Leutersdorf: Rittergut Spitzkunnersdorf

Rittergut Spitzkunnersdorf

Am Hofeteich 1–2
02794 Leutersdorf OT Spitzkunnersdorf

Historisches

Bereits 1401 war ein Rittersitz benannt. Es wurde 1463 als Vorwerk und 1533 erneut als Rittergut bezeich­net. 1608 bestan­den zwei Vorwerke, die 1858 zum Rittergut wie­der­ver­eint wur­den. Daniel von Rüdinger über­gab das Rittergut Spitzkunnersdorf 1649 sei­ner Schwester Blandine von Temritz. 1686 erbte Viktoria Tugendreich von Kyaw das Rittergut. 1762 wurde das Rittergut Spitzkunnersdorf in eine Familienstiftung ein­ge­bracht. Unter Ernst Gustav Hermann von Kyaw wurde zwi­schen 1865 und 1873 das Herrenhaus errich­tet. Ernst Freiherr von Kyaw musste sei­nen Besitz 1927 aus finan­zi­el­ler Not her­aus ver­kau­fen. Zunächst über­nahm die Gemeinde Spitzkunnersdorf das Rittergut, ver­kaufte es aber umge­hend an die Sächsische Bauernsiedlung, wel­che das Rittergut aufsiedelte.

Nach 1945

Im Herrenhaus Spitzkunnersdorf rich­tete die Gemeinde Wohnungen ein.

Heutige Nutzung

Das sanierte Herrenhaus dient Wohnzwecken.

Leutersdorf: Rittergut Niederleutersdorf

Rittergut Niederleutersdorf

02794 Leutersdorf

Historisches

Entstanden war das Rittergut, als in der Mitte des 15. Jahrhunderts das Dorf Leutersdorf in Niederleutersdorf und Oberleutersdorf auf­ge­teilt wor­den war. Dabei kam Niederleutersdorf an Heinrich von Schleinitz. Joachim von Milde erwarb das Rittergut 1576. Seine Erben teil­ten den Besitz unter sich auf, 1637 gelangte der Besitz  an die Herrschaft Rumburg und bil­dete eine böh­mi­sche Enklave. Erst 1849 kam das Rittergut Niederleutersdorf wie­der an Sachsen.

Die Lage des Ritterguts Niederleutersdorf ist bis­lang nicht zu ermit­teln gewe­sen. Möglicherweise exis­tierte ledig­lich ein Wirtschaftshof ohne Herrenhaus.

Leutersdorf: Rittergut Mittelleutersdorf

Rittergut Mittelleutersdorf

Hauptstraße 15
02794 Leutersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1735 erwähnt, als sein dama­li­ger Besitzer Ehrhard Gottlob Ehrenfried von Oberland es an Gottlob Schöbel ver­kaufte. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich um 1800 erbaut. 1801 kam es an die Familie Wiedner, die es 1827 an die Familie Klinger ver­kaufte. 1839 ging das Rittergut Mittelleutersdorf an Traugott Leberecht Neumann über. 1910 kaufte es der Landwirt Richard Wagner.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung.In den Wirtschaftsgebäuden quar­tier­ten sich Neubauern ein.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus befand sich im Eigentum der Gemeinde und wurde im Herbst 2009 abge­ris­sen, nach­dem sich keine Nutzung für das Gebäude gefun­den hatte. Das Foto zeigt das Herrenhaus vor dem Abriss.

Heutige Nutzung

An Stelle des eins­ti­gen Herrenhaueses steht heute der Neubau einer Sparkasse.

Löbau: Rittergut Ebersdorf

Rittergut Ebersdorf

Am Sportplatz 15 (ehe­ma­li­ges Herrenhaus)
Am Sportplatz 16 (Scheune)
02708 Löbau OT Ebersdorf

Historisches

Seit dem Ende des 14. Jahrhunderts war ein Ritterhof bekannt. Er wurde seit 1525 als Rittergut bezeich­net. 1531 erwarb die Stadt Löbau das Rittergut, das der Stadt 1547 durch König Ferdiand ent­zo­gen und an Nikol von Metzradt als Lehen über­tra­gen wurde. Andreas von Gersdorf kam nach­fol­gend in den Besitz des Ritterguts Ebersdorf und ver­kaufte es 1586 wie­der an die Stadt Löbau. Das Herrenhaus ent­stand 1864. Es wurde vom jewei­li­gen Gutsverwalter bewohnt.

