Kriebstein: Rittergut Lichtenberg

Rittergut Lichtenberg

Am Rittergut 8, 9
09648 Kriebstein OT Grünlichtenberg

Historisches

Zu Beginn des 16. Jahrhunderts bestand in Lichtenberg ein Vorwerk des Nonnenklosters in Döbeln, das im Zuge der Reformation 1543 auf­ge­löst und an Georg von Carlowitz ver­kauft wurde. Dessen Sohn ver­wal­tete das zur Burg Kriegstein gehö­rende Vorwerk noch bis 1561, dann gelangte das Vorwerk Lichtenberg durch Erbteilung an die Herrschaft Waldheim, die 1588 von Kurfürst Christian gekauft wurde. Noch im glei­chen Jahr erwarb Wilhelm von Schönberg das Vorwerk und ver­kaufte es 1607 an die Familie Kölbel von Geysing, die noch bis ins späte 17. Jahrhundert das Vorwerk in ihrem Besitz behielt. Vermutlich zu Beginn des 18. Jahrhunderts kam Lichtenberg an die Familie Wolf. Johanne Helene Wolf hei­ra­tete ein zwei­tes Mal, wor­auf­hin das Vorwerk an die Familie Köpping gelangte. Im wei­te­ren 19. Jahrhundert wech­sel­ten die Besitzer noch mehr­fach. Unter Heinrich Eduard Ludwig Meisel erlangte das Vorwerk 1858 den Status eines Rittergutes. 1909 erwarb die Familie von Oehmichen das Rittergut Lichtenberg.

Nach 1945

Erna Zehl wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde geteilt und soweit bau­lich ver­än­dert, dass es heute aus zwei ein­zel­nen Bauwerken besteht. Der ehe­ma­lige Turm fiel dem Abriss zum Opfer.

Nachwendezeit

Nachdem bereits 2007 eine Wand des Herrenhauses ein­ge­stürzt war, kam es in der Folgezeit zu wei­te­ren Teileinstürzen. Wirtschafts- und Stallgebäude sind noch erhalten.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude sind saniert und wer­den bewohnt.

Hainichen: Parkschlösschen Hainichen

Parkplösschen Hainichen

Oederaner Straße 10
09661 Hainichen

Historisches

Das Parkschlösschen wurde im 16. Jahrhundert erbaut. Unter Julius Hermann Werner erfolgte um 1840 ein Neubau. Ein wei­te­rer Neuaufbau erfolgte, nach­dem das Schlösschen 1908 abbrannte.

Heutige Nutzung

Das Parkschlösschen Hainichen ist saniert. Es wird heute als Gellert-​Museum genutzt. Der Gutspark ist öffent­lich zugänglich.

Halsbrücke: Lehngut Conradsdorf

Lehngut Conradsdorf

Alte Dresdner Straße 12
09633 Halsbrücke OT Conradsdorf

Historisches

Das 1548 erwähnte Vorwerk befand sich seit dem 15. Jahrhundert in über­wie­gend bür­ger­li­cher Hand. Die Familie Rölling besaß es über drei Generationen. 1641 fiel das Vorwerk Conradsdorf an den Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen, der es gegen ein ande­res Grundstück mit Abraham Martini tauschte. Friedrich von Colbe besaß das Vorwerk seit 1672, unter ihm erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut.

1686 ver­kaufte seine Witwe das Rittergut Conradsdorf an den Rat zu Freiberg, wodurch das Rittergut als sol­ches auf­ge­löst und in ein Erblehngut umge­wan­delt wurde. Nur ein Jahr spä­ter erwarb der Freiberger Bürgermeister Martin Albert das Lehngut. Bis 1757 befand sich das Lehngut Conradsdorf im Besitz von Heinrich Erdmann von Wolfersdorff und kam danach an bür­ger­li­che Besitzer. Das Herrenhaus wurde im 18. oder 19. Jahrhundert errich­tet. Arthur Hugo Augerle erwarb das Gut 1935.

Nach 1945

Das Lehngut Conradsdorf war zu klein, als dass es unter die ab 1945 durch­ge­führte Bodenreform fiel. Arthur Hugo Augerle galt den­noch als ein Großbauer, der der DDR ein Dorn im Auge war. Ausgelöst durch Repressalien floh Augerle 1951 nach Westdeutschland. Daraufhin wurde die Enteignung voll­zo­gen und das Lehngut in ein Volksgut umge­wan­delt. Anschließend erfolgte die Eingliederung in die ört­li­che LPG.

Nachwendezeit

1996 erhielt die Familie Augerle den frü­he­ren Besitz zurück. Das Herrenhaus wurde saniert.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus befin­den sich Wohnungen.

Halsbrücke: Rittergut Hals

Rittergut Hals

Erzstraße 7
09633 Halsbrücke

Historisches

Das Rittergut wurde in den 1960er Jahren kom­plett abge­tra­gen. Es han­delte sich um ein Einzelgut, wel­ches 1350 als allo­dium, 1555 als Vorwerk und 1875 als Kanzleilehngut urkund­li­che Erwähnung fand.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wurde abge­ris­sen. Der ehe­ma­lige Standort ist mit einer Berufsschule und einem Gewerbeunternehmen bebaut.

