Netzschkau: Burg & Schloss Netzschkau

Burg & Schloss Netzschkau

Schlossstraße
08419 Netzschkau

Historisches

1351 war ein Herrensitz unter den Brüdern Cunrat und Nykel von Neczzschkawe bekannt. Bereits 1462 war eine Burganlage in Netzschkau nach­weis­bar, wobei ein Herrensitz schon 1440 nach­ge­wie­sen wer­den konnte. Bis 1490 wurde anstelle des älte­ren Baus ein Wohnschloss, der heute noch vor­han­dene Schlossteil, unter Caspar von Metzsch errich­tet. 1578 ver­äu­ßerte die Familie von Metzsch Schloss Netzschkau an Christoph von Reibold.

Im Jahre 1616 erwarb die Familie von Bose das Schloss und ließ es umge­stal­ten sowie aus­bauen. Insbesondere wurde 1629 mit dem Bau der Schlosskirche begon­nen, im Jahr dar­auf folg­ten der Nordflügel sowie der Ostflügel. Die Schlosskirche wurde ent­we­der 1725 oder 1831 (unter­schied­li­che Quellenlage) wie­der abgerissen.

Nach der Familie von Bose erlebte Schloss Netzschkau meh­rere Besitzerwechsel, bis es von den Herren von Schönburg-​Glauchau erwor­ben wurde. Diese leg­ten in der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts den Schlosspark im eng­li­schen Stil an. Allerdings wur­den am Schloss kaum noch Instandhaltungsmaßnahmen durch­ge­führt, was zu sei­nem begin­nen­den Verfall führte. Als die letzte Gräfin von Schönburg-​Glauchau 1944 ver­stor­ben war, erwarb die Stadt Netzschkau das Schloss.

Nach 1945

Nachdem es 1947 zu einem Deckeneinsturz kam, wur­den in der Endkonsequenz 1953 der Nordflügel sowie der Ostflügel wegen Baufälligkeit abge­ris­sen. Sicherungs- und Instandsetzungsarbeiten wur­den ab 1964 ehren­amt­lich durch­ge­führt. In den 1970er Jahren erfolgte der Abriss des Ritterguts, einige Jahre spä­ter wurde der Teich tro­cken­ge­legt und zu einem Spielplatz umgestaltet.

Nachwendezeit

Ab 1990 erfolg­ten Sanierungsarbeiten am und im Schloss, die teils durch Fördermittel, teils durch einen Förderverein bestrit­ten wur­den. Ein geplan­ter Schlossverkauf wurde nach Bürgerprotesten 2005 auf Eis gelegt.

Heutige Nutzung

Schloss Netzschkau wird heute vor allem für ver­schie­dene kul­tu­relle Veranstaltungen sowie als Museum genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Burg wurde durch das Schloss über­baut. Ein Rundturm und die nord­west­li­che Ecke sind noch erhal­ten. Weitere Spuren der Ursprungsburg sind nicht mehr aus­zu­ma­chen. Die ursprüng­li­che Bausubstanz wurde 1970 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Neuensalz: Rittergut Mechelgrün

Rittergut Mechelgrün

Raumweg
08541 Neuensalz OT Mechelgrün

Historisches

Zwischen 1180 und 1200 erfolgte die Gründung des Gutes in Mechelgrün. Die urkund­li­che Ersterwähnung erfolgte um 1276. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts befand sich das Gut mit der bereits exis­ten­ten Wasserburg im Besitz der Familie von Rabe und kam 1448 an die Familie von Tettau. 1525 wurde das Gut in den obe­ren und unte­ren Teil geteilt. 1600 wurde es von der Familie von Tettau an den Herrn von Seling verkauft.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung der Familie Uibrig. Das Rittergut unte­ren Teils befand sich eher in deren Besitz als der obere Teil. 1948 wur­den die Gebäude im Rittergut abge­ris­sen, die im 19. Jahrhundert errich­tet wor­den waren.

Heutige Nutzung

Die noch vor­han­de­nen Wirtschaftsgebäude ste­hen leer und ver­fal­len zusehends.