Nach 1945

Von 1971 bis 1974 wurde auf dem Rittergutsgelände ein Gerätehaus der Feuerwehr errichtet.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde 2012 abgerissen.

Heutige Nutzung

In der Scheune des Ritterguts ist das Ortschaftszentrum untergebracht.

Leutersdorf: Rittergut & Schloss Oberleutersdorf I

Schloss Oberleutersdorf | Rittergut Oberleutersdorf I

Siedlungsweg 2
02794 Leutersdorf

Historisches

1638 war ein Rittergut bezeich­net. Leutersdorf besaß ohne­hin meh­rere Rittergüter, die einst aus einem Gut her­aus ent­stan­den und mehr­fach geteilt wor­den waren. Erhard  Gottlob Ehrenfried von Oberländer wurde 1735 genannt, als er eine der Teilungen vor­nahm und zwei Teile ver­kaufte. 1778 gelangte Gottfried Glathe in den Besitz des heute als Rittergut Oberleutersdorf I bezeich­ne­ten Grundbesitzes. Nach ihm folg­ten wei­tere bür­ger­li­che Besitzer.

Das Schloss wurde 1828 /​ 1829 unter einem Pfarrer Noack erbaut, der das Rittergut für den noch min­der­jäh­ri­gen Johann Gottfried Leberecht ver­wal­tete.  Dieser bewohnte das Schloss bis 1854 und ver­kaufte es dann. Letzter Besitzer war Ernst Hoffmann.

Nach 1945

Nach der Bodenreform und der Enteignung von Ernst Hoffmann wurde der Grundbesitz an Neubauern auf­ge­teilt. Das Schloss wurde zu Wohnzwecken genutzt. Auf dem Rittergutsgelände wurde eine Metallfabrik erbaut.

Nachwendezeit

2007 wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­tra­gen. Das Schloss stand lange Zeit leer. 2015 erwarb es die Gemeinde im Zuge einer Versteigerung und ließ vor allem den Parkbereich von Müll und Wildwuchs befreien und die his­to­ri­sche Haustür sanieren.

Heutige Nutzung

2019 wurde das Schloss von zwei Österreichern gekauft, die mit der Sanierung begon­nen haben.

Löbau: Wallburg Dolgowitz

Wallburg Dolgowitz (Rotstein)

02708 Löbau OT Dolgowitz

Historisches

Für die Wallburg sind im Jahre 1007 die Bezeichnung “cas­tel­lum Ostrusna” und 1241 “bur­quar­dum Dolgawiz” über­lie­fert. Es sind noch Wall- und Grabenreste vorhanden.

Krauschwitz: Vorwerk Podrosche

Vorwerk Podrosche

02957 Krauschwitz OT Podrosche

Historisches

1552 wurde ein Vorwerk urkund­lich erwähnt. Dieses wurde 1897 im Zusammenhang mit einem Verkauf als Rittergut bezeichnet.

Heutige Nutzung

Vom Vorwerk ist heute nichts mehr erhalten.

Kreba-​Neudorf: Schloss Kreba

Schloss Kreba

Am Sportplatz 2
02906 Kreba-​Neudorf OT Kreba

Historisches

Das Rittergut ent­stand 1519 in Folge einer Erbteilung der Familie von Gersdorff. Etwa ein Jahrhundert spä­ter gelangte es an die Familie von Bischofswerder. 1787 erbte Eleonore Henriette von Ponickau das Rittergut Kreba von ihrem Sohn. Sie war in ers­ter Ehe mit Nikolaus Willibald von Gersdorff ver­mählt, in zwei­ter Ehe mit Johann Georg Friedrich Graf von Einsiedel. Durch die­sen Erbgang gelangte Schloss Kreba an die Grafenfamilie von Einsiedel.

