Halsbrücke: Freigut Niederschöna

Freigut Niederschöna

Wiesenweg 7
09600 Halsbrücke OT Niederschöna

Historisches

Im 18. Jahrhundert exis­tierte ein Vorwerk, wel­ches 1875 als Freigut bezeich­net wurde. Es hatte sich ver­mut­lich aus einem Landsitz von Hans Heinrich von Schönberg her­aus ent­wi­ckelt. Das Gut gelangte 1609 an Heinrich von Lindenau und befand sich sowohl von 1617 bis 1619 als auch von 1622 bis 1627 wie­der­holt im Besitz der Familie von Schönberg. Dieser folg­ten wei­tere adlige Besitzer, von denen 1742 August Philipp von Mergenthal als Käufer benannt ist. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich unter Justus Israel Kretzschmar errich­tet, wel­cher das Freigut 1753 kaufte. In der Mitte des 19. Jahrhunderts wurde das Freigut durch eine Rechtsänderung auf­ge­ho­ben. Das Freigut wurde fortan im Volksmund auch als Rittergut bezeich­net, obwohl es de facto kei­nes war.

Seit 1902 war Franz Friedrich Schatz Besitzer des ehe­ma­li­gen Freiguts Niederschöna. Er ließ ein neues Wirtschaftsgebäude erbauen und ver­kaufte den Hof spä­ter an Karl Helmuth Kohlschmidt, der das Freigut 1924 an die Reichsbahn-​Arbeiterpensionskasse ver­kaufte. Diese rich­tete im Herrenhaus ein Kinderheim ein, für die­sen Zweck wur­den zuvor Umbauten vor­ge­nom­men. Es ent­stan­den ein wei­te­rer Flügel sowie ein Zwischentrakt. Auf dem Hof ent­stand zudem ein Rundturm.

Die Nutzung des Heims wech­selte mehr­fach. Die Gemeinde Niederschöna über­nahm das Freigut 1934 und rich­tete ein Arbeitsdienstlager darin ein. 1938 wurde das Kinderheim reak­ti­viert. Einer Nutzung als Lazarett folgte eine Nutzung als Lehrerausbildungsstätte.

Nach 1945

1948 wurde im Herrenhaus eine TBC-​Heilstätte ein­ge­rich­tet. Diese wurde 1967 in ein Seniorenpflegeheim umgewandelt.

Nachwendezeit

Das Pflegeheim schloss 1994. 2002 wur­den die Wirtschaftsgebäude abge­ris­sen. Auf den Flächen befin­den sich heute Eigenheime. Das Herrenhaus kam 2006 in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Niederschöna wird bewohnt.

Halsbrücke: Rittergut Oberschaar

Rittergut Oberschaar

Zum Rittergut 6 (Herrenhaus)
Zum Rittergut 3, 5, 7 (Wirtschaftsgebäude)
09600 Halsbrücke OT Oberschaar

Historisches

Peter Alnpeck, Bürgermeister und Ratsherr von Freiberg, kaufte zwi­schen 1558 und 1563 meh­rere Bauernhöfe und legte diese zusam­men. Er begrün­dete damit das Rittergut Oberschaar, wel­ches 1606 erst­mals urkund­lich belegt wurde. Zu die­sem Zeitpunkt befand sich das Rittergut Oberschaar bereits ein Jahr im Besitz von Adam Bernhard von Moßdorf. Sein Nachfahre ver­kaufte 1654 das Rittergut an Nicolaus Pretzschner und Gottfried Horn. 1663 über­nahm die Hornsche Tochter Anna Elisabeth, ver­hei­ra­tete Siegel, das Rittergut Oberschaar, das 1694 an G. A. Conrad ver­kauft wurde.

Kurz dar­auf erwarb der Freiberger Bürgermeister Christian Siegismund Horn den Familienbesitz zurück. Er ver­erbte ihn an Friedrich Georg Ettenhuber im Jahre 1743, der im Folgejahr das Herrenhaus errich­ten ließ. 1820 erwarb Friedrich Gottlob Brendel das Rittergut und ver­an­lasste 1834 Umbauten. Die Wirtschaftsgebäude stam­men aus dem 19. Jahrhundert. Sie ent­stan­den unter der Familie Brendel, die das Rittergut über meh­rere Generationen in Familienbesitz hielt. Um 1830 wurde dem Herrenhaus ein Anbau hin­zu­ge­fügt. 1922 gelangte das Rittergut an die Familie Rudolph.

Nach 1945

Die Familie Rudolph wurde 1945 ent­eig­net und das Rittergut teil­weise abge­bro­chen. Die ver­blie­be­nen Wirtschaftsgebäude wur­den an Neubauern auf­ge­teilt. Das Herrenhaus diente als Kindergarten.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Rittergut Oberschaar an pri­vat ver­kauft und schritt­weise saniert.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus Oberschaar dient Wohnzwecken.

