Vorwerk Obervogelgesang
01796 Pirna OT Obervogelgesang
Historisches
Die Siedlung entstand im 16. Jahrhundert nach der Gründung eines Vorwerks.
Schlösser, Burgen und Rittergüter im Landkreis Sächsische Schweiz-Osterzgebirge
01796 Pirna OT Obervogelgesang
Die Siedlung entstand im 16. Jahrhundert nach der Gründung eines Vorwerks.
Clara-Zetkin-Straße 1–3
01796 Pirna
Johann Siegmund von Liebenau war Offizier beim sächsischen Militär. Verdienste für die Stadt Pirna erwarb er während des Dreißigjährigen Krieges durch die erfolgreiche Verteidigung des Sonnensteins. Ab 1668 trat er als Oberbefehlshaber über alle sächsischen Festungen und damit auch als Festungsoberkommandant über den Königstein auf. Seinerzeit galt Johann von Liebenau als einflussreicher und durchaus vermögender Zeitgenosse.
Zwischen 1640 und 1664 eignete Johann Siegmund von Liebenau sich umfangreichen Grundbesitz auf Kosten der Bürger an und begann mit dem Bau des Vorwerks. Nach seinem Tod verkauften seine Erben das Vorwerk. Die Nachfolgebesitzer wechselten häufig, so dass dem Vorwerk keine besondere Bedeutung mehr zukommen konnte. 1727 erfolgte der Umbau zu Wohnzwecken unter Johanna Magdalena von Bieberstein.
Der nördliche Teil des Vorwerks wurde 1803 abgetrennt und darauf eine Fabrik mit Wohngebäude errichtet. Die Waisenhausstiftung erwarb dieses Grundstück 1814 und veranlasste Umbauten sowie eine Erweiterung des Wohnhauses um einen Seitenflügel im Jahre 1846. Am Vorwerk selbst wurde 1862 das Treppenhaus angefügt und das Dach umgebaut. Ein Teil der Remise musste 1877 dem Bau einer Villa weichen. 1922 wurde das Waisenhaus aufgelöst und zu einem Wohnhaus umgebaut.
In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurde in dem auf dem ersten Foto abgebildeten Gebäude mit gelber Fassadenfarbe ein Gasthof mit Herberge namens Blauer Hecht betrieben.
Das nach Johann von Liebenau benannte und einst von ihm bewohnte Vorwerk wurde 1937 instand gesetzt. Davon zeugt ein Schlussstein über dem Tor.
Das ehemalige Vorwerk stand viele Jahre ungenutzt und verfiel zusehends. Einige Gebäudeteile wurden abgerissen. Nachdem dem Gebäudekomplex zwischenzeitlich der komplette Abriss drohte, erfolgte im Juni 2012 die Meldung, dass das Gebäudeensemble ab 2013 zum Finanzamtssitz umgebaut wird. Die Remise, der ehemalige nördliche Seitenflügel, wurde in die Neugestaltung nicht einbezogen und abgebrochen. Hier erfolgte ein moderner Neubau. Die Fertigstellung erfolgte Ende 2015.
01796 Pirna OT Jessen
1600 war ein Vorwerk bezeichnet, welches ab 1623 den Rittergutsstatus besaß und ab 1875 als Kammergut bezeichnet wurde.
Rottwerndorfer Straße 56
01796 Pirna
Hölle wurde erstmals 1529 als Dorf genannt. “In der Hell” wurde erstmals 1592 / 1593 urkundlich nachgewiesen. Das Rittergut Zehista sowie das Amt Pirna übten jeweils anteilig die Grundherrschaft aus. Das Freigut Hell wurde erstmals 1817 und wiederholt 1875 genannt. Aus Hell entwickelte sich im Laufe der Zeit die Bezeichnung Hölle.
Gelegentlich war auch vom Vorwerk Hölle die Rede. Heute ist das Gut vornehmlich als Höllengut bekannt, dessen Wohnhaus 1697 den Abschluss von Bauarbeiten erlebte. Das Einzelgut wurde 1887 von der Stadt Pirna erworben.
Das Gutshaus sowie das Nebengebäude sind vorbildlich saniert und dienen Wohnzwecken.