Das Schloss selbst wurde bereits um 1750 erbaut und unter von Einsiedelschem Einfluss 1806 umge­baut. Alexander Graf von Einsiedel sind die Orangerie und die Anlage des eng­li­schen Landschaftsparks in den 1850er und 1860er Jahren zu ver­dan­ken.  Die Grafen von Einsiedel ver­kauf­ten Kreba 1913 an Hartmann Freiherr von Schlotheim. Er ver­kaufte Schloss Kreba in Folge sei­nes ver­spiel­ten Vermögens 1936. Drei Jahre spä­ter über­nahm die Gemeinde das Schloss und rich­tete eine Schule darin ein. Der eins­tige See wurde zuge­schüt­tet, im Park eine Turnhalle errichtet.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird noch immer als Grundschule genutzt.

Königshain: Schlosskomplex Königshain

Wasserburg & Schlosskomplex Königshain
Steinstock, Altes & Neues Schloss

Dorfstraße 27–32
02829 Königshain

Historisches

Ursprungsbau des Schlosskomplexes war eine Wasserburg, wel­che spä­ter durch den Steinstock und das Alte Schloss über­baut wurde. Der so genannte Steinstock wurde spä­tes­tens im 14. Jahrhundert errich­tet und diente dem Gutsbesitzer als ers­tes Wohnquartier. Das ehe­ma­lige böh­mi­sche Lehngut wurde 1367 von König Wenzel an die Brüder von Gersdorff ver­kauft, die es bis 1456 besa­ßen und dann an den Ratsmann Bartholomäus Hirschberg ver­äu­ßer­ten. Der Familienbesitz wurde 1504 an die Familie Frenzel ver­kauft, die am Steinstock, ver­mut­lich um 1570, Umbauten tätigte.

Bereits 1556 wurde das Alte Schloss durch die Familie Frenzel errich­tet. Es brannte 1668 ab. Zu die­sem Zeitpunkt befand es sich bereits acht Jahre in den Händen der Familie von Schachmann, die das Alte Schloss wie­der her­stell­ten. Es han­delte sich damals um ein Wasserschloss, die Gräben wur­den aller­dings zu einem spä­te­ren Zeitpunkt tro­cken gelegt.

Unter der Familie von Schachmann wurde schließ­lich auch das Neue Schloss von 1764 bis 1766 erbaut. Nachdem Carl Adolph Gottlob von Schachmann ver­stor­ben war, kam der Schlosskomplex mit­samt Rittergut über des­sen zweite Ehefrau 1798 an deren Neffen Carl Heinrich Ludwig von Heynitz. Im Besitz der Familie Heynitz befand sich der Schlosskomplex Königshain schließ­lich bis 1945. 1930 hatte Dietrich von Heynitz den Grundbesitz geerbt.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Dietrich von Heynitz, der nach baut­zen ins gefäng­nis ver­schleppt wurde, wurde der Schlosskomplex zunächst durch die Rote Armee genutzt. Später wur­den im Alten Schloss Wohnungen ein­ge­rich­tet, das Neue Schloss diente als Kindergarten und wurde dazu ent­spre­chend umgebaut.

Nachwendezeit

Die Gemeinde Königshain setzte sich nach dem Ende der DDR für den Erhalt der her­un­ter­ge­kom­me­nen Schlossanlage ein. Ab 1997 fan­den Sanierungs- und Restaurierungsarbeiten am Neuen Schloss statt. Die Sanierungsarbeiten am Komplex konn­ten 2006 abge­schlos­sen werden.

Heutige Nutzung

Es fin­den Kunstausstellungen statt, außer­dem wird der Saal des Steinstocks für klei­nere Veranstaltungen genutzt. Zusätzlich gibt es ein Apothekenmuseum und eine Ausstellung mit his­to­ri­schen Kutschen.

Kreba-​Neudorf: Vorwerk Tschernske

Vorwerk Tschernske

Dorfstraße 6
02906 Kreba-​Neudorf OT Tschernske

Historisches

Das Vorwerk wurde 1607 erwähnt. Es brannte 1634 ab und wurde 1885 erneut als Vorwerk erwähnt. Die Gebäude wur­den vor 1850 errichtet.

Heutige Nutzung

Erhalten sind zwei denk­mal­ge­schützte Wirtschaftsgebäude.