Neuhausen: Burg & Schloss Purschenstein

Burg & Schloss Purschenstein

Purschenstein 1
09544 Neuhausen

Historisches

Schloss Purschenstein steht in enger Verbindung mit der Familie von Schönberg und wurde unge­fähr um 1200 von Boresch I. (andere Quelle: Borso II. von Riesenburg) als Zoll- und Geleitsburg erbaut. Erstmals urkund­lich erwähnt wurde die Anlage 1289 als “castrum bor­sen­steyn”. 1253 kam der Besitz an die Meißner Markgrafen und 1299 in böh­mi­schen Besitz. Schon 1307 erhiel­ten die Meißner Markgrafen den Besitz wie­der zurück und über­tru­gen ihn 1324 an den Herrn von Berga. In der zwei­ten Hälfte des 14. Jahrhunderts kam Purschenstein an die Herren von Schönberg, die es bis zur Enteignung 1945 besa­ßen. Sie lie­ßen die Burg 1550 in ein Renaissance-​Schloss umbauen und die schwe­ren Schäden, die im Dreißigjährigen Krieg ent­stan­den waren, behe­ben. Im 18. Jahrhundert fan­den wei­tere Umbauten statt. Im Jahre 1800 beschä­digte ein Blitzschlag das Schloss erneut schwer und 1842 wurde es bei einem Brand fast voll­stän­dig zer­stört. Durch die Zerstörungen und Umbauten im Laufe der Zeit sind nur noch wenige Gebäudeteile der ursprüng­li­chen Burg wie bei­spiels­weise der Bergfried vorhanden.

Nach 1945

Nach der Enteignung von Georg von Schönberg im Jahre 1945 wurde Schloss Purschenstein geplün­dert und bis 1948 als Parteischule genutzt. Von 1951 bis 1955 nutzte die Caritas das Schloss als Kinderheim, nach­fol­gend diente es bis 1989 als FDGB-Kulturhaus.

Nachwendezeit

Nachdem im Jahr 1989 durch Brand große Schäden ver­ur­sacht wor­den waren, erfolg­ten bis 2001 Wiederaufbauarbeiten. Danach wur­den eine Gaststätte sowie eine DDR-​Motorrädersammlung im Schloss ein­ge­rich­tet. 2005 wurde das Schloss an ein nie­der­län­di­sches Ehepaar ver­kauft, das Schloss Purschenstein ab 2006 auf­wän­dig umbauen ließ.

Heutige Nutzung

Schloss Purschenstein ist heute ein hoch­klas­si­ges Hotel.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsburg ist durch Schloss und Parkanlage über­baut wor­den. Erhalten sind Graben- und Wallreste. Das Areal wurde Ende 1968 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Neuhausen: Großes Vorwerk

Großes Vorwerk

Freiberger Straße 27
09544 Neuhausen

Historisches

Das Große Vorwerk wurde 1875 urkund­lich erwähnt, exis­tierte jedoch bereits im Jahre 1533. Die Bausubstanz stammt aus dem 18. Jahrhundert. Es war das größte Vorwerk des Schlosses Purschenstein und diente auf­grund sei­ner Höhenlage zudem als Signalstelle. Im 20. Jahrhundet war vor­über­ge­hend eine Schankwirtschaft im Hof untergebracht.

Heutige Nutzung

Seit 2002 befin­det sich das ehe­ma­lige Vorwerk in Privatbesitz und wird schritt­weise saniert.

Mittweida: Wallburg Einsiedelei

Im Mittweidaer Ortsteil Ringethal bestehen bzw. bestan­den vier Burg- und Schlossanlagen. Etwa um 1150 bestand ein Rittersitz, auf den letzt­end­lich alle diese vier Anlagen zurück­ge­hen. Mit Ringethal und dem jewei­li­gen Rittersitz bzw. spä­te­ren Rittergut waren ver­schie­dene Familien belehnt. Bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren das die Familien von Liebschwitz und von Steinbach, von etwa 1440 bis etwa 1700 die Familie von Hahn/​Hain/​Hayn, nach 1700 die Familien von Poigk, von Flemming, von Dallwitz, von Racknitz und von Bülow sowie von 1861 bis 1935 die Familie von Schröter.

Wallburg Einsiedelei

ober­halb Am Buchenberg
09648 Mittweida OT Ringethal

Historisches

Die Wallburg wird Funden zufolge auf das 13. Jahrhundert datiert. Damit könnte es sich bei die­ser Burganlage um den ers­ten Bau, der mit Vlricus de Ringenhagen in Verbindung stand, gehan­delt haben. Jener Vlricus de Ringenhagen wurde 1221 im Zusammenhang mit einem Herrensitz in Ringethal erwähnt. Zu Beginn des 14. Jahrhunderts wurde sie als Burg Lewenhain an ande­rer Stelle neu errichtet.