Lindigtgut 1
01796 Pirna
Das Lindigtgut, auch im Volksmund als Linsengut bekannt, gehört zu Pirna-Zuschendorf. Die Geschichte des Gutes reicht bis ins Jahr 1308 zurück, als es im Besitz von Hannvs vomme Lindech war. In 1311 wechselte das Anwesen in den Besitz von Johannes de Lindech. Im Jahr 1414 wurde das Gut erstmals urkundlich als Vorwerk erwähnt.
Im Jahr 1626 wurde das Gut als Rittergut von Joachim von Carlowitz zum Lindicht nachgewiesen. Später, im Jahr 1724, wurde es erneut als Vorwerk bezeichnet. Im Jahr 1875 wurde das Gut sowohl als Vorwerk als auch als Schenke geführt.
Die Geschichte des Einzelguts ist eng mit der Entwicklung von Zuschendorf verbunden und spiegelt die wechselvolle Geschichte der Region wider.
Die Wirtschaftsgebäude sind nach wie vor sanierungsbedürftig. Ein Wohnhaus dient eben diesen Zwecken und ist im Innenbereich saniert.
(Stand: Mai 2024)
Schloss Zehista 2
01796 Pirna
Schloss Zehista wurde urkundlich 1355 das erste Mal erwähnt. Das Gut wurde 1390 Lehen der Burggrafen von Dohna und 1458 als Vorwerk sowie 1551 als Rittergut urkundlich benannt. 1561 belehnte der sächsische Kurfürst August I. Christoph von Schönfeld mit dem Rittergut. 1647 kam es zur Versteigerung des damals stark verschuldeten Rittergutes.
1651 erwarb es der einflussreiche Oberstleutnant Johann von Liebenau, Festungskommandant über den Sonnenstein, der für den Bau der heutigen Anlage verantwortlich zeichnet. Nach seinem Tod wurde Zehista an seine Tochter vererbt und kam dadurch an die Familie von Miltitz. Die Familie von Brückholz erwarb das Rittergut 1695, ab 1735 war es im Besitz des Grafen Johann Adolf von Brühl, der 1736 umfangreiche Umbauten veranlasste, die 1742 beendet wurden.
In dieser Zeit wurde auch der Schlossturm mit Kirche errichtet. In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts befand sich das Rittergut Zehista im Besitz des Geheimen Rats von Globig und kam nach diesem an die Familie von Leyser. Nach 1820 wurde unter Alexander von Rex ein weitläufiger Wirtschaftshof mit einer Vielzahl von Nebengebäuden errichtet. Außerdem wurde der englische Landschaftspark angelegt. Schloss und Rittergut Zehista verblieben bis zur Enteignung 1945 im Besitz der Familie von Rex.
Die Grafenfamilie von Rex wurde enteignet und nach Ende des Zweiten Weltkrieges erfolgte der Umbau zu Wohnungen im Schloss, um Flüchtlinge und Vertriebene unterzubringen. Durch die dafür erforderlichen Umbauten wurde der Schlosscharakter erheblich eingebüßt. Obwohl nach Kriegsende einzelne Gebäude abgerissen worden waren, sind immer noch viele Wirtschaftsgebäude auf dem Rittergutsgelände vorhanden.
Schloss Zehista wurde in der Nachwendezeit nach und nach leergezogen und stand seit 1995 leer. 2011 erfolgte der Verkauf an einen Investor, der mit der Sanierung des Schlosses wieder Wohnraum schaffen wollte. Die Wirtschaftsgebäude wurden teils als Wohnungen, teils als Lagerstätten genutzt. Der Park ist verwildert, in ihm befand sich einst die Burg Zehista.
Mittlerweile ist Schloss Zehista saniert und wird bewohnt. Auch ein Teil der Wirtschaftsgebäude ist inzwischen saniert und zu Wohnraum umgebaut worden. Die weiteren Gebäude auf dem ehemaligen Rittergutshof werden aktuell ausgebaut. Im Rahmen dieser Arbeiten wurde auch ein alter Wasserbrunnen freigelegt.
Waldstraße 43, 45, 45a: Verwalterwohnhaus
Waldstraße 45e: Wohnhaus
An der Hopfendarre 5, 7, 11, 13, 15, 17: Wirtschaftshof
01796 Pirna OT Pratzschwitz
1547 war ein wüstes Vorwerk bekannt, welches 1610 als benutztes Vorwerk bezeichnet wurde. 1696 wurde es als Rittergut erwähnt, 1810 erneut als Vorwerk. 1930 war von einem Kammergut die Rede. Das Kammergut/Rittergut stammt aus dem 17. Jahrhundert und stand lange Zeit leer.
