Reinsberg: Rittergut Neukirchen

Rittergut Neukirchen

Fasanenstraße 3
09629 Reinsberg OT Neukirchen

Historisches

Für Neukirchen wur­den 1465 ein Ritterhof bzw. Rittersitz, 1519 ein Vorwerk und 1696 ein Rittergut erwähnt. Bereits im 14. Jahrhundert besaß die Familie von Born das Gut und ver­kaufte die­ses an die Familie von Brand, der die Familie von Maltitz folgte. Weitere Besitzer waren zu Beginn des 17. Jahrhunderts Wolf von Morgenthal, ab 1670 für ein Jahrzehnt die Familie von Pantzschmann und her­nach Hans Otto von Ponikau, dem die Familie von Mörner folgte. 1759 gelangte das Rittergut an die Familie von Schönberg. Im 18. Jahrhundert gehörte es dem Hofmarschall von Erdmannsdorf, spä­ter der Familie von Zedwitz sowie um 1860 Ludwig Friedrich Ferdinand von Zedtwitz. Das Herrenhaus wurde um 1800 erbaut.

Nach 1945

Das Herrenhaus des Ritterguts wurde nach Ende des Zweiten Weltkrieges abgebrochen.

Heutige Nutzung

Erhalten sind das Gesindehaus und leer­ste­hende Wirtschaftsgebäude.

Zschaitz-​Ottewig: Burgruine Festenberg

Burgruine Festenberg

Festenberg
04720 Zschaitz-​Ottewig OT Baderitz

Historisches

Eine erste sla­wi­sche Burg bestand auf dem Festenberg bereits im 7./8. Jahrhundert. Im 10. sowie 12. Jahrhundert wurde die Burganlage aus­ge­baut, wobei zuletzt ver­mut­lich sogar eine stei­nerne Ausführung erfolgte. Nach 1300 wurde die Burg auf­ge­ge­ben und ihr Verfall begann.

Auf dem Festenberg sind noch Reste des öst­li­chen Grabens erhal­ten, der Rest wurde durch einen Steinbruch abgetragen.

Leisnig: Rittergut Börtewitz

Rittergut Börtewitz

Neue Straße 1
04703 Leisnig OT Börtewitz

Historisches

Börtewitz wurde 1213 als Herrensitz genannt. Aus die­sem ging der 1445 erwähnte Rittersitz und aus die­sem wie­derum das seit 1552 akten­kun­dige Rittergut her­vor. Als Besitzer sind die Familien von Taupadel, von Günderode, von Ende und von Wolframsdorf bekannt. Das Rittergut Börtewitz kam 1732 an Georg Friedrich von Buda. Unter die­sem wurde das Herrenhaus im 18. Jahrhundert errich­tet. Umbauten, die zu einer wesent­li­chen opti­schen Änderung bei­tru­gen, wur­den um 1916 /​ 1917 unter Eduard Walter Thomas aus­ge­führt. Er ver­kaufte das Rittergut 1925. Es kam fünf Jahre spä­ter an Woldemar Erich Clauß.

Nach 1945

Das Rittergut Börtewitz war zu klein, um unter die Bodenreform zu fal­len. Dennoch wurde Woldemar Erich Clauß in den 1950er Jahren von sei­nem Hof ver­trie­ben und die land­wirt­schaft­li­chen Flächen in die LPG eingegliedert.

Nachwendezeit

Nach der Wiedervereinigung erhielt die Familie Clauß das Rittergut Börtewitz zurück. Sie ver­kauf­ten es an die Gemeinde Bockelwitz, die aus dem Rittergut ein kul­tu­rel­les Zentrum ent­ste­hen ließen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt und ist ebenso wie die Wirtschaftsgebäude ordent­lich saniert.

Rochlitz: Vorwerk Zaßnitz

Vorwerk Zaßnitz

Am Vorwerk
09306 Rochlitz OT Zaßnitz

Historisches

Zaßnitz wurde im Jahr 1350 als Herrensitz unter Dithericus de Schaznicz und Ticzman de Zcasnicz erwähnt. Der Herrensitz wurde 1445 als Vorwerk “for­werg gnant Czastenicz” und Rittersitz unter Gunther von Czassenicz bezeich­net. Um 1520 war nur noch von einem Vorwerk die Rede.

Heutige Nutzung

An das ehe­ma­lige Vorwerk erin­nert heute nur noch die Straße Am Vorwerk.

