Wasserburg & Rittergut Kreischa
Dresdner Straße 10
01731 Kreischa
Historisches
Das Herrenhaus des Ritterguts entstand als Nachfolgebau einer frühdeutschen Wasserburg, bei der es sich um den für 1282 erstmals erwähnten Herrensitz in Kreischa handelt. Lange Zeit befand sich dieser Herrensitz in den Händen der Burgherren von Dohna. Heinrich von Rechenberg besaß Kreischa von 1396 bis 1420. Ihm folgten die Herren von Einsiedel und von Schönberg.
Mülich von Carlowitz kaufte 1455 das Rittergut Niederkreischa, das bis 1692 im Besitz der Familie von Carlowitz verblieb. Unter ihr wurde die vormalige Burg zum Herrenhaus umgebaut, außerdem wurde das Rittergut um 1547 in die Rittergüter Niederkreischa und Oberkreischa geteilt, deren Wiedervereinigung in der Mitte des 19. Jahrhunderts erfolgte. Weitere Besitzer, die bekannt sind, waren von 1710 bis 1729 Heinrich Ernst von Wolframsdorf, ab 1765 die Familie von Döring, ab 1769 Marie Antonie von Sachsen sowie von 1786 bis 1825 Friedericke von Reinhold, die das Rittergut vom Kammerrat Göbler übernommen hatte und das Herrenhaus umgestalten sowie den englischen Park anlegen ließ.
Ihr folgte bis 1830 ihre Tochter Juliane Metzradt. Im Besitz der Familie Metzrat befand sich das Rittergut noch weiterhin bis 1842. Bis 1845 war Leutnant Klette Besitzer, ihm folgten 1847 Stephan Schmidt und anschließend bis 1852 Gottlob Borisch. Pauline Thormann kaufte das Rittergut als nächste, ihr soll es noch 1860 gehört haben. 1863 erwarb Ferdinand Haußmann das Rittergut und veräußerte es 1879, nachdem er um 1870 erneute Umbauten hatte vornehmen lassen. Im Ersten Weltkrieg diente das Herrenhaus als Lazarett. Der letzte Besitzer war Ernst Miltzow, der 1935 letzte Umbauten vornehmen ließ.
Nach 1945
Seit 1946 hat die Gemeindeverwaltung ihren Sitz im Herrenhaus. Damit wurde das Anwesen vor dem Abriss bewahrt.
Nachwendezeit
Zwischen 1996 und 1998 erfolgte eine Sanierung des Herrenhauses.
Heutige Nutzung
Die Gemeindeverwaltung hat nach wie vor ihren Sitz im Herrenhaus. Das Wohn- und Wirtschaftsgebäude ist saniert und wird zu Wohn- und Gewerbezwecken genutzt. Das Brauhaus aus dem 18. Jahrhundert ist unsaniert und wird bewohnt.
Bodendenkmalschutz
Die vormalige Wasserburg befand sich im östlichen Gutsbereich in der Aue des Lockwitzbaches. Der Graben ist eingeebnet und nicht mehr erkennbar. Das Areal ist zwar modern überbaut, steht jedoch seit 1966 unter Bodendenkmalschutz.