Neuensalz: Rittergut Zobes mit Schlössel

Rittergut Zobes & Schlössel

Mechelgrüner Straße 5 /​ Am Dorfring 12
08541 Neuensalz OT Zobes

Historisches

Zobes unter­stand um 1580 den Herren von Tettau. Die Erwähnung als Rittergut, das einst aus dem Rittergut Thossfell her­vor­ging, erfolgte 1606. Es befand sich zunächst im Besitz der Herren von Bünau und kam danach bis zu des­sen Tod 1664 an Wolf Joachim von Schönfeld. Als nächste Besitzer sind Carl von Metzsch sowie die Familie von Beust ver­merkt; der Eigentumsübergang erfolgte hier­bei 1719. 1844 erwarb Wilhelm Otto Seiler das Rittergut, wel­ches 1885 von der Familie von Zehmen über­nom­men wurde. 1929 wurde das Rittergut an Georg Kurze ver­kauft, wäh­rend das Schlössel wei­ter­hin im Besitz der Frau von Zehmen und nach­fol­gend ihrer Tochter Elisabeth von Voigts-​Rhetz blieb.

Nach 1945

Selma Kurze, seit 1940 als Witwe im Besitz des Rittergutes, wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes ist saniert und wird bewohnt.

Neuensalz: Wasserburg Mechelgrün

Wasserburg Mechelgrün

Raumweg
08541 Neuensalz OT Mechelgrün

Historisches

Zwischen 1180 und 1200 erfolgte die Gründung der Feste als Wasserburg, die 1276 erst­mals urkund­lich erwähnt wurde. 1298 erfolgte die urkund­li­che Nennung eines Herrensitzes unter Johannes Rabe de Mechthildegrune. Bis Mitte des 15. Jahrhunderts befand sie sich im Besitz der Familie von Rabe und kam 1448 an die Familie von Tettau, die die Burg 1600 an die Familie von Seidewitz ver­äu­ßerte. Von die­ser erhielt die Familie von Tettau die Burg bereits kurze Zeit spä­ter wie­der zurück. 1475 erfolgte der Einbau der Kapelle.

1525 wurde das Gut in den obe­ren und unte­ren Teil geteilt. Den obe­ren Teil stellte dabei die Wasserburg dar. 1670 brannte sie aus und wurde nach­fol­gend durch die Eigentümer wie­der auf­ge­baut. Im glei­chen Atemzug wur­den Veränderungen am Aussehen vor­ge­nom­men, so dass aus der Burg ein Schloss ent­stand. 1728 nah­men sie erneut Umbauten vor. 1736 wurde das Wasserschloss an die Familie Adler ver­kauft. 1817 kam die Schlossanlage in die Hände der Familie Uibrig. 1840 wur­den Teile der Anlage abge­ris­sen, um einen neuen Anbau anzu­fü­gen, wel­cher 1946 wie­der abge­ris­sen wurde.

Nach 1945

Bis zur Enteignung 1945 war die Familie Uibrig als Besitzer des Wasserschlosses Mechelgrün ver­zeich­net. Nach 1960 begann der Verfall.

Nachwendezeit

1992 erfolg­ten erhal­tende Sanierungsmaßnahmen.

Heutige Nutzung

Die Ruine befin­det sich in Privatbesitz. Es besteht Einsturzgefahr. Zur ehe­ma­li­gen Wasserburg gehö­rende Wirtschaftsgebäude sind nicht mehr erhal­ten. Die Wasserburg wird auch als Schloss, Wasserschloss, Wahlteich, Wallteich und Schlossteich bezeich­net. Der ehe­mals umlau­fende, was­ser­füh­rende Graben ist heute nicht mehr voll­stän­dig erhal­ten. Er wurde teil­weise ver­füllt und teil­weise zum Oberen Teich erweitert.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz besteht seit 1959 für die Ruine.

Markneukirchen: Rittergut Breitenfeld

Rittergut Breitenfeld

Thomas-​Müntzer-​Weg 2
08258 Markneukirchen OT Breitenfeld

Historisches

Das Rittergut Breitenfeld wurde 1606 urkund­lich erst­mals erwähnt. Es befand sich zu die­sem Zeitpunkt bereits zwei Jahre im Besitz der Herren von Thoss. Nach einem kur­zen Zwischenbesitz von Karl Dittel kam das Rittergut Breitenfeld zurück an die Familie von Thoss. 1727 wech­selte  es von der Familie von Lohma an die Familie von Schirnding. Sie ver­kauf­ten den Besitz 1808 an Herrn Müller. 1812 ging es an Hauptmann von Paschwitz über, bereits erneut vier Jahre spä­ter an einen Herrn Becker.

