Kreischa: Freigut Saida

Freigut Saida

Gombsener Straße 15
01731 Kreischa OT Saida

Historisches

Mülich von Carlowitz wurde 1470 mit dem Vorwerk Saida belehnt, wel­ches bereits 1440 urkund­lich nach­weis­bar ist. Bis 1830 war das Vorwerk Saida dem Rittergut Oberkreischa unter­stellt. In jenem Jahr erfolgte die Trennung vom Rittergut und das Vorwerk Saida wurde in ein Freigut umge­wan­delt. Es befand sich 1910 im Besitz von G. William Bellmann.

Nach 1945

Nach der Enteignung im Zuge der Bodenreform im September 1945 wurde das Gut an Neubauern auf­ge­teilt und die Vorwerksgebäude als Sitz einer ört­li­chen LPG genutzt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Vorwerks wird bewohnt.

Kreischa: Landgut Theisewitz

Landgut Theisewitz

Brösgener Straße 2
01731 Kreischa OT Theisewitz

Historisches

Die Ersterwähnung von Theisewitz erfolgte 1288. Der Ort ist als Gutsweiler ange­legt und befand sich im 14. Jahrhundert im Besitz der Familie von Thusewitz. Konkret wurde 1305 Heinrich von Thusewitz genannt. In der Dohnaischen Fehde stellte sich Jan von Theisewitz gegen die Meißner Markgrafen. Diese Auseinandersetzung endete mit dem Untergang des Dorfes Theisewitz und dem der gleich­na­mi­gen Familie.

Wieder zum Leben erweckt wurde das Dorf Theisewitz einige Zeit spä­ter, als es 1445 als Vorwerk und 1606 als Rittergut erwähnt wurde. In der Mitte des 17. Jahrhunderts war das Rittergut im Besitz von Johann Lämmel, um 1700 besaß es Oberstleutnant von Riegen. Bis min­des­tens 1764 oblag dem Rittergut Theisewitz die Grundherrschaft. 1794 ver­fügte das Rittergut über eine Brauerei und Brennerei. Bis in die 1840er Jahre befand sich Theisewitz schließ­lich im Besitz der Familie Heinrich. Nach 1923 wurde das auf einer Anhöhe lie­gende Rittergut zum Obstgut. Auf rund 80 h Ackerfläche wurde von der Familie Mietzsch eine Obstplantage ange­legt. In die­sem Zusammenhang wur­den das Gutshaus und die Wirtschaftsgebäude erneuert.

Nachwendezeit

Das Landgut wurde 1995 durch die Klinik Bavaria gekauft. Es wurde Sitz der Helene-​Maier-​Stiftung. Auf dem Gut fan­den Menschen mit unheil­ba­ren Hirnverletzungen psy­cho­lo­gi­sche und arbeits­the­ra­peu­ti­sche Unterstützung. Zusätzlich trug sich das Gut durch Feld- und Obstbau und Tierhaltung.

Heutige Nutzung

Mitte 2017 mel­dete der Besitzer Eigenbedarf an. Die Helene-​Maier-​Stiftung zog Ende des Jahres aus und sie­delte zunächst ins nahe gele­gene Rittergut Zscheckwitz um. Das Gutshaus wird bewohnt, die Wirtschaftsgebäude wer­den durch den ange­glie­der­ten land­wirt­schaft­li­chen Betrieb genutzt.

Königstein: Festung Königstein

Festung Königstein

01824 Königstein

Die Festung Königstein zählt zu den größ­ten Bergfestungen in Europa. Sie liegt auf dem namens­ge­ben­den Tafelberg im Elbsandsteingebirge und umfasst ein etwa 9,5 Hektar gro­ßes Felsplateau mit über 50 Bauten. Der Wallgang um den Festungsfuß herum, auch als Patrouillenweg bezeich­net, ist unge­fähr 1,8 km lang. Bei dem 152,5 m tie­fen Brunnen han­delt es sich um den zweit­tiefs­ten Burgbrunnen Europas.

