Vorwerk Littdorf
04741 Roßwein OT Littdorf
Historisches
Das Vorwerk Littdorf wurde 1410 schriftlich nachgewiesen. Weitere zuverlässige Informationen liegen bis dato nicht vor.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Mittelsachsen
04741 Roßwein OT Littdorf
Das Vorwerk Littdorf wurde 1410 schriftlich nachgewiesen. Weitere zuverlässige Informationen liegen bis dato nicht vor.
Eubaer Straße 2
09577 Niederwiesa
Das Lehngut war entstanden, als Georg von Harras 1524 ein wüstliegendes Gut an Leonhardt Göltzsch übertragen hatte, welches mit einfachen Herrschaftsrechten versehen war. In einer anderen Quelle heißt es, dass in Niederwiesa 1562 ein Vorwerk bestand. Die Bausubstanz des Vierseitenhofes ist dem 18. und 19. Jahrhundert zuzuordnen. 1907 brannte das Lehngut Niederwiesa ab. Im Zuge dessen verkaufte Friedrich Oswald Wetzel das Gut an August Neumann. Dieser verkaufte wiederum Teile der Landwirtschaftsflächen, um an Geld für den Wiederaufbau zu gelangen.
Das Lehngut fiel nicht unter die Bodenreform, dazu war der Grundbesitz zu klein. Dennoch wurde die Familie Neumann 1955 gezwungen, den Besitz unter staatliche Verwaltung stellen zu lassen. Drei Jahre später übernahm die ortsansässige LPG den Hof.
Das Lehngut wurde an eine Nachfahrin zurückübertragen. Diese verkaufte die Gebäude und Flächen.
Die Wirtschaftsgebäude werden gewerblich genutzt, das Herrenhaus steht leer und ist umfassend sanierungsbedürftig.
Hohenlauft 1
04741 Roßwein OT Hohenlauft
Im Jahre 1293 war ein Rittersitz unter Pezoldus dictus Holeufer erwähnt, der um 1380 Erwähnung als “gut” fand. Es befand sich im 15. Jahrhundert im Besitz der Familie von Holleuffer. Seit 1518 als Vorwerk erwähnt, unterstand es in der Mitte des 16. Jahrhunderts dem Kloster Altzella. Von 1768 bis 1849 gehörte der Familie von Einsiedel das Vorwerk, wobei es seit mindestens 1696 dem Rittergut Gersdorf angehörte. Ab 1901 ist Karl Ernst Eulitz als Eigentümer verzeichnet. 1925 kam das Vorwerk an den Sächsischen Staatsfiskus.
Das Vorwerk befindet sich heute im Privatbesitz, das Herrenhaus wird zu Wohnzwecken genutzt. Die landwirtschaftlichen Flächen werden durch einen Agrarbetrieb genutzt.
Zur Kempe
04741 Roßwein OT Mahlitzsch
Die Burg Kempe wurde vermutlich im 12. Jahrhundert errichtet. Eine Urkunde aus dem Jahre 1220 belegt, dass die Burg sich zu jener Zeit im Besitz der Familie von Mals befand. Die strategisch günstige Lage oberhalb eines Felsens ermöglichte die Nutzung als Wohnburg mit gleichzeitiger Kontrollfunktion über die Handelswege entlang der Mulde. Durch ihre Bauweise, erwähnt werden sollen der höher gelegene, offenbar einzige Eingang sowie eine unterirdische Wasserleitung, hielt sie besonders gut bei Belagerungen stand. Sie verfügte vormals über drei Geschosse, von denen das untere fensterlos als Verlies diente. Die Anlage begann nach 1298 zu verfallen.
Im Jahr 2000 wurde die Burgruine Kempe, auch Alte Kempe genannt, aus Staatsbesitz an eine Berliner Immobilienfirma für 22.000 DM versteigert. Deren Vorhaben, die Ruine in ein modernes Glasburg-Projekt zu integrieren, das vorwiegend als Firmensitz agieren sollte, wurde nicht umgesetzt.
Nach über 700 Jahren Verfall sind die noch vorhandenen Ruinenreste in einem bemerkenswert gutem Zustand. Die Mauerstärke beträgt bis zu 2 m, insgesamt ist die Ruine bis zu 10 m hoch.
