Leutersdorf: Rittergut Niederleutersdorf

Rittergut Niederleutersdorf

02794 Leutersdorf

Historisches

Entstanden war das Rittergut, als in der Mitte des 15. Jahrhunderts das Dorf Leutersdorf in Niederleutersdorf und Oberleutersdorf auf­ge­teilt wor­den war. Dabei kam Niederleutersdorf an Heinrich von Schleinitz. Joachim von Milde erwarb das Rittergut 1576. Seine Erben teil­ten den Besitz unter sich auf, 1637 gelangte der Besitz  an die Herrschaft Rumburg und bil­dete eine böh­mi­sche Enklave. Erst 1849 kam das Rittergut Niederleutersdorf wie­der an Sachsen.

Die Lage des Ritterguts Niederleutersdorf ist bis­lang nicht zu ermit­teln gewe­sen. Möglicherweise exis­tierte ledig­lich ein Wirtschaftshof ohne Herrenhaus.

Leutersdorf: Rittergut Mittelleutersdorf

Rittergut Mittelleutersdorf

Hauptstraße 15
02794 Leutersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1735 erwähnt, als sein dama­li­ger Besitzer Ehrhard Gottlob Ehrenfried von Oberland es an Gottlob Schöbel ver­kaufte. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich um 1800 erbaut. 1801 kam es an die Familie Wiedner, die es 1827 an die Familie Klinger ver­kaufte. 1839 ging das Rittergut Mittelleutersdorf an Traugott Leberecht Neumann über. 1910 kaufte es der Landwirt Richard Wagner.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung.In den Wirtschaftsgebäuden quar­tier­ten sich Neubauern ein.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus befand sich im Eigentum der Gemeinde und wurde im Herbst 2009 abge­ris­sen, nach­dem sich keine Nutzung für das Gebäude gefun­den hatte. Das Foto zeigt das Herrenhaus vor dem Abriss.

Heutige Nutzung

An Stelle des eins­ti­gen Herrenhaueses steht heute der Neubau einer Sparkasse.

Löbau: Rittergut Ebersdorf

Rittergut Ebersdorf

Am Sportplatz 15 (ehe­ma­li­ges Herrenhaus)
Am Sportplatz 16 (Scheune)
02708 Löbau OT Ebersdorf

Historisches

Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts war ein Ritterhof bekannt. Er wurde seit 1525 als Rittergut bezeich­net. 1531 erwarb die Stadt Löbau das Rittergut, das der Stadt 1547 durch König Ferdiand ent­zo­gen und an Nikol von Metzradt als Lehen über­tra­gen wurde. Andreas von Gersdorf kam nach­fol­gend in den Besitz des Ritterguts Ebersdorf und ver­kaufte es 1586 wie­der an die Stadt Löbau. Das Herrenhaus ent­stand 1864. Es wurde vom jewei­li­gen Gutsverwalter bewohnt.

Nach 1945

Von 1971 bis 1974 wurde auf dem Rittergutsgelände ein Gerätehaus der Feuerwehr errichtet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 2012 abgerissen.

Heutige Nutzung

In der Scheune des Ritterguts ist das Ortschaftszentrum untergebracht.

Leutersdorf: Rittergut & Schloss Oberleutersdorf I

Schloss Oberleutersdorf | Rittergut Oberleutersdorf I

Siedlungsweg 2
02794 Leutersdorf

Historisches

1638 war ein Rittergut bezeich­net. Leutersdorf besaß ohne­hin meh­rere Rittergüter, die einst aus einem Gut her­aus ent­stan­den und mehr­fach geteilt wor­den waren. Erhard  Gottlob Ehrenfried von Oberländer wurde 1735 genannt, als er eine der Teilungen vor­nahm und zwei Teile ver­kaufte. 1778 gelangte Gottfried Glathe in den Besitz des heute als Rittergut Oberleutersdorf I bezeich­ne­ten Grundbesitzes. Nach ihm folg­ten wei­tere bür­ger­li­che Besitzer.