Rochlitz: Herrensitz Wittgendorf

Herrensitz Wittgendorf

09306 Rochlitz OT Wittgendorf

Historisches

Wittgendorf wurde 1288 als Herrensitz unter Gelferadus de Wittechendorf miles genannt. 1378 unter­stand Wittgendorf dem castrum Rochlitz. Die spär­li­che Informationslage zu his­to­ri­schen Daten lässt ver­mu­ten, dass der Herrensitz Wittgendorf nicht von lan­gem Bestand war.

Zschaitz-​Ottewig: Rittergut Lüttewitz

Rittergut Lüttewitz

Hohlweg 2–6
04720 Zschaitz-​Ottewig OT Lüttewitz

Historisches

Für den Ort Lüttewitz wurde 1443 ein Vorwerk, zwei Jahre spä­ter ein Rittersitz, 1519 erneut ein Vorwerk und 1553 schließ­lich ein Rittergut erwähnt. Es gehörte seit 1655 der Familie von Hollfeuer, der Melchior Christoph von Schlottheim folgte. Weiterhin sind Rudolph Heinrich von Nostitz, um 1763 Erdmuthe Wilhelmine von Breitenbauch, nach 1791 die Familie von Mangold und um 1860 ein Herr Richter als Besitzer bekannt. 1884 erwarb die Familie Mummert das Rittergut Lüttewitz. Sie ließ das um 1715 für Rudolph Heinrich von Nostitz erbaute Herrenhaus sanieren.

Nach 1945

Familie Mummert wurde 1945 ent­eig­net und das Herrenhaus zu einer Schule umfunk­tio­niert. Dazu wurde das Herrenhaus zurückgebaut.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren fan­den Rekonstruktionsarbeiten statt, um das Herrenhaus Lüttewitz mög­lich wie­der bau­lich ori­gi­nal erschei­nen zu las­sen. Die Schule wurde geschlossen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus des Rittergutes Lüttewitz dient als Kindergarten.

Bobritzsch-​Hilbersdorf: Geheegegut

Geheegegut

Geheege Nr. 8
09627 Bobritzsch-​Hilbersdorf OT Naundorf

Historisches

Das Geheegegut geht auf ein Vorwerk zurück, wel­ches bereits 1444 exis­tierte. Es wurde als Mühlen- und Rittergut 1696 erwähnt. Im 18. Jahrhundert befand sich das Geheegegut im Besitz kur­fürst­li­cher Beamter und gelangte im 19. Jahrhundert in den Besitz bürt­ger­li­cher Landwirte. Das Herrenhaus ent­stand um 1860. Das grö­ßere Wirtschaftsgebäude wurde 1916 unter dem Besitzer G. W. Schneider errichtet.

Nach 1945

Das Geheegegut wurde nicht ent­eig­net, da es auf­grund einer zu gerin­gen Größe nicht unter die Bodenreform fiel. Die dama­li­gen Besitzer, die Familie Baumann, musste spä­ter ihren Grundbesitz jedoch zwangs­weise in die LPG einbringen.

Nachwendezeit

Nach 1990 wurde die land­wirt­schaft­li­che Nutzung aufgegeben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird heute bewohnt.

Rochlitz: Schloss Rochlitz

Schloss Rochlitz

Sörnziger Weg 1
09306 Rochlitz

Historisches

Schloss Rochlitz zeigt optisch eher einen bur­gen­ar­ti­gen Charakter, wird jedoch als Schloss bezeich­net. Die Anlage geht mög­li­cher­weise auf einen Burgwall aus dem 9. und 10. Jahrhundert zurück, der auf dem Nosswitzer Schlossberg unmit­tel­bar an Schloss Rochlitz angren­zend errich­tet wor­den war. Später diente die­ser Burgwall offen­bar als Vorburg. Die Burg Rochlitz bil­dete den Mittelpunkt einer in der zwei­ten Hälfte des 10. Jahrhunderts errich­te­ten Burgwards. Im Jahre 995 wurde Rochlitz erst­mals in einer Urkunde von Kaiser Otto III. schrift­lich erwähnt.