Historisches

Eine erste schrift­li­che Erwähnung datiert auf das Jahr 1233, als der Königstein noch zum Königreich Böhmen gehörte. Die Urkunde des böh­mi­schen Königs Wenzel I. nannte als Zeugen den Burggrafen Gebhard vom Stein. Die erste nach­weis­bare Nennung “in lapide regis” (latei­nisch für: auf dem Stein des Königs) erfolgte in der Oberlausitzer Grenzurkunde von 1241. Mit zuneh­men­der Bedeutung der Elbe als Handelsstraße wurde die Burg auf dem Königstein sys­te­ma­tisch ausgebaut.

Die Burg wurde in der zwei­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts mehr­fach ver­pfän­det. Darunter befan­den sich auch die Herren von Donin, wel­che sich nicht son­der­lich gut mit dem Meißner Markgrafen ver­stan­den. In Folge des­sen und im wei­te­ren Rahmen der seit 1385 aus­ge­tra­ge­nen Dohnaischen Fehde eroberte der Markgraf von Meißen die Burg auf dem Königstein im Jahre 1408. Erst mit dem Vertrag von Eger 1459 wurde end­gül­tig die sächsisch-​böhmische Grenze fest­ge­legt, was auch den Übergang des Königsteins an die Markgrafen von Meißen beinhal­tete. Der Königstein wurde auf­grund sei­ner stra­te­gi­schen Lage wei­ter­hin mili­tä­risch genutzt. Herzog Georg der Bärtige grün­dete 1516 ein Cölestiner-​Kloster auf dem Königstein, das bereits 1524 wie­der auf­ge­löst wurde.

Baugeschichte

Die ursprüng­li­che Burg wurde ver­mut­lich bereits im 12. Jahrhundert in stei­ner­ner Bauweise errich­tet. Die Burgkapelle ent­stand wäh­rend der Wende vom 12. zum 13. Jahrhundert und gilt als das älteste heute noch exis­tie­rende Gebäude auf dem Festungsareal. Das zweit­äl­teste Bauwerk ist in die Georgenburg inte­griert, hier­bei sind die Außenmauern eines wohn­turm­ar­ti­gen Gebäudes aus dem 14. Jahrhundert gemeint. Die Burganlage wurde um 1500 unter Herzog Georg den Bärtigen erwei­tert. Bereits zwi­schen 1563 bis 1569 wurde der Brunnen in den Fels abge­teuft, um nicht mehr Regenwasser in Zisternen sam­meln zu müssen.

Zwischen 1589 und 1591 ließ Kurfürst Christian I. von Sachsen die Burg zur stärks­ten Festungsanlage Sachsens aus­bauen. Dazu wurde der Fels mit hohen Mauern mit Brustwehr und Beobachtungstürmchen aus­ge­stat­tet. Das Torhaus und ein Verbindungsbau mit Streichwehr wur­den errich­tet. Weiterhin ent­stan­den mit der Christiansburg, der heu­ti­gen Friedrichsburg, und einem Häuschen auf der Königsnase zwei Lusthäuschen. 1594 wurde das Alte Zeughaus und 1598 das Gardehaus, die heu­tige Alte Kaserne, errich­tet. Umbauten an der alten Burg erfolg­ten 1605. Die Einweihung erfolgte 1619 unter Kurfürst Johann Georg I. als Johann-Georgenburg.

1622 wurde mit dem Bau der Magdalenenburg begon­nen. Von 1667 bis 1669 wurde die Johann-​Georgenbastion vor der Georgenburg erbaut. Wiederholte Umbauten an der Burgkapelle erfolg­ten zwi­schen 1671 und 1676. Unter August dem Starken wurde zwi­schen 1722 und 1725 im Keller der Magdalenenburg das große Königsteiner Weinfass gebaut. Es hatte ein Fassungsvermögen von fast 250.000 Litern, wurde jedoch nur ein ein­zi­ges Mal voll­stän­dig mit Wein gefüllt und musste 1818 wegen Baufälligkeit abge­tra­gen werden.

