Leisnig: Rittergut Korpitzsch

Rittergut Korpitzsch

Korpitzsch 1
04703 Leisnig OT Korpitzsch

Historisches

Seit 1277 war ein Herrensitz benannt, der ab 1551 als Rittergut bekannt war. Besitzer des Ritterguts waren über meh­rere Jahrhunderte die Herren von Arras. Ende des 17. Jahrhunderts kam das Rittergut Korpitzsch an Johann Höpner, der es 1673 wie­der ver­kaufte. Als wei­tere Besitzer sind die Familien von Bock, Clauß, von Einsiedel, von Trotha und Mangelsdorf auf­ge­zählt. 1887 erwarb Alfred Lieberoth den Hof. Unter ihm wurde zwi­schen 1900 und 1902 das Herrenhaus errichtet.

Nach 1945

Obwohl das Rittergut unter 100 Hektar groß war, wurde der Besitzer ent­eig­net. Im Herrenhaus brachte man eine Schule und einen Kindergarten unter.

Nachwendezeit

Seit 1992 stand das Herrenhaus leer und unge­nutzt. 2002 wurde das stark sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus an pri­vat ver­kauft und bis 2004 umfas­send zu Wohnzwecken saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird für stil­les Gewerbe und zu Wohnzwecken genutzt.

Roßwein: Rittergut Wetterwitz

Rittergut Wetterwitz

04741 Roßwein OT Wetterwitz

Historisches

Ein Herrensitz wurde erst­ma­lig 1338 unter Fredericus de Wetirswicz benannt. Aus die­sem ging ein 1485 erwähn­tes Vorwerk und aus die­sem wie­derum ein 1764 nach­ge­wie­se­nes Rittergut her­vor. Weitere Informationen konn­ten bis dato nicht aus­fin­dig gemacht werden.

Reinsberg: Vorwerk Moritztal

Vorwerk Moritztal

Moritztal 31, 33, 35
09634 Reinsberg OT Hirschfeld

Historisches

Das Vorwerk am nord­öst­li­chen Ortsrand von Hirschfeld wurde nach dem dama­li­gen Rittergutsbesitzer Otto Moritz von Thielau benannt. Der Hof befand sich seit 1725 im Besitz der Familie von Thielau. 1737 wurde unter Otto Moritz von Thielau das Vorwerk erbaut.

Das Vorwerk soll sich im Besitz vom Sigmund von Bora befun­den haben. Diesem wird fami­liär Katharina von Bora zuge­ord­net, die hier gebo­ren wor­den sein soll. Über den tat­säch­li­chen Geburtsort gibt es nach wie vor jedoch keine gesi­cher­ten Nachweise.

Nach 1945

Das Wohnstallhaus unter der Hausnummer 15, wel­ches zum Vorwerk einst dazu gehörte, brannte 1947 ab. Möglicherweise han­delt es sich bei der Hausnummer 15, die deut­lich vom Vorwerkshof ent­fernt liegt, um einen Schreibfehler in der ent­spre­chen­den Quelle und eigent­lich ist die Nummer 35 gemeint, die sich auf dem Hof befin­det. In die­sem Fall ist das gebäude wie­der auf­ge­baut worden.

Heutige Nutzung

Das Vorwerk ist als Gutshof mit drei Gebäuden noch erhal­ten. Die Haustür am Wohnstallhaus ist noch ori­gi­nal erhalten.

Döbeln: Rittergut Gärtitz

Rittergut Gärtitz

Am Ring 8
04720 Döbeln OT Gärtitz

Historisches

Gärtitz wurde erst­mals 1292 als Herrensitz unter Johannes de Jertitz genannt. 1430 erfolgte die Nennung als Rittersitz unter Hans von der Jertzsch. Das 1551 erst­mals erwähnte Rittergut Gärtitz befand sich meh­rere Jahrhunderte im Besitz der Familie von Polenz. Es kam bereits um 1486 an Fritz von Polenz. Die Familie von Polenz ver­pach­tete das Rittergut unter und bewirt­schaf­tete es nicht selbst.

Johannes von Polenz konnte das Rittergut Polenz nach dem Ersten Weltkrieg nicht mehr lange hal­ten. 1929 wurde das Rittergut auf­ge­löst und das Land auf­ge­teilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohnungen umgebaut.