Das Schloss wurde 1828 /​ 1829 unter einem Pfarrer Noack erbaut, der das Rittergut für den noch min­der­jäh­ri­gen Johann Gottfried Leberecht ver­wal­tete.  Dieser bewohnte das Schloss bis 1854 und ver­kaufte es dann. Letzter Besitzer war Ernst Hoffmann.

Nach 1945

Nach der Bodenreform und der Enteignung von Ernst Hoffmann wurde der Grundbesitz an Neubauern auf­ge­teilt. Das Schloss wurde zu Wohnzwecken genutzt. Auf dem Rittergutsgelände wurde eine Metallfabrik erbaut.

Nachwendezeit

2007 wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­tra­gen. Das Schloss stand lange Zeit leer. 2015 erwarb es die Gemeinde im Zuge einer Versteigerung und ließ vor allem den Parkbereich von Müll und Wildwuchs befreien und die his­to­ri­sche Haustür sanieren.

Heutige Nutzung

2019 wurde das Schloss von zwei Österreichern gekauft, die mit der Sanierung begon­nen haben.

Löbau: Wallburg Dolgowitz

Wallburg Dolgowitz

02708 Löbau OT Dolgowitz

Historisches

Für die Wallburg sind im Jahre 1007 die Bezeichnung “cas­tel­lum Ostrusna” und 1241 “bur­quar­dum Dolgawiz” über­lie­fert. Es sind noch Wall- und Grabenreste vorhanden.

Löbau: Rittergut Rosenhain

Rittergut Rosenhain

Oberere Paulsdorfer Straße 12, 14, 16
02708 Löbau OT Rosenhain

Historisches

Das 1345 genannte Vorwerk wurde seit 1619 als Rittergut bezeichnet.

Nach 1945

Um 1980 wurde das Herrenhaus stark umge­baut. Es wur­den meh­rere Geschosse abge­tra­gen, so dass heute nur noch ein bara­cken­ähn­li­cher Baue rhal­ten ist. Das Gebäude wurde damals als LPG-​Küche genutzt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut besteht aus meh­re­ren heute zu Wohnzwecken genutz­ten Gebäuden, die sanie­rungs­be­dürf­tig sind und etwa um 1910 errich­tet wor­den waren.

Löbau: Schloss Unwürde

Schloss Unwürde

Hofeweg 3–8, 10, 11 (Wirtschaftshof)
Hofeweg 13 (Orangerie)
02708 Löbau OT Unwürde

Historisches

1401 wurde ein Rittersitz im Besitz der Herren von Nostitz benannt, der seit 1527 als Rittergut bezeich­net wurde. 1603 ging das Rittergut von der Familie von Nostitz an die Familie von Hund und Altengrotkau über, unter der 1727 das Schloss erbaut wurde. Im Saal ließ man die Freimaurerloge “Zu den drei Säulen” ein­rich­ten. 1769 erwarb die Gräfin Isabella von Salmour das Schloss, 1819 kaufte es der Freiherr von Gablenz. In der nächs­ten Zeit wech­sel­ten die Besitzer häufig.

Zu Jahresbeginn 1930 kam das Schloss durch Brandeinwirkung zu gro­ßem Schaden und wurde nach­fol­gend abge­ris­sen. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich das Gut im Besitz von Valley Czapski. Nikolaus von Beyme erwarb das Rittergut Unwürde 1933.

Heutige Nutzung

Vom Rittergut sind noch einige Nebengebäude erhal­ten. Dazu zäh­len der Pferdestall mit Kumthalle, meh­rere Wirtschaftsgebäude, die Brennerei, wei­tere Ställe und das Inspektorenhaus. Der Park mit alten Bruchsteinmauern und Torpfeilern ist eben­falls noch vorhanden.