Due Burgruine Kempe steht 1973 unter Bodendenkmalschutz.
Hermsdorfer Straße 1
04741 Roßwein OT Mahlitzsch
Bei dem um 1230 erwähnten Herrensitz Mahlitzsch handelte sich um die Burgruine Kempe. Die Burg wurde in späterer Zeit durch ein Rittergut abgelöst. Das Rittergut Mahlitzsch war meist verpachtet und wurde von den Pächtern bewohnt, während die Eigentümer auf Schloss Hermsdorf lebten. Zuletzt befand sich das Rittergut Mahlitzsch im Besitz der Grafenfamilie von Rex.
Viktor Graf von Rex wurde 1945 enteignet und das Rittergut Mahlitzsch an Neubauern aufgeteilt. Der ursprüngliche Charakter des Herrenhauses ging durch Umbauten verloren.
Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt.
Zum Lindicht 9
04741 Roßwein OT Otzdorf
In Otzdorf bestand bereits 1254 ein Herrensitz in Form einer Wasserburg, aus dem sich im Laufe der Zeit ein Rittergut heraus entwickelte. Die Familie von Arnstedt gelangte 1622 in den Besitz des Ritterguts Otzdorf. Über mehrere Generationen verblieb es nun in ihrem Familienbesitz. Friedrich Wilhelm von Arnstedt behielt das Rittergut Otzdorf bis 1834. In der Folgezeit gab es mehrere Besitzerwechsel, zu denen die Familien von Bieberstein, von Beschwitz und von Nostitz gehört haben sollen, bis es 1875 an die Familie von Boyneburgk gelangte. Leopold Freiherr von Boyneburgk verkaufte den Grundbesitz 1911 an einen Herrn Bartmann, der wiederum 1921 an Dr. Hans Lindenhain verkaufte. Unter ihm wurde das im 19. Jahrhundert errichtete Herrenhaus nach 1921 umgebaut. Erich Mehner kaufte das Anwesen nebst dem landwirtschaftlichen Betrieb 1931.
Die Familie Mehner wurde 1945 nahezu vollständig enteignet. Dennoch durfte Erich Mehner ein Teilstück behalten, welches er im Folgejahr gegen ein anderes Grundstück eintauschte. Anfang 1948 wiederum wurde die vollständige Enteignung der Familie Mehner beschlossen. Diese flüchtete daraufhin gen Westen. Im Herrenhaus befanden sich fortan Wohnungen, eine Arztpraxis, ein Kindergarten und eine Post.
Die Einrichtungen wurden nach 1990 geschlossen. Der Sohn von Erich Mehner versuchte nach dem Ende der DDR vergeblich den ehemaligen Familienbesitz zurückzuerhalten. 2008 wurde das Rittergut Otzdorf von der Gemeinde an privat verkauft.
Das Herrenhaus wurde bislang noch nicht saniert. Der Besitzer soll unauffindbar sein. Der zunehmend verwildernde Schlosspark ist nicht zugänglich.
(Stand: Januar 2021)
Die Wasserburg ist durch das Herrenhaus überbaut. Es sind noch zwei Grabenreste und ein Teich erhalten, der Großteil der Gräben ist jedoch längst verschüttet. Bodendenkmalschutz besteht seit 1973.
Schlossallee 1
09577 Niederwiesa OT Lichtenwalde
Um 1230 entstand eine Burganlage unter den Markgrafen von Meißen, die 1290 als Herrensitz unter Heidenricus de Lichtenwalde genannt wurde, gegen Ende des 13. Jahrhunderts unter Reichsverwaltung stand und 1307 wieder an die Markgrafen zurückfiel. Die Burg wurde 1336 an die Burggrafen von Meißen zunächst verpfändet und später an diese verlehnt. 1439 übernahmen Apel von Vitzthum und Konrad von Stein die Burg und behielten sie bis 1447. Die Herren von Harras wurden nun mit der Burg Lichtenwalde belehnt, die 1550 zu einem Wohnschloss umgebaut wurde. Mangels Nachkommen fiel das Schloss 1561 an Sachsen.
