Löbau: Rittergut Kittlitz

Rittergut Kittlitz

Ringstraße 1
02708 Löbau OT Kittlitz

Historisches

Kittlich war bereits im 13. Jahrhundert ein Herrensitz und ab dem 14. Jahrhundert im besitz der Herren von Nostitz. 1626 wurde das Rittergut unter Hans Wenzel und Siegmund von Gersdorff geteilt, so dass sich heute bei­der­seits der Straße Rittergutsteile fin­den las­sen. Der Teil Niederkittlich kam 1719 an Heinrich Adolph von Gersdorff, unter dem eines der Wirtschaftsgebäude erbaut wurde.

1750 erwarb der Freimaurer Carl Gotthelf von Hundt und Allten-​Grottkau den Niederhof und ver­einte damit das Rittergut Kittlitz wie­der. Er ließ das Schloss erbauen und stif­tete in Kittlitz die Freimaurer-​Loge Zu den drei Säulen, wel­che 1764 nach Görlitz ver­legt wurde. 1769 ver­kaufte der das Rittergut Kittlitz.  1878 ist ein Herr Finckler als Besitzer benannt, wel­cher den Gutspark anle­gen ließ. 1909 erwarb Hugo Freiherr von Salza und Lichtenau das Rittergut Kittlitz. Er war mit einer ver­mö­gen­den Amerikanerin ver­hei­ra­tet, bis den 1909 und 1910 durch­ge­führ­ten Umbau des Schlosses finanzierte.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung von Nickel Freiherr von Salza und Lichtenau.Er floh mit sei­ner Familie gen Westen. Das Schloss wurde nun als Kinderkrippe, Kindergarten, Standesamt und Gemeindeschwesternstation genutzt.

Nachwendezeit

Die Sanierung von Schloss Kittlitz wurde 2007 unter Federführung eines Fördervereins  vor­ge­nom­men, der sich um den Erhalt des Schlosses bemüht.

Heutige Nutzung

Heute wird das Herrenhaus durch die Gemeindeverwaltung für kul­tu­relle Zwecke und als Bücherei genutzt.

Löbau: Rittersitz Georgewitz

Rittersitz Georgewitz

02708 Löbau

Historisches

Georgewitz wurde 1305 als Herrensitz der Apeze von Gorguwitz und 1502 als Rittersitz beschrie­ben. 1397 übten die Herren von Nostitz die Grundherrschaft über Georgewitz aus, 1433 war Ulrich von Nostitz als Grundherr benannt. Seit 1549 gehörte Georgewitze zum Rittergut Unwürde. Bis 1605 blieb Georgewitz im Besitz der Familie Nostitz und wech­selte danach in den Besitz der Familie Hundt. 1769 ver­kaufte Carl Gotthelf von Hundt die bei­den Güter Georgewitz und Unwürde an die Familie Salmour. Der letzte Herr von Georgewitz war Heinrich Adolph von Gablenz, der das Gut 1819 erwarb.

Heutige Nutzung

Anhand der vor­han­de­nen Informationslage ist nicht erkenn­bar, ob ein Herrenhaus oder ähn­li­ches als Wohn- bzw. Verwaltungssitz der Grundherren in Georgewitz bestan­den hat. Auch eine wei­ter­ge­hende Aufwertung des Rittersitzes Georgewitz scheint nicht erfolgt zu sein.

Weißkeißel: Vorwerk Weißkeißel

Vorwerk Weißkeißel

Straße des Fortschritts 33
02957 Weißkeißel

Historisches

Das Vorwerk ist erst­mals 1552 (andere Quellen: 1597 oder 1673) schrift­lich nach­weis­bar. Es befand sich von 1672 bis 1798 im Besitz der Reichsgrafen von Callenberg. Weitere Besitzer waren ab 1798 die Reichsgrafen von Pückler und ab 1845 der Graf von Nostitz und Hatzfeld. Im dar­auf fol­gen­den Jahr erwarb der Prinz der Niederlande das Vorwerk und über­trug es 1881 an Marie Fürstin zu Wied, die zu sei­ner Familie gehörte. Nach nur zwei Jahren über­nahm die Grafenfamilie von Arnim-​Muskau das Vorwerk.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung. In der Mitte des 20. Jahrhunderts wurde das eins­tige Herrenhaus abge­ris­sen. An die­ser Stelle steht heute ein Neubau.

