Oelsnitz: Schloss Taltitz

Schloss Taltitz

Oelsnitzer Straße
08606 Oelsnitz OT Taltitz

Historisches

Seit dem 12. Jahrhundert waren die Ritter von Tussel mit Taltitz belehnt. Aus dem 1418 erwähn­ten Rittersitz ging ein 1541 erwähn­tes Vorwerk her­vor. Die Herren von Neidberg über­ga­ben das Vorwerk im 16. Jahrhundert den Herren von Thoss. 1606 waren zwei Rittergüter ver­zeich­net, die spä­ter wie­der ver­ei­nigt wur­den und 1858 als ein Rittergut urkund­lich ver­zeich­net sind. 1651 erwar­ben es die Brüder von Reitzenstein, die es 1667 mit­sam sei­nem Schloss an Wolfgang Ferber ver­kauf­ten. Im 18. und 19. Jahrhundert wech­selte das Rittergut Taltitz mehr­fach den Besitzer. Darunter befan­den sich die Familien Groen, Dr. Hickmann, Zenker, von Haack, von Reibold und von Feilitzsch. 1855 kam das Gut an die Familie Jahn. Diese ver­kaufte es 1931 an Johannes Nahr, der 1945 ent­eig­net wurde.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. Das Schloss wurde 1949 oder 1950 abge­ris­sen. Erhalten ist noch ein Eckturm, der ori­gi­nal 1683 erbaut wurde.

Nachwendezeit

Der Eckturm wurde wegen Baufälligkeit 2003 abge­tra­gen und neu errichtet.

Oelsnitz: Rittergut Planschwitz

Rittergut Planschwitz

Kirchpöhlweg 1–3
08606 Oelsnitz OT Planschwitz

Historisches

Ein Herrensitz exis­tierte in Planschwitz bereits 1297 und befand sich im Besitz des Ulrich Sack von Planschwitz. Der Herrensitz wurde 1445 als Rittersitz und 1606 als Rittergut bezeich­net. Als Besitzer sind 1586 die Familie von Tettau und wei­ter­hin die Familie von Neidberg sowie um 1752 der Herr von Trützschler bekannt. 1788 kam das Rittergut in bür­ger­li­chen Besitz an Dr. Heinrich Wilhelm Erdmann, im glei­chen Jahrhundert wurde das Herrenhaus errichtet.

1829 ist Herr Hasse als Besitzer ver­merkt, des­sen Stiefsohn Dr. Schneider das Rittergut erbte. 1893 erwarb Walter Hirsch das Rittergut. Er musste es wegen Konkurs 1911 ver­stei­gern las­sen. Die neuen Eigentümer waren Max und Paul Rinn. Noch bis 1945 befand sich das Rittergut Planschwitz in Familienbesitz. Nach einem Brand im Herrenhaus im Jahr 1941 erfolgte der Wiederaufbau.

Nach 1945

Nach der Enteignung 1945 über­nahm drei Jahre spä­ter die Gemeinde das Herrenhaus. Sie nutzte es bis 1970 als Schule, nach­her als Wohnhaus.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich das Herrenhaus in Privatbesitz. Der ehe­ma­lige Kuhstall steht für Veranstaltungen zur Verfügung.

Oelsnitz: Schloss Dobeneck

Schloss Dobeneck

Dobenecker Weg 27
08606 Oelsnitz OT Dobeneck

Historisches

Möglicherweise wurde schon im 10. Jahrhundert eine Grenzburg errich­tet. 1279 war ein Herrensitz unter Arnoldus, Cunradus und Berthold de Dobenecke in Dobeneck benannt, der in der Mitte des 15. Jahrhunderts als Rittersitz und etwa ein Jahrhundert spä­ter als Vorwerk bezeich­net wurde. Spätestens im zei­ti­gen 17. Jahrhundert erfolgte eine Aufwertung zum Rittergut. Dobeneck war seit jeher der Stammsitz der Ritter von Dobeneck. Zu Beginn des 18. Jahrhunderts ging das Rittergut Dobeneck von der Familie von Neipperg auf die Familie Hickmann über.

Nach 1945

Der Familienzweig Kasten-​Hickmann wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das 1729 neu errich­tete Schloss wird heute als Jugendherberge genutzt.

Oelsnitz: Rittergut Untermarxgrün

Rittergut Untermarxgrün

Alte Plauener Straße 1
08606 Oelsnitz OT Untermarxgrün

Historisches

Joseph von Engelschall ver­äu­ßerte das als Vorwerk dem Schloss Voigtsberg unter­ste­hende Rittergut 1567 an den Rat von Oelsnitz. Während des Dreißigjährigen Krieges wurde das Rittergut not­ge­drun­ge­ner­ma­ßen wie­der ver­kauft.  Im 17. Jahrhundert kam es an Carl Heinrich Höfer, im fol­gen­den Jahrhundert an Gottlob Schmidt. In des­sen Familienbesitz in der Linie Kretzschmar ver­blieb das Gut noch bis in die erste Hälfte des 19. Jahrhunderts.