Nach 1945

Nach 1945 diente das Herrenhaus Gärtitz wei­ter­hin als Wohnraum.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Rittergut Polenz an einen Privatmann ver­kauft, der sich jedoch nicht für den Erhalt ein­setzte. Das Rittergut ver­fiel immer mehr. Das Herrenhaus wurde 2009 abgerissen.

Heutige Nutzung

Der ehe­ma­lige Pferdestall ist saniert. Er wird bewohnt.

Erlau: Rittergut Crossen

Rittergut Crossen

Am Rittergut 15 /​ 16
09306 Erlau OT Crossen

Historisches

1290 wurde ein Herrensitz urkund­lich erwähnt, 1445 ein Rittersitz, 1473 ein Vorwerk sowie seit 1548 das Rittergut. Das Rittergut Crossen befand sich im Erstbesitz der Familie von Milkau, der die Familien von Biberitzsch und von Maltitz folgten.

Nach 1945

Mit dem Vollzug der Bodenreform wurde das Rittergut ent­eig­net und neu auf­ge­teilt. Die LPG nutzte die Ländereien. Das Herrenhaus fiel nach Kriegsende dem Abriss zum Opfer. An sei­ner Stelle wur­den spä­ter Garagenbauten errichtet.

Heutige Nutzung

Das ehe­ma­lige Gesindehaus wird bewohnt. Es ist sanierungsbedürftig.

Erlau: Rittergut Großmilkau

Rittergut Großmilkau

09306 Erlau OT Milkau

Historisches

Milkau befand sich 1233 im Besitz von Cesarius de Milcowe. Die erste schrift­li­che Erwähnung als Herrensitz erfolgte 1302 unter Frisco de Milcowe. 1548 wurde das Rittergut erst­mals nachgewiesen.

Bis zum Ende des 18. Jahrhunderts befand sich das Gut im Besitz der Familie von Milkau und gelangte dann an die Familie von Arnim und schließ­lich an die Familie Rose. Das Herrenhaus brannte bereits in der Mitte des Jahres 1800 ab und wurde danach nicht wie­der auf­ge­baut. Die Bewirtschaftung erfolgte seit­her vom Rittergut Kleinmilkau aus.

Erlau: Rittergut Schweikershain

Rittergut Schweikershain

Zur Mühle 21 (Herrenhaus)
Zur Mühle 20, 22, 23, 28, 31 (Wirtschaftsgebäude)
09306 Erlau OT Schweikershain

Historisches

Bereits zur Zeit der Ersterwähnung des Ortes Schweikershain 1428 gab es einen klei­nen Wirtschaftshof, wel­cher als Vorwerk zur Herrschaft Kriebstein gehörte. Die ältes­ten Bauteile des Herrenhauses stam­men aus dem 15. Jahrhundert und wur­den wahr­schein­lich durch den Ritter Kunz von Kaufungen in Auftrag gege­ben, wel­cher das Gut von 1446 bis zu sei­ner Enteignung 1451 zur Nutzung erhielt. Das Rittergut ging an die Herren von Carlowitz, die damals auf Kriebstein saßen, über, brannte 1546 ab und wurde nach 1560 unter Wolf von Carlowitz neu aufgebaut.

1593 gelangte das Rittergut an die Familie von Berbisdorf. 1649 über­nahm Maria Elisabeth von Cretz, eine Geborene von Berbisdorf, das Rittergut Schweikershain, von der die Familie von Kospoth es 1692 über­nahm. Nur zwei Jahre spä­ter wurde mit Georg Heinrich von Bärenstein der nächste Eigentümer benannt. Unter der Familie von Wallwitz, seit 1718 im Besitz des Rittergutes Schweikershain, wur­den gegen Ende des 18. Jahrhunderts abge­brannte bzw. marode Wirtschaftsgebäude erneu­ert. 1834 kam das Rittergut an die Linie von Nostitz-​Wallwitz und ver­blieb dort bis zur Enteignung.

Die zum Gut gehö­rende Brauerei wurde ca. 1880 errich­tet und von 1939 bis 1940 zu Wohnzwecken umge­baut. Der große Mühlteich wurde bereits um 1400 ange­legt, die Kastanienallee nach 1730.

Nach 1945

Hartwig von Nostitz-​Wallwitz wurde 1945 ent­eig­net und floh gen Westen. Das Herrenhaus wurde zunächst von Flüchtlingen und Vertriebenen bewohnt und 1949 in ein TBC-​Heim umge­wan­delt. Ab 1959 erfolgte eine Nutzung als Pflegeheim.