2006 kam das Gut in Privatbesitz und wurde umfassend für Wohnzwecke saniert.
Tschaikowskiplatz 7
01796 Pirna OT Graupa
Bereits im frühen 15. Jahrhundert bestand in Graupa ein Vorwerk, welches sich im Besitz der Herren von Karras befunden hatte. 1579 erwarb Christoph von Loß das Rittergut und ließ um 1600 ein Wildgehege anlegen, damit für die kurfürstlichen Jagden in der Region stets genügend Wild vorhanden war.
1659 erwarb Heinrich Freiherr von Friesen das Rittergut Graupa, welches damals noch als Rittergut Raupenberg bezeichnet wurde. Unter ihm entstand der Schlossbau, der einen Schlussstein mit der Jahreszahl 1666 trägt. 1755 kam das Schloss in kurfürstlichen Besitz und wurde für Friedrich August II. zum Jagdschloss Raupenberg umgestaltet. Dabei wurde auch der Teich mit einer hinunterführenden Freitreppe angelegt. Das Schloss wurde lediglich bei Jagden genutzt und nicht bewohnt. Im Jahre 1800 brannte es nach einem Blitzschlag aus und wurde sogleich wieder aufgebaut. Der Uhrenturm wurde 1839 aufgesetzt.
Richard Wagner hielt sich 1846 zur Erholung in Graupa auf. Obwohl zu jener Zeit das Schloss vom Königlichen Forstmeister bewohnt wurde und Richard Wagner selbst in einem Nachbargehöft Quartier bezogen hatte, verschaffte er mit seinem Aufenthalt und seinen Arbeiten auch dem Schloss eine besondere Bedeutung. 1875 brannte ein Wirtschaftsgebäude des Jagdschlosses nieder.
Seit 1941 und bis 1965 wurde das Schlossgelände von Versuchs- und Forschungseinrichtungen der Forstwirtschaft genutzt. Ab 1965 nutzte die Gemeindeverwaltung das Jagdschloss. Sie verblieb dort bis 1999.
Nach mehrjährigem Leerstand fanden umfassende Baumaßnahmern statt, um das Schloss auf die nun gegebene Nutzung als Richard-Wagner-Museum vorzubereiten. Dazu wurden unter anderem ein Seitenflügel abgerissen und ein neues Treppenhaus angebaut, außerdem wurden ein neuer Seitenflügel sowie zwei Remisen errichtet. Um das Schloss herum wurde ein Richard-Wagner-Kultur-Pfad angelegt, der auch durch den bewaldeten Parkteil führt und Interessantes aus dem Leben und Wirken des Komponisten schildert.
01824 Königstein
Die Festung Königstein zählt zu den größten Bergfestungen in Europa. Sie liegt auf dem namensgebenden Tafelberg im Elbsandsteingebirge und umfasst ein etwa 9,5 Hektar großes Felsplateau mit über 50 Bauten. Der Wallgang um den Festungsfuß herum, auch als Patrouillenweg bezeichnet, ist ungefähr 1,8 km lang. Bei dem 152,5 m tiefen Brunnen handelt es sich um den zweittiefsten Burgbrunnen Europas.
Eine erste schriftliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1233, als der Königstein noch zum Königreich Böhmen gehörte. Die Urkunde des böhmischen Königs Wenzel I. nannte als Zeugen den Burggrafen Gebhard vom Stein. Die erste nachweisbare Nennung “in lapide regis” (lateinisch für: auf dem Stein des Königs) erfolgte in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241. Mit zunehmender Bedeutung der Elbe als Handelsstraße wurde die Burg auf dem Königstein systematisch ausgebaut.