1821 wurde das Rittergut mit dem 1755 errich­te­ten Herrenhaus umfang­reich saniert. Fünf Jahre spä­ter fiel es einem Brand zum Opfer. Kurz dar­auf wurde das Herrenhaus wie­der auf­ge­baut. 1840 erfolgte der Verkauf an Herrn Gottfried. 1901 ist Gottfried Julius Zeidler als Besitzer ver­zeich­net, ab 1905 die Familie Dietrich, die 1945 ent­eig­net wurde und zwi­schen 1910 und 1920 Sanierungsarbeiten vor­neh­men ließ.

Nach 1945

Enteignung. 1948 wurde im Herrenhaus eine Landwirtschaftsschule ein­ge­rich­tet, im Jahr dar­auf zog eine Maschinenausleihstation ein. Ab 1960 diente es dem Rat des Kreises Oelsnitz.

Nachwendezeit

1992 erfolgte die Sanierung des Objektes. Veterinäramt und Landwirtschaftsamt waren 2002 im Herrenhaus des Rittergutes Untermarxgrün untergebracht.

Heutige Nutzung

Seit 2005 hat eine Textilfirma ihren Sitz darin.

Rosenbach: Rittergut Rößnitz

Rittergut Rößnitz

Zum Turm
08527 Rosenbach OT Rößnitz

Historisches

Für das Rittergut Rößnitz sind ledig­lich drei Besitzer bezeich­net und den­noch lässt sich die Geschichte ihrer Besitzer lücken­los ver­fol­gen. Das Rittergut, als sol­ches 1583 nach­weis­bar, kam 1408 an die Familie von Röder, die es 1561 an die Familie von Reibold über­trug. Diese behielt es bis 1744 in Besitz und ver­äu­ßerte es an die Familie Adler, die 1945 ent­eig­net wurde. Das Schloss wurde im 16. Jahrhundert errich­tet, es stürzte im Jahr 1875 ein. Heute ist noch der Treppenturm des alten Schlosses vor­han­den. Nachdem ein Großbrand 1938 das gesamte Rittergut zer­stört hatte, ver­an­lasste die Familie Adler den Neuaufbau.

Nach 1945

1951 wurde das Herrenhaus der Gemeinde übergeben.

Heutige Nutzung

Im Herrenhaus Rößnitz befin­den sich heute Wohnungen.

Plauen: Schloss Reusa

Schloss Reusa

08529 Plauen OT Reusa

Historisches

Das Rittergut stand auf dem Grundstück des heu­ti­gen Gewerbegebietes. Unterhalb in einer Parkanlage befand sich das Schloss Reusa, wel­ches 1918 wegen Baufälligkeit abge­tra­gen wurde.

Pöhl: Burgruine Liebau mit Herrenhaus Liebau

Burgruine Liebau mit Herrenhaus

Nr. 14 (Herrenhaus)
08543 Pöhl OT Liebau

In Liebau ent­stan­den über die Jahrhunderte drei nen­nens­werte Bauwerke: Zunächst eine Wehranlage, danach die auch als Bergschloss bekannte Burgruine sowie das Herrenhaus.

Historisches

Bereits vor 1200 errich­te­ten die Grafen von Eberstein eine Wehranlage. Die ursprüng­li­che Burg wurde noch im 13. Jahrhundert wie­der auf­ge­ge­ben und der Herrensitz neu errich­tet. Das teil­weise ummau­erte Plateau der Ursprungsanlage war etwa 50 x 30 m groß und wurde mit dem Nachfolgebau, der mit 25 x 15 m Grundfläche deut­lich klei­ner aus­fiel, über­baut. In nord­west­li­cher Richtung ver­fügt die Anlage über zwei Gräben, die aus dem Fels geschla­gen wur­den und 5 bis 6 m breit und unge­fähr 2 m tief sind.

Die erste urkund­li­che Erwähnung der (neuen) Burg erfolgte 1327, als Vogt Heinrich von Plauen das “castrum Lubawe” dem böh­mi­schen König als Lehen anbot. 1357 kam die Burg durch einen Tausch an die Wettiner, seit 1441 war die Burg Liebau Sitz der Familie Dölau. Diese ver­an­lasste unter ande­rem Umbauten im Renaissancestil zwi­schen 1500 und 1550. Schäden, die im Dreißigjährigen Krieg 1640 von schwe­di­schen Truppen ver­ur­sacht wor­den waren, waren bereits 1644 wie­der beho­ben. Bis auf eine kurze Unterbrechung von 1599 bis 1607 ver­blieb die Burg Liebau noch bis 1725 im Besitz der Familie Dölau und ging dann an die Schwester der Witwe des letz­ten Besitzers über. Jene Johanna Charlotte von Beust bewohnte noch bis 1742 das damals schon bau­fäl­lige Bergschloss. Nach ihrem Auszug setzte unwei­ger­lich der Verfall ein.