Heutige Nutzung

Der Gutshof ist noch erhalten.

Boxberg: Rittergut Zimpel

Rittergut Zimpel

Zu den Eichen 6
02943 Boxberg OT Zimpel

Historisches

Das Rittergut wurde 1571 schrift­lich erwähnt und befand sich bis zu jeder Zeit im Besitz von Georg von Metzradt. Er ver­kaufte es an die Herren von Metzradt. Nachfolgend befand sich das Gut bis 1604 im Besitz der Familie von Gersdorff. 1650 kaufte eben diese Familie das Rittergut von den Herren von Nostitz zurück, die es zwi­schen­zeit­lich besaßen.

An die Familie von Schönberg kam das Rittergut im Jahre 1700. 80 Jahre spä­ter wurde Caspar Gottlob Friedrich von Herzberg Eigentümer. 1804 kam das Rittergut erneut an die Familie von Gersdorff und ver­blieb dort bis 1828. Danach wech­sel­ten die Besitzer noch mehr­fach, ehe 1921 Hugo Stinnes das Rittergut übernahm.

Nach 1945

Hugo Stinnes wurde 1945 ent­eig­net. Im glei­chen Jahr wurde das Schloss zer­stört, einige wenige Mauerreste sind noch vorhanden.

Heutige Nutzung

Ein Teil des Wirtschaftshofes ist noch bewohnt, der Rest ist rui­nös und befin­det sich in Privatbesitz.

Reichenbach: Rittergut Zoblitz

Rittergut Zoblitz

Dorfstraße 13–21
02894 Reichenbach OT Zoblitz

Historisches

Das 1525 erwähnte Vorwerk wurde sehr bald zum Rittergut auf­ge­wer­tet und als sol­ches 1564 bezeich­net. Es befand sich lange Zeit im Besitz der Familie von Gersdorff und wurde 1794 an Karl Florian von Thielau ver­kauft. Ihm folg­ten meh­rere wei­tere Besitzer. Das Herrenhaus war ver­mut­lich bereits im 18. Jahrhundert ent­stan­den und erhielt um 1910 einen Wintergarten-Anbau.

Nach 1945

1945 wurde der dama­lige Besitzer mit dem Vollzug der Bodenreform ent­eig­net. Die Ländereien wur­den aufgeteilt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde in den 1990er Jahren von der Stadt Reichenbach saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird als Mehrfamilienhaus bewohnt.

Rietschen: Wasserburg & Schloss Daubitz

Wasserburg & Schloss Daubitz

Dorfstraße 18 (Schloss)
Dorfstraße 2, 4, 6, 8, 10, 12, 14, 16, 20 (Wirtschaftsgebäude)
02956 Rietschen OT Daubitz

Historisches

Bereits um 1400 ent­stand ein Rittergut mit Schloss in Daubitz, des­sen Besitzer häu­fig wech­sel­ten. Erstmals urkund­lich erwähnt wurde das Rittergut 1589. Im 17. Jahrhundert gehörte es der Familie von Rackel, 1708 schenkte Carl Gottlob von Pentzig das Rittergut sei­ner Tochter Johanna Charlotte Tugendreich, die spä­ter in die Familie von Ziegler und Klipphausen ein­hei­ra­tete. Unter die­ser ent­stand 1720 das Barockschloss als Umbau der vor­her bestehen­den Wasserburg.

In der zwei­ten Hälfte des 18. Jahrhunderts kam es zu einer Teilung des Ritterguts, aus dem zwei 1777 erwähnte Vorwerke her­vor­gin­gen. 1783 kam es an Johanna Amalie von Roeder, die das Schloss durch Heirat in den Besitz der Grafen von Einsiedel brachte. Unter die­sen erfolgte 1870 ein Umbau. 1885 wur­den die bei­den Vorwerke als zu einem Rittergut wie­der­ver­ei­nigt erwähnt. 1895 kaufte das Görlitzer Krankenhaus das Areal und im Schloss wurde ein Kindererholungsheim ein­ge­rich­tet. Schloss Daubitz wurde im Zweiten Weltkrieg als Lazarett genutzt.

