des Klosters, das unter der Verwaltung der Burggrafen von Leisnig stand, durch meh­rere Schenkungen. Im 14. Jahrhundert gelangte Kloster Buch an die Wettiner. In den letz­ten Tagen des Jahres 1525 wurde das Kloster auf­ge­löst, die Güter auf­ge­teilt und ver­pach­tet. 1555 erwarb Hans von Schleinitz das Klostergut, ihm folgte 1567 die Familie von Zeschau. Mehrfache Plünderungen erlitt das Klostergut wäh­rend des Dreißigjährigen Krieges. 1663 erwarb die Fürstenschule Grimma das Anwesen. Es ver­blieb bis 1945 in deren Besitz, wobei es durch Pächter genutzt wurde.

Vom Ursprungsbau des Klosters haben sich nur wenige Gebäudeteile erhal­ten. Die Gutskirche wurde im spä­ten 12. Jahrhundert erbaut und 1678 umge­stal­tet. Kapitelhaus, Brauhaus, Infirmerie und Abthaus ent­stan­den zwi­schen dem frü­hen und spä­ten 13. Jahrhundert. Im 17. Jahrhundert wur­den ver­schie­dene Wirtschaftsgebäude errich­tet. Das Abthaus wurde mehr­fach umge­baut, auch um es als Herrenhaus nut­zen zu können.

Nach 1945

Nach 1945 erfolgte die Umwandlung in ein volks­ei­ge­nes Gut. Dazu wur­den an der Klostergutsanlage Anbauten getätigt.

Nachwendezeit

Das volks­ei­gene Gut wurde auf­ge­löst. An- und Einbauten wur­den von ABM-​Kräften abge­ris­sen. Neunutzungen als Stadtgut sowie Angliederung an die Landeskliniken Hochweitzschen konn­ten nicht umge­setzt wer­den. Stattdessen wur­den Sicherungs- und erste Sanierungsarbeiten vor­ge­nom­men. Der 1997 gegrün­dete Förderverein über­nahm die Klosteranlage drei Jahre spä­ter in sein Eigentum und unter­nahm wei­tere denk­mal­pfle­ge­ri­sche Arbeiten.

Heutige Nutzung

Ein Teil des Klostergeländes wird für kul­tu­relle Nutzungen vorgehalten.

Bodendenkmalschutz

Das Areal wurde 1940 und erneut 1959 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Es ist nicht gesi­chert, ob der Vorgängerbau des Klosters eine Wasserburg oder eine Hofanlage war.

Penig: Altes Schloss Penig

Altes Schloss Penig

Mühlgraben 18
09322 Penig

Historisches

Das heu­tige Alte Schloss geht auf eine frü­here Wasserburg zurück, die etwa um 1300 bis 1320 erbaut wurde. Seit 1329 bis 1538 waren die Burggrafen von Leisnig in Penig ansäs­sig. 1355 wurde ein castrum erwähnt, das 1459 abbrannte. Nach dem Wiederaufbau, der nun nicht mehr nur aus Holz, son­dern teil­weise auch aus Stein erfolgte, brannte das Schloss 1472 erneut ab. Das heute exis­tente Renaissanceschloss wurde 1612 erbaut, zu Beginn des 18. Jahrhunderts um zwei Flügelbauten ergänzt und im 19. Jahrhundert stark ver­än­dert. Nur der Nordflügel ist aus der Entstehungszeit noch erhal­ten. Die Brüder Flinsch kauf­ten 1889 das Alte Schloss zusam­men mit dem Neuen Schloss und rich­te­ten eine Papierfabrik darin ein. 1919 erfolgte der Um- und Ausbau zu Wohnraum.

Nach 1945

Die Nutzung als Wohnraum dau­erte bis 1980 an. Außerdem soll das Alte Schloss zur Lehrlingsausbildung genutzt wor­den sein. Nach dem Freizug des Schlosses began­nen in den 1980er Jahren  Umbauten und Entkernungsarbeiten, die bis 1990 wie­der ein­ge­stellt wurden.

Nachwendezeit

Mitte der 1990er Jahre hatte die Stadtverwaltung das Schloss von einem Unternehmen erwor­ben. Pläne für Wohnraumnutzung oder die Einrichtung eines Altenpflegeheimes schei­ter­ten zunächst. Teile des Schlosses wur­den noch von der Tafel sowie der Möbelbörse genutzt. Mit dem Verkauf, der an eine Investitionsklausel gebun­den ist, an Alfred Prinz zu Schönburg-​Hartenstein began­nen ab 2014 umfang­rei­che Sanierungsarbeiten.

Heutige Nutzung

Im mitt­ler­weile sanier­ten Alten Schloss Penig befin­det sich die Forstverwaltung des Schlossherrn sowie Wohn- und Ausstellungsräume. Das Foto zeigt das Schloss vor der Sanierung.

Leisnig: Vorwerk Paudritzsch

Vorwerk Paudritzsch

Paudritzsch 1
04703 Leisnig OT Paudritzsch

Historisches

Vermutlich exis­tierte das Vorwerk bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts, befand sich im Besitz des Klosters Buch und wurde von die­sem als Vorwerk genutzt. 1544 kam das Vorwerk Paudritzsch an den Kurfürsten, der es im fol­gen­den Jahr an die Stadt Leisnig ver­kaufte. Eine urkund­li­che Erwähnung als Vorwerk stammt aus dem Jahr 1552. Durch die im Dreißigjährigen Krieg erlit­te­nen finan­zi­el­len Schäden gab die Stadt Leisnig das Vorwerk Paudritzsch 1652 an den regie­ren­den Kurfürsten zurück. Ab 1771 erfolgte eine Verpachtung des Vorwerks. Das Herrenhaus Paudritzsch wurde in den Jahren 1899 und 1900 unter dem Besitzer Herrn Otto unter Einbeziehung frü­he­rer Bausubstanz errich­tet. 1930 erfolgte eine wei­tere urkund­li­che Nennung als Vorwerk.

Nach 1945

Das Vorwerk fiel auf­grund sei­ner Größe nicht unter die Bodenreform. Auf dem Hof wurde durch­ge­hend wei­ter­hin Landwirtschaft betrieben.

Nachwendezeit

Die Nutzung als Landwirtschaftshof wurde 1994 auf­ge­ge­ben. Im glei­chen Jahr erfolgte der Verkauf an einen Unternehmensberater und Landwirt.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk Paudritzsch mit sei­nem Herrenhaus steht leer und ver­fällt zune­hemd. Einige Gebäudeteile sind bereits ein­ge­stürzt. Eine Sanierung erfolgte nicht, eine Nutzung ist eben­falls nicht gegeben.