Der Wohnsitz der nach­fol­gen­den Besitzer wurde in ein Herrenhaus ver­legt, wel­ches unter der Familie Siebert, seit 1862 im Besitz des Rittergutes, 1875 /​ 1876 abge­ris­sen und durch einen Neogotik-​Neubau ersetzt wurde, der heute eben­falls eine Ruine ist.

Nach 1945

1945 wurde Phillip Hermann Siebert ent­eig­net. Die Gemeinde über­nahm das Herrenhaus 1950, es wurde als Wohnhaus genutzt.

Nachwendezeit

Bis 1991 war das Herrenhaus leer­ge­zo­gen wor­den, sein Verfall begann. Von 1995 bis 1997 erfolg­ten Sicherungs- und Restaurierungsarbeiten an der Burgruine.

Heutige Nutzung

Burgruine sowie Herrenhaus ste­hen als Ruinen. Ein Verein plant den Wiederaufbau des Herrenhauses. An der Burgruine, von der noch Teile des Treppenturmes, des Palas sowie von Umfassungsmauern vor­han­den sind, fin­det seit über zwei Jahrzehnten das jähr­li­che Ruinenfest statt.

Bodendenkmalschutz

Die Burgruine wird auch als Bergschloss, Altes Schloss oder schlicht Ruine bezeich­net und wurde 1959 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie ist über einen Wanderweg, der zwi­schen Herrenhaus und Remise beginnt, erreichbar.

Plauen: Rittergut Reinsdorf

Rittergut Reinsdorf

Findeisenstraße
08527 Plauen OT Reinsdorf

Historisches

Nachweisbar sind ein Herrensitz im Jahre 1263, der ver­mut­lich aus einer spä­ter über­bau­ten Wasserburg bestand, sowie ein Vorwerk 1582, das 1604 den Status eines Ritterguts erhielt. Es befand sich im Besitz der säch­si­schen Landesherrschaft und wurde durch den Plauener Amtsschösser ver­wal­tet. 1602 erhielt Sebastian von Metzsch das Gut und ver­kaufte es 1613 an den säch­si­schen Kurfürsten Johann Georg, der es im fol­gen­den Jahr an die Stadt Plauen ver­äu­ßerte. 1635 ver­kaufte die Stadt Reinsdorf an Joachim von Reibold. Es ver­blieb in Familienbesitz bis 1800, als die Familie von Tümpling als Besitzer des Ritterguts Reinsdorf auf­trat. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts wurde es umgebaut.

Nach 1945

Bei einem Bombenangriff 1945 brann­ten das Herrenhaus sowie das Rittergut nie­der. Im glei­chen Jahr wurde auch die Enteignung des letz­ten Besitzers, Arwed von Tümpling, vollzogen.

Nachwendezeit

Das ein­zig erhal­tene Wirtschaftsgebäude wurde bis 2000 als Stall genutzt.

Pöhl: Rittergut Ruppertsgrün

Rittergut Ruppertsgrün

Bahnhofstraße 14–17
08543 Pöhl OT Ruppertsgrün

Historisches

Bereits im 13. Jahrhundert soll ein Schloss bestan­den haben, des­sen Erbauer nicht bekannt sind und wel­ches mit den Herren von Döhlau die ers­ten Besitzer nennt. Unter der Familie von Döhlau bezeich­nen die Quellen für Ruppertsgrün 1412 ein Vorwerk sowie 1606 ein Rittergut. Johanna Charlotte Freiin von Döhlau wurde 1744 als letzte Besitzerin des Rittergutes Ruppertsgrün aus der Familie von Döhlau genannt. Das Rittergut kam in jenem Jahr an Johann Ernst von Bomsdorf und 1770 an Carl Friedrich von Görschen. Zehn Jahre spä­ter befand es sich im Besitz von Johann Carl Adam Lorenz.

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts setzte der Verfall des dama­li­gen Schlosses ein, das nach den Beschädigungen im Dreißigjährigen Krieg wie­der auf­ge­baut wor­den war. 1810 nannte sich Johann Friedrich Gottlob Schillbach Eigentümer von Ruppertsgrün. Dessen Witwe ver­machte es 1842 dem Herrn Julius Zeidler. In den 50er Jahren des 19. Jahrhunderts wurde das Rittergut von der Hühnefeldschen Familienstiftung über­nom­men. Unter Herrn Zeidler und der Stiftung wurde ein neues Herrenhaus errich­tet. Sidonie Klinger wurde 1901, Walter Donner 1920 als Besitzer genannt.

Nach 1945

1945 wurde Alphons Dreher ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde 1948 abgerissen.

Heutige Nutzung

Ehemalige Wirtschaftsgebäude die­nen Wohnzwecken.