1694 erhielt die Familie von Bünau Lichtenwalde im Tausch gegen Pillnitz. 1719 ersteigerte Jakob Heinrich Graf von Flemming das Schloss und verkaufte es nereits 1722 an Christoph Heinrich Reichsgraf von Watzdorf. Dieser ließ das alte Schloss abreißen und durch einen Neubau ersetzen. Ab 1730 erfolgte die Anlage des Parks. Durch von Watzdorfs Witwe gelangte Schloss Lichtenwalde an die Grafen Vitzthum von Eckstädt. Nach einem Brand wurde das Schloss ab 1905 bis 1907 erneuert.
Nach der Enteignung der Grafen Vitzthum von Eckstädt 1945 diente das geplünderte Schloss ab 1948 als Kurheim sowie von 1956 bis 1959 als TBC-Heim. 1972 wurde eine Bildungseinrichtung des Gesundheitswesens der DDR eingerichtet.
1990 ging das Schloss in den Besitz des Freistaates Sachsen über und wurde bis 1995 als Bildungszentrum des Sächsischen Staatsministeriums für Soziales genutzt. Danach stand das Schloss zunächst leer.
Nach umfangreicher Sanierung wurde 2010 im Schloss Lichtenwalde ein Museumskomplex eröffnet. Das Rittergut ist saniert und wird bewohnt.
1970 wurde die einstige Burganlage unter Bodendenkmalschutz gestellt. Die Höhenburg ist durch das Schloss überbaut; erhalten ist lediglich ein veränderter Graben.
Wiesenweg 7
09600 Halsbrücke OT Niederschöna
Im 18. Jahrhundert existierte ein Vorwerk, welches 1875 als Freigut bezeichnet wurde. Es hatte sich vermutlich aus einem Landsitz von Hans Heinrich von Schönberg heraus entwickelt. Das Gut gelangte 1609 an Heinrich von Lindenau und befand sich sowohl von 1617 bis 1619 als auch von 1622 bis 1627 wiederholt im Besitz der Familie von Schönberg. Dieser folgten weitere adlige Besitzer, von denen 1742 August Philipp von Mergenthal als Käufer benannt ist. Das Herrenhaus wurde vermutlich unter Justus Israel Kretzschmar errichtet, welcher das Freigut 1753 kaufte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Freigut durch eine Rechtsänderung aufgehoben. Das Freigut wurde fortan im Volksmund auch als Rittergut bezeichnet, obwohl es de facto keines war.
Seit 1902 war Franz Friedrich Schatz Besitzer des ehemaligen Freiguts Niederschöna. Er ließ ein neues Wirtschaftsgebäude erbauen und verkaufte den Hof später an Karl Helmuth Kohlschmidt, der das Freigut 1924 an die Reichsbahn-Arbeiterpensionskasse verkaufte. Diese richtete im Herrenhaus ein Kinderheim ein, für diesen Zweck wurden zuvor Umbauten vorgenommen. Es entstanden ein weiterer Flügel sowie ein Zwischentrakt. Auf dem Hof entstand zudem ein Rundturm.
Die Nutzung des Heims wechselte mehrfach. Die Gemeinde Niederschöna übernahm das Freigut 1934 und richtete ein Arbeitsdienstlager darin ein. 1938 wurde das Kinderheim reaktiviert. Einer Nutzung als Lazarett folgte eine Nutzung als Lehrerausbildungsstätte.
1948 wurde im Herrenhaus eine TBC-Heilstätte eingerichtet. Diese wurde 1967 in ein Seniorenpflegeheim umgewandelt.
Das Pflegeheim schloss 1994. 2002 wurden die Wirtschaftsgebäude abgerissen. Auf den Flächen befinden sich heute Eigenheime. Das Herrenhaus kam 2006 in Privatbesitz.
Das Herrenhaus Niederschöna wird bewohnt.