Zu Ausbauten, Neubauten und Umbauten kam es im wei­te­ren Laufe der Zeit immer wie­der. Meist waren es Maßnahmen zur Verbesserung im mili­tä­ri­schen Sinne, die durch­ge­führt wur­den. Der 1631 errich­tete Johannissaal wurde 1816 zum Neuen Zeughaus umge­baut, die Magdalenenburg 1819 zu einem Proviantmagazin. Aus dem alten Proviantlager gestal­tete man eine Kaserne. Das Schatzhaus wurde zwi­schen 1854 und 1855 gebaut. Von 1870 bis 1895 ent­stan­den Batteriewälle mit acht Geschützstellungen zur Rundumverteidigung der Festung.

Militärische Bedeutung und Gefängnisnutzung

Die Festung Königstein spielte eine bedeu­tende Rolle, auch wenn es hier wenig mili­tä­ri­sche Ereignisse gab. Die säch­si­schen Herzöge und Kurfürsten nutz­ten sie über­wie­gend als siche­ren Aufenthaltsort in Kriegszeiten, aber auch als Jagd- und Lustschloss. Die Kommandantschaft über die Festung hat­ten Generäle, Generalleutnants und Generalmajoren inne. Letzter Kommandant der Festung Königstein war bis 1913 der Oberstleutnant Heinicke.

Noch bis 1922 diente die Festung Königstein als berühmt-​berüchtigtes säch­si­sches Staatsgefängnis. Historische Persönlichkeiten, die auf der Festung Königstein gefan­gen gehal­ten wur­den, waren unter ande­rem Wolf Dietrich von Beichlingen, Johann Friedrich Böttger, Karl Heinrich Graf von Hoym, August Bebel und Henri Giraud, dem 1942 die Flucht von der Festung gelang.

Im Siebenjährigen Krieg, wäh­rend der Napoleonischen Kriege und auch im Zweiten Weltkrieg wurde die Festung Königstein zur siche­ren Auslagerung der Dresdner Kunstschätze genutzt. Die Festung Königstein war so umfas­send aus­ge­baut wor­den, dass sie nie ein­ge­nom­men wurde. Nur der Schornsteinfeger Sebastian Abratzky hatte es 1848 geschafft, in einer Felsspalte hoch­zu­klet­tern. Nach ihm wurde der Abratzky-​Kamin genannt, der heute noch erklet­tert wer­den darf. Das Übersteigen der Mauer ist jedoch strikt verboten.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg nutzte die Rote Armee die Festung Königstein zunächst als Lazarett. Von 1949 bis 1955 erfolgte eine Nutzung als Jugendwerkhof zur Umerziehung straf­fäl­li­ger und nicht sozia­lis­mus­kon­for­mer Jugendlicher. Das Ministerium für Kultur der DDR über­nahm 1955 die Festung Königstein und gestal­tete sie zum Museum um. Dazu konn­ten auch unter schwie­ri­gen Umständen meh­rere Gebäude und Bauten nutz­bar gemacht wer­den. In den 1960er Jahren wur­den wei­tere Bauwerke der Festungsanlage für eine museale Nutzung umge­baut. Der Bau eines Aufzugs für Personen und Nutzfahrzeuge erfolgte zwi­schen 1967 und 1970.

Einige Gebäude wie die Georgenburg dien­ten Wohnzwecken. Unter ande­rem wohnte und arbei­tete Heinz Fülfe, in der DDR bekannt als Taddeus Punkt mit Hund Struppi und als Sprecher der Frau Elster, zwi­schen 1958 und 1994 in der Georgenburg.

Nachwendezeit

1991 ging die Festung Königstein ins Eigentum des Freistaates Sachsen über. Seither erfol­gen nahezu fort­lau­fend Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten. So wurde bei­spiels­weise 2005 ein zwei­ter Aufzug gebaut und 2019 erfolgte die Sanierung der Magdalenenburg. Seit Übernahme der Festung durch den Freistaat wur­den weit über 66 Millionen Euro in Sanierung und Ausbau inves­tiert. Seit 2003 wird die Festung Königstein als eine gemein­nüt­zige GmbH im Verbund des Schlösserlandes Sachsen betrieben.