Nach 1945

Nach 1945 erfolgte eine Nutzung als Unterkunft für Flüchtlinge und diverse Dorfvereine. Ab 1978 diente Schloss Daubitz als Kinderkrippe, Kindergarten und Kinderheim.

Nachwendezeit

Das Rittergut steht seit 1993 leer. Inzwischen gab es wie­derum meh­rere Besitzerwechsel, ohne dass not­wen­dige Sanierungen vor­ge­nom­men wurden.

Heutige Nutzung

Leerstand

Zittau: Vorwerk Drausendorf

Vorwerk Drausendorf

Dorfstraße 2, 2a
02763 Zittau OT Drausendorf

Historisches

Das Vorwerk Drausendorf bestand bereits seit 1366. Das Herrenhaus wurde im 16. Jahrhundert errich­tet. Seit Mitte des 16. Jahrhunderts befand sich das Vorwerk im Besitz der Stadt Zittau. Zuvor unter­stand es dem Kloster Oybin. Der Stall wurde 1666 errich­tet, das Bassin 1786 und ein neues Wohnhaus um 1910. Die wei­te­ren Gebäude des Vorwerks dati­ren auf das 19. Jahrhundert.

Nach 1945

Das Vorwerk wurd ein ein Volksgut umgewandelt.

Löbau: Wasserburg & Rittergut Lautitz

Wasserburg & Rittergut Lautitz

Weg an der Löbau 1
02709 Löbau OT Lautitz

Historisches

Lautitz befand sich lange Zeit in den Händen der Herren von Lautitz, von denen Henricus de Lutiz 1206 erst­mals Erwähnung fand. Für Lautitz war 1317 ein Herrensitz unter Albertus de Lutitz belegt, der 1502 als Rittersitz und 1563 als Rittergut Erwähnung fand. Allerdings war das Gebiet bereits zu Beginn des 13. Jahrhunderts ein Herrensitz und das heu­tige Rittergut geht ver­mut­lich auf eine damals exis­tente Wasserburg zurück. Das Herrenhaus wurde um 1654 von der Familie von Gersdorff errich­tet, die min­des­tens seit 1566 im Besitz von Lautitz war.

Erst 1828 endete die Herrschaft die­ser Adelsfamilie auf Lautitz mit dem Verkauf an die Familie von Nostitz. 1841 erwarb der Kammerherr Otto von Erdmannsdorf den Grundbesitz. Ihm folg­ten meh­rere wei­tere Eigentümer mit jeweils nur kur­zen Besitzzeiten. Von 1914 bis 1927 besa­ßen die Freiherren von Lüdinghausen das Rittergut. Adolf Richter erwarb das Rittergut Lautitz 1927. 1943 kam es infolge eines Brandes zur Vernichtung des Daches. Das not­dürf­tige Dachprovisorium ist noch heute erhalten.

Nach 1945

Nach der Enteignung Richters 1945 wurde das Rittergut in ein Volksgut umge­wan­delt, auf dem Hopfen ange­baut und Pilze gezüch­tet wur­den. Das Herrenhaus diente fortan als Mehrfamilienwohnhaus.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde 1991 auf­ge­löst. Das Herrenhaus wurde nach und nach leergezogen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht leer.

Bodendenkmalschutz

Die Wasserburg war recht­eckig ange­legt und von einem was­ser­füh­ren­den Graben umge­ben. Das Areal steht seit 1936 unter Bodendenkmalschutz, der 1958 erneu­ert wurde.

Weißwasser: Jagdschloss Mühlrose

Jagdschloss Mühlrose
(Jagdschloss Weißwasser)

Muskauer Heide
02943 Weißwasser

Historisches

Das Jagdschloss Mühlrose war ein klei­nes Schloss etwa 5 km west­lich von Weißwasser in der Muskauer Heide. Verbindliche Informationen über die ursprüng­li­che Entstehung der Schlossanlage sind nicht vor­han­den. Eine Quelle berich­tet von einem Vorwerk im 1597, eine wei­tere Quelle nennt ein Vorwerk erst­mals 1630. Es wird ande­rer­seits ver­mu­tet, dass Kurt Reinicke von Callenberg um 1650 ein Jagdhaus mit­ten im Wald in Holzbauweise errich­ten ließ. Seine Nachfolger bau­ten die­ses Gebäude wohl aus. Der letzte Besitzer aus der Familie Callenberg, Graf Hermann von Callenberg, hat ver­mut­lich zu Beginn des letz­ten Drittels des 18. Jahrhunderts den Holzbau durch ein mas­si­ves Gebäude erset­zen lassen.