Die Burganlage Rochlitz gelangte um 1000 an Markgraf Ekkehard von Meißen. In einem Erbstreit wurde die Burg 1009 von Markgraf Gunzelin in Brand gesteckt. Auf die­ses Ereignis bezieht sich auch die erste direkte urkund­li­che Nennung der Burg Rochlitz. 1046 gelangte die Burg Rochlitz nebst ande­rer Gebietsbesitzungen in Reichsbesitz und damit an König Heinrich III. Im glei­chen Jahr schenkte die­ser die Burg sei­ner Gemahlin Agnes. In der zwei­ten Hälfte des 11. Jahrhunderts ent­wi­ckelte sich die Burg Rochlitz zu einer bedeu­ten­den Reichsburg.

1143 erhielt Markgraf Konrad I. von Meißen die Burg Rochlitz als Schenkung. Seither befand sich die Burg Rochlitz im Besitz der Wettiner und ver­blieb da bis 1918. 1156 gelangte die Burg Rochlitz durch Erbschaftsteilung an Dedo V. den Feisten, der sich Graf von Groitzsch nannte und auch das Kloster Zschillen, spä­ter Wechselburg, grün­dete und einen weit­räu­mi­gen Landesausbau ver­an­lasste. Die Burg diente als Residenz. Aus die­ser Zeit sind noch zwei Wohntürme und der Palas im Südflügel erhal­ten. Aus dem Jahre 1190 stammt die Nennung als Herrensitz unter Guntherus de Rohsberg.

Im Jahre 1210 fiel die Grafschaft an die Hauptlinie der Wettiner zurück und wurde wie­der in die Markgrafschaft Meißen ein­ge­glie­dert. 1223 wurde die Burg durch den Thüringer Landgrafen Ludwig IV. erobert. 1298 eroberte Pfalz- und Markgraf Friedrich mit meiß­ni­schen Truppen die Burg zurück. Unter Markgraf Wilhelm I. dem Einäugigen wurde die Burg im letz­ten Viertel des 14. Jahrhunderts in eine mäch­tige goti­sche Schlossanlage umge­baut. Es ent­stan­den unter ande­rem zwi­schen 1375 und 1380 das Fürstenhaus und um 1390 die bei­den Türme. Eine erste Nennung als sloß ist für 1370 belegt. Die Anlage diente als Hauptzahlungsstelle, Finanzarchiv und ab 1384 als Gerichtsort.

1430 konnte das Schloss bei einem Hussiteneinfall erfolg­reich ver­tei­digt wer­den. Seit 1436 lebte Herzog Sigismund, Bischof in Würzburg, in stan­des­ge­mä­ßer Verbannung auf Schloss Rochlitz. Eine wei­tere Nutzung erfuhr Schloss Rochlitz ab 1457 als Prinzenschule von Ernst und Albrecht von Sachsen und ab 1477 als Prinzenschule von Friedrich dem Weisen und Johann dem Beständigen. Zwischen 1477 und 1480 erfolg­ten wei­tere Umbauten zum Festen Schloss, wel­ches als Residenz die­nen sollte. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts wurde außer­dem die Schlosskapelle umge­baut und die St. Petrikirche neu errich­tet. Mit Friedrich von Sachsen und Markgraf Albrecht von Brandenburg-​Ansbach nutz­ten zu Beginn des 16. Jahrhunderts zwei Hochmeister des Deutschen Ordens Schloss Rochlitz als Residenz.

Der Umbau zum Jagdschloss wurde zwi­schen 1537 und 1547 vor­ge­nom­men, ab 1586 folg­ten Umgestaltungen des Fürstenhauses und ab 1588 wurde das Kleine Haus errich­tet. Noch in der ers­ten Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde auf dem Schlossberg ein Renaissancelustgarten mit Lusthaus und Weinbergen ange­legt. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Schloss Rochlitz mehr­fach bela­gert und durch schwe­di­sche Truppen ein­ge­nom­men. Davon zeu­gen noch heute Einschläge von Kanonenkugeln. Das Unterschloss wurde 1645 durch Brand zer­stört. 1693 erhob der Kaiser die Mätresse von Kurfürst Johann Georgs IV., Magdalena Sibylla von Neitschütz, zur Reichsgräfin von Rochlitz. Im Großen Nordischen Krieg von 1706 und 1707 agierte Schloss Rochlitz als schwe­di­sches Garnisonshauptquartier. 1718 wur­den die bei­den Schlossbrücken erbaut, im Jahr zuvor wurde das Unterschloss abge­ris­sen. Insgesamt ver­lor Schloss Rochlitz im 18. Jahrhundert zuneh­mend an Bedeutung, wes­halb um 1784 auch einige Gebäudeteile des Schlosses abge­tra­gen wurden.