Das Foto zeigt die bau­fäl­lige Orangerie. Diese wird aktu­ell durch den Traditionsverein Unwürde e. V. bau­lich  gesi­chert, um dem kom­plet­ten Verlust ent­ge­gen­zu­wir­ken. Für die Sicherungsarbeiten kom­men unter ande­rem Spendenmittel zum Einsatz.
(Stand: August 2023)

Löbau: Rittergut Körbigsdorf

Rittergut Körbigsdorf

Körbigsdorfer Weg
02708 Löbau OT Körbigsdorf

Historisches

Das 1604 erwähnte Vorwerk in Körbigsdorf wurde zum Rittergut auf­ge­wer­tet und als sol­ches 1777 erst­mals genannt. Das Herrenhaus wurde zuletzt von der Stadt Löbau als Armenhaus genutzt und um 1900 abge­bro­chen. Danach wurde das Gelände als Kleingartenanlage neu aufgebaut.

Lawalde: Wasserburg & Schloss Kleindehsa

Wasserburg & Schloss Kleindehsa

Dorfstraße 6
02708 Lawalde OT Kleindehsa

Historisches

Als ers­ter Grundherr war Hertwicus von Desen bekannt, der 1242 erwähnt wurde. 1348 war ein Herrensitz unter Bernhart von der Thesin bekannt, 1485 ein Rittersitz und ab 1564 ein Rittergut. Das Rittergut Kleindehsageht auf eine frü­here Wasserburg zurück.

Die Familie von Nostitz besaß das Rittergut Kleindehsa im 16. und 17. Jahrhundert. 1710 wurde das Rittergut von Carl Gottlob von Ponickau erwor­ben. Er ver­kaufte das Rittergut 1736 an Wolf Rudolph von Ziegler und Klipphausen, der es wie­derum aus Geldnot 1743 sei­ner Ehefrau Friedericke Juliane von Ziegler und Klipphausen ver­kaufte. Diese ver­an­lasste vier Jahre spä­ter den Bau des Schlosses an Stelle der vor­mals bestehen­den Wasserburg. 1769 wurde das Rittergut versteigert.

Dietrich von Carlowitz erwarb das Rittergut Kleindehsa 1894. Nach sei­nem Tod erbte es seine Frau Elisabeth von Carlowitz, die von 1909 bis 1910 Umbauten durch­füh­ren ließ.  Ihre Tochter Sophie Margarete hei­ra­tete Hans von Zimmermann, der bereits 1916 im Krieg ums Leben kam. In zwei­ter Ehe vrer­mählte sie sich mit Hans von Tschammer und Osten, der in die NSDAP ein­trat und als Reichssportkommissar Karriere machte. Er war Mitorganisator der Olympischen Spiele 1936 in Berlin und ver­starb zwei Jahre vor Kriegsende.

Nach 1945

Die Witwe Sophie Margarethe von Taschmmer und Osten wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde im Rahmen der Bodenreform auf­ge­teilt. Das Schloss wurde zunächst als Bezirksschulungsstätte der SED genutzt. Ab 1963 diente das Schloss Kleindehsa als Schule.

Nachwendezeit

1992 zog die Grundschule ins Schloss ein. Die Gemeinde ver­an­lasste eine umfang­rei­che Sanierung des Gebäudes.

Heutige Nutzung

Schloss Kleindehsa wird nach wie vor als Grundschule und Hort genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg ist durch das Herrenhaus völ­lig über­baut wor­den. Auch die Grabenreste wur­den ver­füllt. Das Burggelände wurde erst­mals 1936 und wie­der­holt 1958 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Löbau: Rittergut Großdehsa

Rittergut Großdehsa

02708 Löbau

Historisches

Großdehsa wurde 1238 als Herrensitz erst­mals erwähnt. Für 1242 ist Hertwicus de Dyzin als Herren auf Großdehsa bekannt und für 1336 Henricus de Desen. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1564.