Wurzen: Schloss Sachsendorf

Schloss Sachsendorf

Am Ring 33 (Villa)
Am Ring 37 (Inspektorenhaus)
04808 Wurzen OT Sachsendorf

Historisches

Sachsendorf war bereits im 14. Jahrhundert ein Herrensitz und wurde 1333 unter Conrad von Sachsendorf erwähnt. Im 15. Jahrhundert befand sich Sachsendorf im Besitz der Herren von Canitz. Die erste urkund­li­che Nennung als Rittergut erfolgte 1548. Um 1514 ver­kaufte Bernhard von Stentzsch das Gut Sachsendorf an Friedrich von Saalhausen. Als wei­tere Besitzer sind Mitte des 16. Jahrhunderts Hans von Minckwitz, bis 1565 Hans von Holleufer und um 1601 Wolf Dietrich von Schleinitz bekannt.

Johann Samuel Mosbach ver­äu­ßerte das Rittergut Sachsendorf 1630 an die Familie Mosbach. Diese ver­kaufte den Grundbesitz 1705 an die Herren von Canitz und diese wie­derum 1720 an die Familie von Döring. Johann August Petzsch über­nahm das Rittergut 1780. Im Besitz die­ser Familie ver­blieb es bis zum Verkauf 1816 an Georg Friedrich Herfurth. Die Familie Herfurth besaß das Rittergut Sachsendorf noch 1854.

Die Bauzeit des Schlosses datiert auf die Zeit um 1790 zurück und wurde dem­nach von der Familie Petzsch beauf­tragt. Umbauten erfolg­ten im 19. und 20. Jahrhundert.

Nach 1945

Das Schloss Sachsendorf wurde bereits 1946 abgebrochen.

Heutige Nutzung

Das zum Rittergut gehö­rende Inspektorenhaus und die eben­falls zuge­hö­rige Villa wer­den bewohnt. Das Inspektorenhaus ist saniert, die Villa befin­det sich in einem soli­den Zustand. Der Park ist verwildert.

Böhlen: Rittergut Böhlen

Rittergut Böhlen

Karl-​Marx-​Straße 5
04564 Böhlen

Historisches

Bereits um 1150 bestand ein Herrensitz, der noch 1353 als sol­cher benannt war und um 1548 zum Rittergut erho­ben wurde. Im 16. Jahrhundert ent­stand das Schloss, das zu Beginn des 18. sowie erneut im 19. Jahrhundert umge­baut wurde. Zu den Besitzern des Rittergutes Böhlen zähl­ten die Familien von Döring, von Metzsch, von Lobkowitz und Leuckardt, letz­tere bis 1856. 1902 wurde das Pächterhaus errich­tet, das seit 1928 als Rathaus genutzt wird. In der Zeit von 1920 von 1924 wurde der Ort Böhlen ver­grö­ßert. Im Zuge des­sen wur­den im Schloss Wohnungen ein­ge­rich­tet und der ehe­ma­lige Schlosspark wurde bebaut. 1979 erfolgte der Abriss des Schlosses.

Heutige Nutzung

Erhalten ist noch das Pächterhaus, das unter der oben ange­ge­be­nen Adresse zu fin­den ist.

Thallwitz: Vorwerk Zwochau

Vorwerk Zwochau

Nr. 1a
04808 Thallwitz OT Zwochau

Historisches

Zwochau wurde erst­mals 1300 erwähnt und lag etwa von der Mitte des 15. Jahrhunderts an für fast ein Jahrhundert wüst. Die Herren über Zwochau waren die Herren von Poigk, die vom Rittergut Hohburg aus die Grundherrschaft aus­üb­ten, den Ort schließ­lich neu auf­sie­del­ten und unter denen 1571 erst­mals ein Vorwerk Erwähnung fand. 1617 erwarb Wilhelm von Lindenau das Vorwerk zusam­men mit dem Hohburger Rittergut. Bereits fünf Jahre spä­ter ging es in den Besitz des Kurfürsten Johann Georg I. über.

Im Dreißigjährigen Krieg, 1637, wurde das Vorwerk zer­stört. Es kam 1654 in den Besitz der Familie von Holzendorf, unter der es wie­der auf­ge­baut wurde. Ab 1661 ist die Familie von Ploetz als Besitzer ver­merkt. Ab 1702 befand sich das Vorwerk im Besitz von Johann Adolph von Fritzsch und kam nach zehn Jahren erneut an die Familie von Ploetz. Danach wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. So sind ab 1782 Alfred Ludwig von Wuthenau, ab 1794 die Familie von Holleufer, ab 1799 der Freiherr von Lorentz, ab 1806 Carl Gottlob Edler von der Planitz und ab 1822 die Freiherren von Kalitsch auf­ge­führt. 1878 erwarb Georg Caspar Ferdinand Dam von Schönberg das Vorwerk Zwochau. Nachdem die­ses in der Silvesternacht von 1881 auf 1882 abge­brannt war, ließ er es kom­plett neu errichten.

Nach 1945

Die Familie von Schönberg wurde 1945 enteignet.

Heutige Nutzung

Das Vorwerksgebäude ist umfas­send sanierungsbedürftig.