In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts wech­selte das Rittergut  noch wei­tere Male den Besitzer, hier sind die Daten anhand der Quellenlage jedoch nicht gesi­chert. Genannt wer­den Herr Opitz sowie Dr. Minkwitz. Der Bau des Herrenhauses wie es heute steht erfolgte um 1765. Als Besitzer sind 1901 Max Theodor Niedner, von 1916 bis 1922 Dr. Alfred Troll sowie ab 1925 die Stadt Markneukirchen bekannt.

Nach 1945

1945 erwarb die Familie Johannes Emmert 38 ha land­wirt­schaft­li­che Nutzfläche sowie 3 ha Wald vom Rittergut und wurde daher nicht ent­eig­net. 1958 erfolgte der Eintritt in die LPG. Nachdem 1976 die Wirtschaftsgebäude gezwun­ge­ner­ma­ßen ver­kauft wor­den sind, wur­den diese spä­ter zum Großteil abgerissen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht heute leer.

Markneukirchen: Wasserburg Landwüst

Wasserburg Landwüst

08258 Markneukirchen OT Landwüst

Historisches

Die Wasserburg, auch Alter Wall oder Kornhaus genannt, wurde 1445 als Herrensitz des Heincze Lantwüst erwähnt. Erhalten sind Wall- und Grabenreste am west­li­chen Ende des Ortes in der Aue des Landwüster Dorfbaches.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage steht seit Ende 1959 unter Bodendenkmalschutz.  Der Bühl ist teil­weise erhal­ten, der Graben ist in süd­li­cher Richtung nicht mehr vorhanden.

Mylau: Vorwerk Obermylau

Vorwerk Obermylau

Am Volksgut
08499 Reichenbach OT Mylau

Historisches

Das Vorwerk wurde im 18. Jahrhundert erwähnt und diente der Burg Mylau als Wirtschaftsgut.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist rui­nös, die Wirtschaftsgebäude wur­den alle­samt abgerissen.

Pausa-​Mühltroff: Schloss Mühltroff

Schloss Mühltroff

August-​Bebel-​Straße
07919 Pausa-Mühltroff

Historisches

Die vor­ma­lige Burg war einst von Wassergraben umge­ben und wurde 1349 erst­mals urkund­lich als castrum erwähnt. Es wird davon aus­ge­gan­gen, dass jedoch bereits mög­li­cher­weise im 10. Jahrhundert eine Burg errich­tet wurde, als die deut­schen Kaiser neue Schlösser erbauen lie­ßen, um dadurch ihre Herrschaft zu fes­ti­gen. Besitzer waren im zei­ti­gen 14. Jahrhundert die Plauener Vögte, spä­ter war die Familie von Sack von 1436 bis 1591 mit dem Schloss belehnt.

Nach dem Aussterben die­ser Familie kam Mühltroff an Heinrich von Schönberg. Insbesondere im 16. und 17. Jahrhundert wurde an Schloss Mühltroff viel gebaut. So stammt bei­spiels­weise der Hauptbau des Schlosses aus die­ser Zeit. 1601 wurde Schloss Mühltroff an Herrn von Mandelsloh ver­kaufte, der es bereits zwei Jahre spä­ter an die Familie von Bodenhausen ver­äu­ßerte. Schloss Mühltroff ging 1775 als Erbe an den Grafen von Kospoth. Bei einem Brand 1817 fand der letzte Graf den Tod im Turm.

Nach die­sem Brand wurde das Schloss umge­stal­tet, unter ande­rem um das obere Stockwerk not­dürf­tig instand zu set­zen. Ab 1822 war das Schloss im Besitz der Grafen von Hohenthal-​Püchau. Zwischen 1820 und 1837 sowie 1856 wur­den Umgestaltungsarbeiten am Turm vor­ge­nom­men. Von 1923 bis 1939 wurde das Schloss als Erholungsheim der Höheren Mädchenschule genutzt. 1940 ging es als Schenkung in den Besitz der Stadt Mühltroff über. Während des Zweiten Weltkriges wurde es als Kinderlandverschickungslager genutzt.

Nach 1945

Nach Kriegsende wur­den Notwohnungen im Schloss ein­ge­rich­tet. Noch bis zur poli­ti­schen Wende diente Schloss Mühltroff Wohnzwecken.

Nachwendezeit

Danach erfolg­ten der Verkauf und die Sanierung, die mit dem Ausbau zu moder­nem Wohnraum ver­bun­den war.

Heutige Nutzung

Heute nut­zen der Jugendklub, Vereine und Privatleute das Schloss für Veranstaltungen. Außerdem gibt es eine Ausstellung zur Orts- und Regionalgeschichte.