Hartmannsdorf: Freigut Jahnsgrün

Freigut Jahnsgrün

Jahnsgrüner Weg 2
08107 Hartmannsdorf

Historisches

1669 ließ Johann Georg Günther ein Gut erbauen, wel­ches im fol­gen­den Jahr vom Kurfürsten mit der nie­de­ren Gerichtsbarkeit aus­ge­stat­tet wurde. Im Jahre 1820 erfolgte die Nennung des Gutes als Freigut. Nachdem das Gut abge­brannt war, erfolgte 1901 der Bau des heute noch vor­han­de­nen Herrenhauses.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Jahnsgrün befin­det sich in Privatbesitz und wird bewohnt.

Halsbrücke: Kanzleilehngut Tuttendorf

Kanzleilehngut Tuttendorf

Siedlung 1 (heute: Feuerwehr)
09633 Halsbrücke OT Tuttendorf

Historisches

In Tuttendorf exis­tierte ein Vorwerk, wel­ches 1360 erst­mals urkund­lich beschrie­ben und als Vorwerk noch 1820 erwähnt wurde. Später erfolgte die Umwandlung in ein Kanzleilehngut. Als sol­ches war es 1875 nachweisbar.

Nach 1945

Das Kanzleilehngut wurde nach 1945 abge­ris­sen und zur Baumaterialgewinnung frei­ge­ge­ben. Am frü­he­ren Standort des Herrenhauses wurde ein Park ange­legt, am Standort der Wirtschaftsgebäude ent­stand ein Neubau für die Feuerwehr.

Hartha: Herrensitz Kieselbach

Herrensitz Kieselbach

04746 Hartha OT Kieselbach

Historisches

Kieselbach wurde 1255 als Herrensitz im Zusammenhang mit Ulricus de Kyselbach genannt. Ein Herrensitz in Form eines befes­tig­ten Gebäudes konnte jedoch nicht nach­ge­wie­sen werden.

Hartha: Wallburg Wendishain

Wallburg Wendishain

Staupenberg
04746 Hartha OT Wendishain

Historisches

Wendishain wurde 1231 als Herrensitz unter Bero de Winandeshagen und 1371 unter Caspar von Wyricz bis in die Mitte des 15. Jahrhunderts hin­ein als Rittersitz genannt. Der Staupenberg befin­det sich öst­lich von Wendishain. Die Wallburg ist die wohl größte Anlage ihrer Art in Sachsen.

Bei der Anlage han­delte es sich um eine Wallburg, die bereits auf die Bronzezeit datiert wurde und deren bis zu 8 m hohe Wälle noch heute deut­lich zu erken­nen sind. Die Anlage ver­fügt über einen Vorwall und meh­rere wei­tere fla­che Wälle. Innerhalb des Walls gab es zwei Quellen, wel­che die Wasserversorgung sicher­ten. Das Areal der Wallburg umfasste etwa 12 ha und war ca. 600 m lang und 300 m breit.

Bodendenkmalschutz

Die Wallburg Wendishain wurde erst­mals 1935 und erneut Ende 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Halsbrücke: Kanzleilehngut Halsbrücke

Kanzleilehngut Halsbrücke | Lehngut Neubau

Loßnitzer Weg 1
09633 Halsbrücke

Historisches

Das Kanzleilehngut ent­stand bereits 1597 aus dem dama­li­gen Pudewitzschen Vorwerk her­aus. Die ers­ten Gebäude des Gutes wur­den 1646 errich­tet. 1875 wurde das Gut als Kanzleilehngut erwähnt. Es befand sich im Besitz der Familie Heymann, die es in jenem Jahr erwor­ben hat­ten. Carl Heymann betrieb zuletzt sehr erfolg­reich eine Zucht mit Edelschweinen. 1944 über­nahm Irmgard Baethge, gebo­rene Heymann, den Hof mit ihrem Mann.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Irmgard Baethge zwar nicht ent­eig­net, weil das Lehngut, wenn auch nur ganz knapp, mit 97 Hektar zu klein wesen ist. Dennoch flüch­tete die Familie auf­grund poli­ti­scher und wirt­schaft­li­cher Repressalien 1953 in den Westen Deutschlands. Das Lehngut wurde ver­spä­tet ent­eig­net und als Volksgut betrie­ben. Nicht benö­tigte Gebäude wur­den abge­ris­sen oder muss­ten auf­grund von Baufälligkeit abge­bro­chen wer­den. Das Herrenhaus des Kanzleilehnguts wurde in den 1970er Jahren abge­ris­sen und durch einen zeit­ge­mä­ßen Zweckbau ersetzt.

Nachwendezeit

1993 wurde das her­un­ter gewirt­schaf­tete Gut an die Erben der letz­ten Besitzer zurück­über­tra­gen und gelangte 2006 an den Urenkel von Carl Heymann. Ab 2009 ließ er Sanierungsarbeiten durch­füh­ren, um sei­nen eige­nen Hof aufzubauen.

Heutige Nutzung

Das Kanzleilehgut ist heute ein bio­zer­ti­fi­zier­tes land­wirt­schaft­li­ches Gut. Neben einer Käserei wer­den Landwirtschaft und Viehzucht betrieben.