Heutige Nutzung

Die Festung Königstein ist ein belieb­tes Ausflugsziel in der Sächsischen Schweiz. Sie infor­miert in viel­fäl­ti­ger Weise sowohl im Innen- als auch im Außenbereich mit Dauer- und Sonderausstellungen unter ande­rem über die Geschichte der Festung und über ihre eins­tige mili­tär­his­to­ri­sche Nutzung. Seit 2015 wird die Dauerausstellung „In lapide regis – Auf dem Stein des Königs“ gezeigt.

Lohnenswert ist auch die äußere Umrundung der Festung auf dem Patrouillenweg am Felsfuß. Hier sind im und am Fels wei­tere Spuren der ehe­ma­li­gen Festungsnutzung erkennbar.

Jährliche Veranstaltungshöhepunkte sind die Nachstellung des his­to­ri­schen Feldlagers “Die Schweden erobern den Königstein”, das Outdoorevent “Festung Aktiv!”, das mili­tär­his­to­ri­sche Spektakel “Kanonendonner über dem Elbtal” sowie der historisch-​romantische Weihnachtsmarkt. Jährlich besu­chen etwa eine halbe Million Menschen die Festung Königstein. Darüber hin­aus besteht das Angebot aus meh­re­ren gas­tro­no­mi­schen Einrichtungen inklu­sive Dinnershows in den Kasematten, Konzerten und wei­te­ren Veranstaltungen, eini­gen Mietwohnungen, zwei Ferienwohnungen und Anmietungsmöglichkeiten für pri­vate Feiern oder Firmenevents.

2023 wurde mit der schritt­wei­sen Sanierung der Alten Kaserne auf dem Felsplateau sowie von Mauern und Treppen auf dem Patrouillenweg begon­nen. Weiterhin soll der his­to­ri­sche Leichenweg rekon­stru­iert wer­den und ab 2024 wie­der auf den alten Festungsfriedhof führen.

Königstein: Mönchsvorwerk

Mönchsvorwerk

01824 Königstein OT Halbestadt

Historisches

In Halbestadt, rechts­elbisch auf der Lilienstein-​Seite gele­gen, ent­stand im 15. Jahrhundert ein Vorwerk. Dieses gehörte zum Königsteiner Cölestinerkloster auf der Festung, wes­halb es auch Mönchsvorwerk genannt wurde. Das Vorwerk wurde 1550 von der Stadt auf­ge­kauft und mit der Teilung in elf Parzellen, wel­che an Königsteiner Bauern ver­ge­ben wur­den, auf­ge­löst. Heute ist nichts mehr davon erkennbar.

Königstein: Ringwall am Pfaffenstein

Ringwall Pfaffenstein

Pfaffenstein
01824 Königstein OT Pfaffendorf

Historisches

Bei die­ser Ringwallanlage han­delt es sich um einen Bau aus der Bronzezeit, der ver­mut­lich zum Schutz vor Feinden und wil­den Tieren errich­tet wurde und die Siedler hoch oben auf dem Plateau des Pfaffensteins schüt­zen sollte. Die Erbauungszeit wird auf den Zeitraum von 1200 bis 1000 vor Christus geschätzt. Zu die­sen Erkenntnissen gelang­ten Forscher, die nach his­to­ri­schen Funden 1896 die ers­ten wis­sen­schaft­li­chen Erkundungen zur Besiedlung des Pfaffensteins durch­führ­ten. Dabei konn­ten unter ande­rem Gefäßreste, Flachbeile, Mahlsteine sowie ein Dolch und zwei Armreife aus Bronze gebor­gen werden.