Nachwendezeit

Die Nutzung als Pflegeheim wurde fort­ge­setzt. Zwischen 2003 und 2005 erfolg­ten dies­be­züg­lich auf­wen­dige Sanierungsarbeiten. Auch die Wirtschaftsgebäude wur­den für die Heimnutzung ausgebaut.

Heutige Nutzung

Sowohl das Schloss als auch die Rittergutsgebäude wer­den wei­ter­hin als Seniorenpflegeheim genutzt.

Erlau: Schloss Gepülzig

Schloss Gepülzig

Gepülziger Straße 17
09306 Erlau OT Neugepülzig

Historisches

Schloss Gepülzig mit sei­nem Rittergut ist ein Einzelgut. Als Besitzer sind die Familie von Milkau und ab dem 17. Jahrhundert die Familie von Pöllnitz bekannt. 1733 erwarb Hans Joachim von Wallwitz das Rittergut. Er ließ zwi­schen 1734 bis 1737 das Schloss errich­ten. Die Schlosskapelle, erst­mals 1501 genannt, wurde 1778 unter Gottlieb Leberecht von Wallwitz als Neubau aus­ge­führt. Bis 1835 ver­blieb das Rittergut Gepülzig im Besitz der Grafenfamilie von Wallwitz. Danach gab es meh­rere Besitzerwechsel, bis Karl Otto Kirchner das Rittergut 1884 erwarb. Nachkommen sei­ner­seits behiel­ten das Rittergut bis 1945 in ihrem Besitz.

Nach 1945

Die Familie Kirchner wurde 1945 ent­eig­net. Das Schloss wurde 1948 abgerissen.

Nachwendezeit

Die Kapelle wurde zwi­schen 2009 und 2010 saniert. Nach 1990 wurde das Restgut von pri­vat erwor­ben. Die Sanierung konnte nicht abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Es sind ledig­lich noch die Ruinenreste des eins­ti­gen Schlosses sowie das Wirtschaftsgebäude, das ver­mut­lich um 1771 erbaut und in der Nachwendezeit teil­sa­niert wurde, erhal­ten. Es steht leer.

Dorfchemnitz: Burg & Rittergut Dorfchemnitz

Burg & Rittergut Dorfchemnitz

Am Kirchberg 4 (Herrenhaus, erhal­te­ner Teil)
Am Kirchplatz 5 (Herrenhaus, rui­nö­ser Teil)
09619 Dorfchemnitz

Historisches

1551 wurde erst­mals ein Rittergut in Dorfchemnitz erwähnt. Vermutlich exis­tierte es bereits frü­her, da im Jahre 1857 die Familie Lüttichau das Gut nach über 500jährigem Besitz der Familie Hartitzsch über­nahm. Somit dürfte die Familie Hartitzsch bereits um 1340 im Besitz von Dorfchemnitz gekom­men sein und den Besitz von den Herren von Erdmannsdorf über­nom­men haben, wie eine wei­tere Quelle zu berich­ten weiß. Dieser frühe Bau dürfte eine mit­tel­al­ter­li­che Burg gewe­sen sein, da Reste eines Turms in den Bau des Herrenhauses inte­griert wor­den waren. Das alte Herrenhaus stammt aus der Zeit um 1640, das neue Herrenhaus mit zwei Flügeln links und rechts des Turmes ent­stan­den um 1818 unter Hans Adolph von Hartitzsch. Dieser starb 1857 ohne über­le­ben­den Erben, wes­halb das Rittergut Dorfchemnitz an Hannibal von Lüttichau fiel, der in die Familie von Hartitzsch ein­ge­hei­ra­tet hatte. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz.

Nach 1945

1945 erfolgte im Rahmen der Bodereform die Enteignung von Marie-​Henny von Lüttichau und das Rittergut Dorfchemnitz wurde an Neubauern auf­ge­teilt. Der mit­tel­al­ter­li­che Turm wurde 1947 aus dem Herrenhaus her­aus­ge­bro­chen. Das Herrenhaus bestand nun­mehr aus zwei Teilen.

Nachwendezeit

Der eine Teil des Herrenhauses ver­kam zur Ruine. Der andere Teil wurde 2008 an pri­vat für ein alter­na­ti­ves Wohnkonzept verkauft.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird von Künstlern unter­schied­li­cher Coleur als Wohnhaus genutzt. Vorhanden sind außer­dem noch Scheunen.