Die Burg wurde in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts mehrfach verpfändet. Darunter befanden sich auch die Herren von Donin, welche sich nicht sonderlich gut mit dem Meißner Markgrafen verstanden. In Folge dessen und im weiteren Rahmen der seit 1385 ausgetragenen Dohnaischen Fehde eroberte der Markgraf von Meißen die Burg auf dem Königstein im Jahre 1408. Erst mit dem Vertrag von Eger 1459 wurde endgültig die sächsisch-böhmische Grenze festgelegt, was auch den Übergang des Königsteins an die Markgrafen von Meißen beinhaltete. Der Königstein wurde aufgrund seiner strategischen Lage weiterhin militärisch genutzt. Herzog Georg der Bärtige gründete 1516 ein Cölestiner-Kloster auf dem Königstein, das bereits 1524 wieder aufgelöst wurde.
Die ursprüngliche Burg wurde vermutlich bereits im 12. Jahrhundert in steinerner Bauweise errichtet. Die Burgkapelle entstand während der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert und gilt als das älteste heute noch existierende Gebäude auf dem Festungsareal. Das zweitälteste Bauwerk ist in die Georgenburg integriert, hierbei sind die Außenmauern eines wohnturmartigen Gebäudes aus dem 14. Jahrhundert gemeint. Die Burganlage wurde um 1500 unter Herzog Georg den Bärtigen erweitert. Bereits zwischen 1563 bis 1569 wurde der Brunnen in den Fels abgeteuft, um nicht mehr Regenwasser in Zisternen sammeln zu müssen.
Zwischen 1589 und 1591 ließ Kurfürst Christian I. von Sachsen die Burg zur stärksten Festungsanlage Sachsens ausbauen. Dazu wurde der Fels mit hohen Mauern mit Brustwehr und Beobachtungstürmchen ausgestattet. Das Torhaus und ein Verbindungsbau mit Streichwehr wurden errichtet. Weiterhin entstanden mit der Christiansburg, der heutigen Friedrichsburg, und einem Häuschen auf der Königsnase zwei Lusthäuschen. 1594 wurde das Alte Zeughaus und 1598 das Gardehaus, die heutige Alte Kaserne, errichtet. Umbauten an der alten Burg erfolgten 1605. Die Einweihung erfolgte 1619 unter Kurfürst Johann Georg I. als Johann-Georgenburg.
1622 wurde mit dem Bau der Magdalenenburg begonnen. Von 1667 bis 1669 wurde die Johann-Georgenbastion vor der Georgenburg erbaut. Wiederholte Umbauten an der Burgkapelle erfolgten zwischen 1671 und 1676. Unter August dem Starken wurde zwischen 1722 und 1725 im Keller der Magdalenenburg das große Königsteiner Weinfass gebaut. Es hatte ein Fassungsvermögen von fast 250.000 Litern, wurde jedoch nur ein einziges Mal vollständig mit Wein gefüllt und musste 1818 wegen Baufälligkeit abgetragen werden.
Zu Ausbauten, Neubauten und Umbauten kam es im weiteren Laufe der Zeit immer wieder. Meist waren es Maßnahmen zur Verbesserung im militärischen Sinne, die durchgeführt wurden. Der 1631 errichtete Johannissaal wurde 1816 zum Neuen Zeughaus umgebaut, die Magdalenenburg 1819 zu einem Proviantmagazin. Aus dem alten Proviantlager gestaltete man eine Kaserne. Das Schatzhaus wurde zwischen 1854 und 1855 gebaut. Von 1870 bis 1895 entstanden Batteriewälle mit acht Geschützstellungen zur Rundumverteidigung der Festung.
Die Festung Königstein spielte eine bedeutende Rolle, auch wenn es hier wenig militärische Ereignisse gab. Die sächsischen Herzöge und Kurfürsten nutzten sie überwiegend als sicheren Aufenthaltsort in Kriegszeiten, aber auch als Jagd- und Lustschloss. Die Kommandantschaft über die Festung hatten Generäle, Generalleutnants und Generalmajoren inne. Letzter Kommandant der Festung Königstein war bis 1913 der Oberstleutnant Heinicke.
Noch bis 1922 diente die Festung Königstein als berühmt-berüchtigtes sächsisches Staatsgefängnis. Historische Persönlichkeiten, die auf der Festung Königstein gefangen gehalten wurden, waren unter anderem Wolf Dietrich von Beichlingen, Johann Friedrich Böttger, Karl Heinrich Graf von Hoym, August Bebel und Henri Giraud, dem 1942 die Flucht von der Festung gelang.