Die Wallanlage wurde 1961 von Alfred Neugebauer, der in der Region als Forscherikone gilt, archäo­lo­gisch unter­sucht. Seine Forschungen lie­fer­ten Erkenntnisse über die eins­tige Beschaffenheit des Walls: Dieser war etwa sie­ben Meter breit und ent­hielt eine drei Meter breite Sandsteinmauer aus gro­ßen Sandsteinblöcken, die auf einem 50 cm hohen Steinpflasterfundament stan­den. Vor dem mit Holzpfählen ver­se­he­nen Wall befand sich ein etwa 60 cm tie­fer Graben. Die Innenfläche von Wall bis Fels betrugt etwa andert­halb Hektar und könnte als Viehweide genutzt wor­den sein.

Aufstieg und Bodendenkmalschutz

Der frü­here Aufstieg auf den Pfaffenstein erfolgte an der Westseite. Dort befin­det sich heute der soge­nannte Bequeme Aufstieg. Der Wanderweg, unter ande­rem mar­kiert mit dem “M” des Malerwegs, führt dabei direkt durch die Ringwallanlage hin­durch, wel­che erst­mals 1935 und erneut Ende 1959 unter Bodendenkmalschutz gestellt wurde.

Sebnitz: Vorwerk Altendorf

Vorwerk Altendorf

Sebnitzer Straße 7a
01855 Sebnitz OT Altendorf

Historisches

Erstmals urkund­lich erwähnt wurde das Vorwerk 1445. Es unter­stand bis 1575 dem Rittergut Prossen und wurde noch bis ins 20. Jahrhundert hin­ein bedingt durch Verkauf und Erbgang mehr­fach auf­ge­teilt. Von 1575 bis 1707 ist das Altendorfer Vorwerk auch als “Bauerngut Zschachlitz” in den schrift­li­chen Quellen ver­merkt, basie­rend auf den Besitzern, der Familie Zschachlitz. Diese ließ das Vorwerk nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wie­der auf­bauen. 1707 wurde das Vorwerk an die Familie Hohlfeldt ver­kauft, die es in den 1730er Jahren an die Familie Richter ver­äu­ßerte. Unter die­ser ent­stand in den 1790er Jahren das Haupthaus des Vorwerks. 1838 über­nahm es die Familie Berger.

Nach 1945

Der letzte Besitzer war die Familie Lantzsch, die das Vorwerk Ende der 1950er Jahre abtre­ten musste.

Nachwendezeit

Nach der poli­ti­schen Wende erhiel­ten die Alteigentümer das Vorwerk zurück und ver­kauf­ten es 1994. Im fol­gen­den Jahr begann eine umfas­sende Sanierung, die 1998 abge­schlos­sen wurde. Ab 1999 diente das Haupthaus für zehn Jahre Wohnzwecken.

Heutige Nutzung

2010 gab es erneut einen Besitzerwechsel, der mit Sanierungsarbeiten ein­her­ging. Die Eigentümer leben im Vorwerk und ver­mie­ten zusätz­lich Ferienwohnungen.

Sächsische Schweiz: Folgenwarte, Fuchswarte, Hofwarte

Folgenwarte, Fuchswarte und Hofwarte

Sächsische Schweiz
01855 Lichtenhain

Historisches

Die Warten wur­den im Mittelalter errich­tet. In ihrer Bedeutung lagen sie ver­mut­lich erheb­lich unter der der ande­ren Warten in der Sächsischen Schweiz, da über sie kaum Informationen zu fin­den sind. Sie befan­den sich im Lichtenhainer Raum. Erhalten sind jeweils nur noch wenige Spuren.

Die Folgenwarte befand sich süd­lich vom Ort, nord­west­lich über der Mündung des Lichtenhainer Bachs ind die Kirnitzsch und direkt nörd­lich der Folgenaussicht ober­halb des Beuthenfalls und steht als Bodendenkmal unter Schutz. Auf einem Felssporn ist ein Abschnittsgraben mit gerin­ger Innenfläche erkenn­bar. Der Aufstieg erfolgt über die Wanderwegmarkierung grü­ner Punkt und ist sehr steil.