Thallwitz: Herrensitz Pletzschwitz

Herrensitz Pletzschwitz

04808 Thallwitz OT Nischwitz

Historisches

1203 wurde ein Herrensitz Pletzschwitz unter Herbordus de Pilazewiz erwähnt. Bereits fünf Jahre zuvor, 1198, wurde Hildebrandus de Pylatuwiz auf Pletzschwitz nach­ge­wie­sen. Im 16. Jahrhundert übte das Rittergut Nischwitz die Grundherrschaft aus. Der Herrensitz wurde auf­ge­löst. Die Ortschaft Pletzschwitz lag bereits 1542 wüst.

Böhlen: Herrensitz Stöhna

Herrensitz Stöhna

04564 Böhlen OT Stöhna

Historisches

Stöhna wurde 1305 als Herrensitz unter Bernhardus de Ztenen nachgewiesen.

Devastierung

Ab 1955 erfolgte die Abtragung des Ortes für den Braunkohletagebau. Die Fläche ist heute teil­weise rekul­ti­viert bzw. wird durch ein Rückhaltebecken eingenommen.

Wurzen: Herrenhaus Wäldgen

Herrenhaus Wäldgen

Am Park 12–14
04808 Wurzen OT Wäldgen

Historisches

Das Rittergut Wäldgen war einst Vorwerk des Ritterguts Sachsendorf. Erstmals 1417 als Rittersitz erwähnt, erfolgte 1439 ein Nachweis als Vorwerk und 1606 ein Nachweis als Rittergut. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich in der Mitte des 16. Jahrhunderts unter Hans von Holleufer erbaut. 1638 erwarb Dr. August Prätorius das Rittergut Wäldgen. Nach 1676 erwarb Christoph Abraham von Canitz den Besitz. Die Familie von Döring über­nahm das Rittergut 1720. Unter ihr wurde das Herrenhaus 1728 grund­le­gend umge­baut. 1780 erstei­gerte Johann August Petzsch das Rittergut Wäldgen von Gottlob Heinrich von Döring, wel­cher in Konkurs gegan­gen war. Die letz­ten Besitzer des Ritterguts vor der Enteignung waren Rudolf Timpe und Walter Seyferth.

Nach 1945

Auch das Rittergut Wäldgen unter­lag der Bodenreform und sein letz­ter Besitzer wurde ent­eig­net, wäh­rend die Rittergutsflächen an Neubauern auf­ge­teilt wurden.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Herrenhaus an einen Italiener ver­kauft. Sanierungen blie­ben aus. Anfang 2011 stürz­ten Teile der Fassade ein.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist mitt­ler­weise zur Ruine ver­kom­men. Wirtschaftsgebäude und Stallungen sind heute pri­vat und wur­den teil­weise bau­lich stark verändert.

Böhlen: Herrenhaus Großdeuben

Herrenhaus Großdeuben

Hauptstraße 54
04564 Böhlen OT Großdeuben

Historisches

1197 erfolgte die Ersterwähnung als Herrensitz unter Gumbertus de Duben. 1285 befand sich der Herrensitz in den Händen von Guntherus de Dubene. Die Nennung als Rittersitz datiert auf das Jahr 1378, die Ernennung zum Rittergut erfolgte bereits ver­hält­nis­mä­ßig früh im Jahre 1470.

Friedrich Brand von Lindau kaufte das Rittergut 1652. 1703 ging es an Georg Ferdinand von Hopfgarten über. Dieser ver­kaufte es 1716 an den Kaufmann Hohmann. Die Toranlage wurde um 1700 /​ 1710 erstellt, das Herrenhaus wurde 1730 durch George Werner erbaut und 1896 umge­baut, nach­dem es von einem Leipziger Konsul erwor­ben wurde. Im Erdgeschossbereich wur­den Anbauten angefügt.

Regis-​Breitingen: Rittergut Breitingen

Rittergut Breitingen

Thomas-​Müntzer-​Straße 7
04565 Regis-Breitingen

Historisches

Als Rittergutsbesitzer sind die Familien Reiche, von Bünau, von Bose und Hertwig bekannt. Das Gut wurde bereits 1265 erwähnt, als ein Kaufvertrag zwi­schen dem Thüringer Landgrafen und dem Bischof von Merseburg geschlos­sen wurde. Die Aufwertung zum Rittergut wurde im Jahre 1596 dokumentiert.

Heutige Nutzung

Ein Großteil des Herrenhauses wurde in früh­ren Jahren abge­ris­sen. Der Rest des Herrenhauses befin­det sich in einem ordent­li­chen Zustand und wird bewohnt. Die Wirtschaftsgebäude sind saniert und wer­den eben­falls bewohnt.

Grimma: Wallburg Muschau

Wallburg Muschau

Weinberg
04668 Grimma OT Muschau

Historisches

Die etwa 100 mal 50 m große Wallburg befin­det sich süd­lich im Ort und stammt ver­mut­lich aus der Slawenzeit. Eine Umwallung ist nicht erkenn­bar und ein Graben nur noch zum Teil erhal­ten. Durch den Graben führt die Dorfstraße.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage ist seit 1935 als Bodendenkmal geschützt. Erneuert wurde der Schutz 1956.