Im Siebenjährigen Krieg, während der Napoleonischen Kriege und auch im Zweiten Weltkrieg wurde die Festung Königstein zur sicheren Auslagerung der Dresdner Kunstschätze genutzt. Die Festung Königstein war so umfassend ausgebaut worden, dass sie nie eingenommen wurde. Nur der Schornsteinfeger Sebastian Abratzky hatte es 1848 geschafft, in einer Felsspalte hochzuklettern. Nach ihm wurde der Abratzky-Kamin genannt, der heute noch erklettert werden darf. Das Übersteigen der Mauer ist jedoch strikt verboten.
Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Rote Armee die Festung Königstein zunächst als Lazarett. Von 1949 bis 1955 erfolgte eine Nutzung als Jugendwerkhof zur Umerziehung straffälliger und nicht sozialismuskonformer Jugendlicher. Das Ministerium für Kultur der DDR übernahm 1955 die Festung Königstein und gestaltete sie zum Museum um. Dazu konnten auch unter schwierigen Umständen mehrere Gebäude und Bauten nutzbar gemacht werden. In den 1960er Jahren wurden weitere Bauwerke der Festungsanlage für eine museale Nutzung umgebaut. Der Bau eines Aufzugs für Personen und Nutzfahrzeuge erfolgte zwischen 1967 und 1970.
Einige Gebäude wie die Georgenburg dienten Wohnzwecken. Unter anderem wohnte und arbeitete Heinz Fülfe, in der DDR bekannt als Taddeus Punkt mit Hund Struppi und als Sprecher der Frau Elster, zwischen 1958 und 1994 in der Georgenburg.
1991 ging die Festung Königstein ins Eigentum des Freistaates Sachsen über. Seither erfolgen nahezu fortlaufend Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten. So wurde beispielsweise 2005 ein zweiter Aufzug gebaut und 2019 erfolgte die Sanierung der Magdalenenburg. Seit Übernahme der Festung durch den Freistaat wurden weit über 66 Millionen Euro in Sanierung und Ausbau investiert. Seit 2003 wird die Festung Königstein als eine gemeinnützige GmbH im Verbund des Schlösserlandes Sachsen betrieben.
Die Festung Königstein ist ein beliebtes Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz. Sie informiert in vielfältiger Weise sowohl im Innen- als auch im Außenbereich mit Dauer- und Sonderausstellungen unter anderem über die Geschichte der Festung und über ihre einstige militärhistorische Nutzung. Seit 2015 wird die Dauerausstellung „In lapide regis – Auf dem Stein des Königs“ gezeigt.
Lohnenswert ist auch die äußere Umrundung der Festung auf dem Patrouillenweg am Felsfuß. Hier sind im und am Fels weitere Spuren der ehemaligen Festungsnutzung erkennbar.
Jährliche Veranstaltungshöhepunkte sind die Nachstellung des historischen Feldlagers “Die Schweden erobern den Königstein”, das Outdoorevent “Festung Aktiv!”, das militärhistorische Spektakel “Kanonendonner über dem Elbtal” sowie der historisch-romantische Weihnachtsmarkt. Jährlich besuchen etwa eine halbe Million Menschen die Festung Königstein. Darüber hinaus besteht das Angebot aus mehreren gastronomischen Einrichtungen inklusive Dinnershows in den Kasematten, Konzerten und weiteren Veranstaltungen, einigen Mietwohnungen, zwei Ferienwohnungen und Anmietungsmöglichkeiten für private Feiern oder Firmenevents.
2023 wurde mit der schrittweisen Sanierung der Alten Kaserne auf dem Felsplateau sowie von Mauern und Treppen auf dem Patrouillenweg begonnen. Weiterhin soll der historische Leichenweg rekonstruiert werden und ab 2024 wieder auf den alten Festungsfriedhof führen.
01824 Königstein OT Halbestadt
In Halbestadt, rechtselbisch auf der Lilienstein-Seite gelegen, entstand im 15. Jahrhundert ein Vorwerk. Dieses gehörte zum Königsteiner Cölestinerkloster auf der Festung, weshalb es auch Mönchsvorwerk genannt wurde. Das Vorwerk wurde 1550 von der Stadt aufgekauft und mit der Teilung in elf Parzellen, welche an Königsteiner Bauern vergeben wurden, aufgelöst. Heute ist nichts mehr davon erkennbar.