Sächsische Schweiz: Burgwarte Richters Hau

Burgwarte Richters Hau

Knechtsgraben
Sächsische Schweiz
Sebnitz OT Lichtenhain

Historisches

Die Burgwarte Richters Hau ist als Flächendenkmal in einer Karte aus den 1980er Jahren aus­ge­wie­sen. Erhalten sind Reste eines stei­ner­nen Gebäudes sowie des Halsgrabens. Insofern han­delte es sich um eine mas­sive Burgwarte im Gegensatz zu vie­len ande­ren Warten, die in höl­zer­ner Bauweise erricht wor­den waren. Möglicherweise war Richters Hau eine der Burgwarten der Burg Wildenstein und damit im Besitz der Berken von der Duba.

Richters Hau befin­det sich auf einem schma­len Berggrat süd­öst­lich vom Ort, nord­öst­lich der Lichtenhainer Mühle und nörd­lich über der Mündung des Knechtsbachs in die Kirnitzsch.

Bodendenkmalschutz

Die Überreste der mit­tel­al­ter­li­chen Wehranlage ste­hen als Bodendenkmal unter Schutz.

Heidenau: Rittergut Mügeln

Rittergut Mügeln

01809 Heidenau

Historisches

In Mügeln wurde erst­mals 1393 ein Herrensitz erwähnt. 1548 gehörte Mügeln antei­ligt zum Rittergut Gommern und damit Melchior von Korbitz. Das Rittergut wurde 1764 erwähnt. Es gehörte im 18. Jahrhundert Carl Christian von Tettau. 1782 erwarb es die Hofrätin von Schade, Anfang des 19. Jahrhundert befand es sich im Besitz eines Herrn Kleinhempel. Die Familie von Oppel erwarb das Rittergut Mügeln 1827 und besaß es noch um 1860.

Der Standort des Ritterguts konnte bis­lang nicht loka­li­siert werden.

Hohnstein: Rittergut Oberulbersdorf

Rittergut Oberulbersdorf

Am Schloss 1
01848 Hohnstein OT Ulbersdorf

Historisches

Das Rittergut Oberulbersdorf wurde erst­mals um 1433 erwähnt und befand sich bis 1620 durch­ge­hend im Besitz der Familie von Hermsdorf. Vermutlich unter die­sen Besitzern wurde der ursprüng­li­che Schlossbau errich­tet, der 1611 einem Brand zum Opfer fiel und auf den Kellerresten neu entstand.

Von 1659 bis 1890 war die Familie Lüttichau Besitzer bei­der durch sie ver­ei­nig­ten Rittergüter. Siegfried von Lüttichau hatte das Rittergut Oberulbersdorf erwor­ben und sei­nem Sohn Hannibal von Lüttichau ver­erbt, wel­cher 1693 das Rittergut Niederulbersdorf hin­zu­kaufte. Umbauten fan­den 1820 statt. Der Ulbersdorfer Zweig der Familie von Lüttichau starb auf­grund Kinderlosigkeit 1889 aus. Von 1893 bis 1930 befand sich das Rittergut nun­mehr im Besitz der Familie Gontard, unter der der Turm 1896 hin­zu­ge­fügt wurde.

Nach 1945

Auch das Ulbersdorfer Rittergut fiel unter die Bodenreform und wurde ent­eig­net. Im Schloss ent­stan­den Mietwohnungen, außer­dem brachte man darin die Gemeindeverwaltung, die Schulküche und eine Turnhalle unter, wäh­rend ein Teil des Rittergutes abge­ris­sen wurde. Der Schlosspark wurde in Kleingärten aufgeteilt.

Nachwendezeit

Von 1992 bis 1993 erfolg­ten umfas­sende Sanierungsarbeiten am Schloss. Der Schlosspark wurde wie­der hergestellt.

Heutige Nutzung

Heute befin­den sich im Herrenhaus eine Kindertagesstätte, Wohnungen und die Gemeindeverwaltung.