Zum Rittergut 6 (Herrenhaus)
Zum Rittergut 3, 5, 7 (Wirtschaftsgebäude)
09600 Halsbrücke OT Oberschaar
Peter Alnpeck, Bürgermeister und Ratsherr von Freiberg, kaufte zwischen 1558 und 1563 mehrere Bauernhöfe und legte diese zusammen. Er begründete damit das Rittergut Oberschaar, welches 1606 erstmals urkundlich belegt wurde. Zu diesem Zeitpunkt befand sich das Rittergut Oberschaar bereits ein Jahr im Besitz von Adam Bernhard von Moßdorf. Sein Nachfahre verkaufte 1654 das Rittergut an Nicolaus Pretzschner und Gottfried Horn. 1663 übernahm die Hornsche Tochter Anna Elisabeth, verheiratete Siegel, das Rittergut Oberschaar, das 1694 an G. A. Conrad verkauft wurde.
Kurz darauf erwarb der Freiberger Bürgermeister Christian Siegismund Horn den Familienbesitz zurück. Er vererbte ihn an Friedrich Georg Ettenhuber im Jahre 1743, der im Folgejahr das Herrenhaus errichten ließ. 1820 erwarb Friedrich Gottlob Brendel das Rittergut und veranlasste 1834 Umbauten. Die Wirtschaftsgebäude stammen aus dem 19. Jahrhundert. Sie entstanden unter der Familie Brendel, die das Rittergut über mehrere Generationen in Familienbesitz hielt. Um 1830 wurde dem Herrenhaus ein Anbau hinzugefügt. 1922 gelangte das Rittergut an die Familie Rudolph.
Die Familie Rudolph wurde 1945 enteignet und das Rittergut teilweise abgebrochen. Die verbliebenen Wirtschaftsgebäude wurden an Neubauern aufgeteilt. Das Herrenhaus diente als Kindergarten.
In den 1990er Jahren wurde das Rittergut Oberschaar an privat verkauft und schrittweise saniert.
Das Herrenhaus Oberschaar dient Wohnzwecken.
Purschenstein 1
09544 Neuhausen
Schloss Purschenstein steht in enger Verbindung mit der Familie von Schönberg und wurde ungefähr um 1200 von Boresch I. (andere Quelle: Borso II. von Riesenburg) als Zoll- und Geleitsburg erbaut. Erstmals urkundlich erwähnt wurde die Anlage 1289 als “castrum borsensteyn”. 1253 kam der Besitz an die Meißner Markgrafen und 1299 in böhmischen Besitz. Schon 1307 erhielten die Meißner Markgrafen den Besitz wieder zurück und übertrugen ihn 1324 an den Herrn von Berga.
In der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam Purschenstein an die Herren von Schönberg, die es bis zur Enteignung 1945 besaßen. Sie ließen die Burg 1550 in ein Renaissance-Schloss umbauen und die schweren Schäden, die im Dreißigjährigen Krieg entstanden waren, beheben. Im 18. Jahrhundert fanden weitere Umbauten statt. Im Jahre 1800 beschädigte ein Blitzschlag das Schloss erneut schwer und 1842 wurde es bei einem Brand fast vollständig zerstört. Durch die Zerstörungen und Umbauten im Laufe der Zeit sind nur noch wenige Gebäudeteile der ursprünglichen Burg wie beispielsweise der Bergfried vorhanden.
Nach der Enteignung von Georg von Schönberg im Jahre 1945 wurde Schloss Purschenstein geplündert und bis 1948 als Parteischule genutzt. Von 1951 bis 1955 nutzte die Caritas das Schloss als Kinderheim, nachfolgend diente es bis 1989 als FDGB-Kulturhaus.
Nachdem im Jahr 1989 durch Brand große Schäden verursacht worden waren, erfolgten bis 2001 Wiederaufbauarbeiten. Danach wurden eine Gaststätte sowie eine DDR-Motorrädersammlung im Schloss eingerichtet. 2005 wurde das Schloss an ein niederländisches Ehepaar verkauft, das Schloss Purschenstein ab 2006 aufwändig umbauen ließ.
Schloss Purschenstein ist heute ein hochklassiges Hotel.
Die Ursprungsburg ist durch Schloss und Parkanlage überbaut worden. Erhalten sind Graben- und Wallreste. Das Areal wurde Ende 1968 unter Bodendenkmalschutz gestellt.