Die Familie von Pückler besaß die Schlossanlage zwi­schen 1785 und 1823. Unter ihr wur­den ab 1820 Baumaßnahmenin Form von Nebengebäuden aus­ge­führt sowie Renovierungsarbeiten am Jagdschloss vor­ge­nom­men. 1840 soll sich das Jagdschloss in einem der­ar­tig schlech­ten bau­li­chen Zustand befun­den haben, dass sich offen­bar nur noch wenige Räume bewohn­bar zeigten.

Unter dem Prinzen der Niederlande wurde ab 1854 ein reprä­sen­ta­ti­ver Neubau des Jagdschlosses aus­ge­führt. Vorhandene Nebengebäude wur­den abge­tra­gen und die Försterei neu errich­tet. Diese wurde als Forstamt und zu Wohnzwecken genutzt. Letzte bau­li­che Veränderungen wur­den 1925 /​ 1926 vorgenommen.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 wurde das Jagdschloss Mühlrose durch Truppen der Roten Armee besetzt. Im Juli 1945 ging das Schloss in Volkseigentum über und wenige Monate spä­ter wur­den im Rahmen der Nutzung durch die Kreisverwaltung Rothenburg Umsiedler im Jagdschloss einquartiert.

Nach Gründung der DDR wurde das Jagdschloss dem Staatlichen Forstwirtschaftsbetrieb Weißwasser über­tra­gen. Um 1955 war eine Nutzung als Kinderferienlager geplant, die jedoch nicht umge­setzt wurde. Ab 1957 wurde ein Teil des Schlosses durch den VEB Geologische Forschung und Erkundung Freiberg genutzt.

Ab 1961 erfolg­ten Rekonstruktionsarbeiten am Schloss, die nur schlep­pend vor­an­ka­men und schieß­lich 1964 ein­ge­stellt wur­den. 1963 wur­den das nach 1945 beschä­digte Normannische Tor und die Schlossmauer wegen Einsturzgefahr abge­tra­gen. Das Jagdschloss ver­fiel und wurde 1972 gesprengt. In den 1980er Jahren zogen die letz­ten Bewohner der ehe­ma­li­gen Försterei aus. Die Gebäude verfielen.

Nachwendezeit

Die Försterei wurde 1998 abge­ris­sen, ebenso das Torhaus des Normannischen Tores. Das Grundstück ging 1998 in den Besitz der Lausitzer Braunkohle AG über, 2002 an die Vattenfall Europe Mining AG und 2016 an die LEAG.

Heutige Nutzung

Lange erin­nerte ein Gedenkstein an das frü­here Jagdschloss. Das Jagdschlossgelände wurde bis Mitte der 2020er Jahre vom Tagebau Nochten überbaggert.

Boxberg: Rittergut Mönau

Rittergut Mönau

Eichenallee 28
02943 Boxberg OT Mönau

Historisches

Das Rittergut war 1605 erst­mals schrift­lich nach­weis­bar. Im Jahre 1677 ist der Verkauf von Hans von Metzradt an Heinrich Wenzel von Hundt und Alten-​Grottkau belegt. Fast ein Jahrhundert, bis 1773, ver­blieb das Rittergut in Familienbesitz. Das Herrenhaus bestand einst aus zwei Flügeln, wovon der erste im zei­ti­gen 18. Jahrhundert und der zweite in der Mitte des 19. Jahrhunderts erbaut wor­den war. Weitere Besitzer waren die Familie von Rabenau sowie ab 1899 bis 1937 die Herren Kluge. Ab 1937 wurde das Rittergut als Reichsarbeitslager genutzt.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde 1946 der Hauptflügel des Herrenhauses zur Baumaterialgewinnung abgetragen.

Heutige Nutzung

Der ver­blie­bene Flügel wird als Wohngebäude genutzt.