Schloss Rochlitz stand über­wie­gend leer, als es ab 1848 für mili­tä­ri­sche Zwecke genutzt wurde. Ab 1850 diente es außer­dem als Bezirksgericht mit Haftanstalt. 1852 wur­den am Fürsten- und Querhaus Umbauten vor­ge­nom­men, um diese Gebäude als Zellentrakt der Untersuchungshaftanstalt zu nut­zen. 1893 wurde in der Schlosskapelle ein Museum ein­ge­rich­tet. Zwischen 1934 und 1936 wur­den im Rahmen des Reichsarbeitsdienstes umfang­rei­che Sanierungsmaßnahmen vor­ge­nom­men, bei denen auch ein Aussichtsturm eröff­net wer­den konnte. In den letz­ten Kriegsjahren war Schloss Rochlitz Auslagerungsort für zahl­rei­che säch­si­sche Kunst- und Kulturgegenstände.

Nach 1945

Unmittelbar nach Kriegsende wurde Schloss Rochlitz als Auffanglager für Kriegsgefangene und NSDAP-​Funktionsträger genutzt. Bis zum Frühjahr 1947 erfolgte eine Nutzung durch sowje­ti­sche Truppen. Im Mai 1948 eröff­nete das Museum trotz umfang­rei­cher Verluste wie­der. Während der DDR-​Zeit ging Schloss Rochlitz 1960 an die Stadtverwaltung über und wurde unter­schied­lich genutzt, so bei­spiels­weise als Wohngebäude, Gericht, Stadtarchiv, Museum und Schulhort. 1960 began­nen erste Bauforschungen und der Ausbau des Museums.

Nachwendezeit

1990 zog das Kreisgericht aus, der Zellentrakt wurde abge­bro­chen und der Nordwehrgang rekon­stru­iert. Mit der Übernahme durch das Land Sachsen 1994 und die Eingliederung in den Staatsbetrieb Staatliche Schlösser, Burgen und Gärten Sachsen began­nen umfang­rei­che archäo­lo­gi­sche Untersuchungen und Sanierungsarbeiten an der Schlossanlage. Bis 2014 wur­den etwa 16 Millionen €uro verbaut.

Heutige Nutzung

Heute dient die Burg teil­weise als Museum, kom­plett genutzt wird sie jedoch nicht.

Bodendenkmalschutz

Die ältes­ten Burgteile ste­hen seit Herbst 1980 unter Bodendenkmalschutz.

Rossau: Herrensitz Greifendorf

Herrensitz Greifendorf

09661 Rossau OT Greifendorf

Historisches

Greifendorf wurde 1267 als Herrensitz unter Cristanus de Grifendorph genannt. Heinricus de Grifendorf wurde als 1350 als Herr auf Greifendorf nach­ge­wie­sen. Insgesamt bestand der Herrensitz nicht sehr lange fort. Die Grundherrschaft übte 1552 das Kloster Altzelle aus. Weitere his­to­ri­sche Daten lie­gen aktu­ell nicht vor.

Erblehngericht

Möglicherweise resul­tiert das Erblehngericht (Anschrift: Am Lehngericht 2) aus dem ehe­ma­li­gen Herrensitz her­aus. Das Erblehngericht exis­tierte bereits im 16. Jahrhundert und könnte durch das Kloster Altzelle mit ent­spre­chen­den Rechten aus­ge­stat­tet wor­den sein. Die heu­tige Gebäudesubstanz stammt aus der Zeit um 1800 und besteht aus einem Wohn- und Torhaus und zwei Wirtschaftsgebäuden sowie einer Steinbogenbrücke und Stückmauern. Die Gebäudesubstanz befin­det sich in schlech­tem Zustand.

Zschaitz-​Ottewig: Rittergut Goselitz

Rittergut Goselitz

Gutsweg 2
04720 Zschaitz-​Ottewig OT Goselitz

Historisches

Als Besitzer seit dem 17. Jahrhundert sind die Familien von Fichtenberg, von Mordeisen, von Schönberg und Miersch bekannt. Das Rittergut Goselitz wurde erst­mals 1552 erwähnt.

Nach 1945

Das Schloss Goselitz wurde nach 1945 abgebrochen.

Heutige Nutzung

Ehemalige Wirtschaftsgebäude befin­den sich in Privatbesitz und wer­den bewohnt.