Von der Wallburg sind noch Wall- und Grabenreste sowie ein Abschnittsgraben vor­han­den, die unter Schutz ste­hen. Die Höhenburg befin­det sich süd­lich von Ringethal in einer Schleife der Zschopau ober­halb der Anschrift Am Buchenberg 1 und kann über einen Wanderweg erreicht werden.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz für die Anlage besteht seit 1962.

Döbeln: Vorwerk Simselwitz

Vorwerk Simselwitz

Dr.-Fankhänel-Straße 18
04720 Döbeln OT Simselwitz

Historisches

Simselwitz wurde 1200 als Herrensitz unter Theodericus de Cibzlawis genannt. Daraus ging ein im 16. Jahrhundert erwähn­tes Vorwerk her­vor. Die Bausubstanz der vor­han­de­nen Gebäude datiert auf die Zeit um 1840.

Heutige Nutzung

Das sanie­rungs­be­dürf­tige Herrenhaus steht leer, die Wirtschaftsgebäude sind saniert und die­nen Wohnzwecken.

Döbeln: Burg Mochau

Burg Mochau

Schlossberg
04720 Döbeln OT Mochau

Historisches

Der Schlossberg wurde vor 1900 durch einen Steinbruch fast voll­stän­dig abge­tra­gen. Die Burg befand sich auf einem vor­sprin­gen­den Geländesporn im Südosten des Ortes.

Döbeln: Rittergut Beicha

Rittergut Beicha

Dorfstraße 13
04720 Döbeln OT Beicha

Historisches

Für Beicha wurde erst­mals 1350 ein Herrensitz unter Fridricus de Pichowe sowie 1552 ein Rittergut erwähnt. Frühere Nennungen lau­te­ten 1185 auf Petrus de Pichowa, 1208 auf Hermannus de Pychowe, 1328 auf Henricus de Pichow und 1335 auf Fredericus de Pychowe. Das Baujahr des Vierseitenhofes ist unbe­kannt. Dem Äußeren nach könnte es Anfang des 20. Jahrhunderts ent­stan­den sein.

Heutige Nutzung

Die bei­den Gebäude sowie Scheune und Stall sind sanie­rungs­be­dürf­tig. Die Wohnungen ste­hen leer, der größte Teil der Gewerbeflächen ebenfalls.

Mittweida: Schloss Ringethal

Schloss Ringethal

Hauptstraße 8
09648 Mittweida OT Ringethal

Historisches

Das Schloss Ringethal geht auf die Burg Lewenhain zurück, die auf­ge­ge­ben wurde, als die Herren von Hahn/​Hain/​Hayn um 1450 ihren Wohnsitz ins Tal ver­leg­ten und mit dem Bau einer Wasserburg das heu­tige Schloss Ringethal begrün­de­ten. Zum dama­li­gen Zeitpunkt bestan­den bereits einige Wirtschaftsgebäude sowie die Wasserburg im Inselteich. Unter der Familie von Poigk wurde das Schloss 1742 zu einem spät­ba­ro­cken Schloss um- und aus­ge­baut. 1789 ging das Schloss von Christoph Friedrich von Flemming an die Freifrau von Racknitz über. Von 1861 bis 1935 ist die Familie von Schröter als Besitzer des Ringethaler Schlosses ver­zeich­net. Der ehe­ma­lige Wassergraben wurde bis 1930 verfüllt.

Nach 1945

Nach der Enteignung wurde im Schloss Ringethal eine Schule ein­ge­rich­tet. Dazu wur­den Umbauten vorgenommen.

Nachwendezeit

Schloss Ringethal wurde bis 1996 als Schule genutzt.

Heutige Nutzung

Leerstand

Mittweida: Burg Lewenhain

Im Mittweidaer Ortsteil Ringethal bestehen bzw. bestan­den vier Burg- und Schlossanlagen. Etwa um 1150 bestand ein Rittersitz, auf den letzt­end­lich alle diese vier Anlagen zurück­ge­hen. Mit Ringethal und dem jewei­li­gen Rittersitz bzw. spä­te­ren Rittergut waren ver­schie­dene Familien belehnt. Bis zu Beginn des 15. Jahrhunderts waren das die Familien von Liebschwitz und von Steinbach, von etwa 1440 bis etwa 1700 die Familie von Hahn/​Hain/​Hayn, nach 1700 die Familien von Poigk, von Flemming, von Dallwitz, von Racknitz und von Bülow sowie von 1861 bis 1935 die Familie von Schröter.

Burg Lewenhain (Raubschloss)

Am Raubschloss
09648 Mittweida OT Ringethal

Historisches

Die Burg Lewenhain ist der Nachfolgebau der Wallburg Einsiedelei und wurde um 1315 eben­falls als Höhenburg errich­tet. Die als Aussichtspunkt und Ausflugsziel genutzte Anlage befin­det sich etwa 1 km west­lich des Orts auf einem Bergsporn in einer Schleife der Zschopau.

Die Burg wurde spä­tes­tens um 1450 auf­ge­ge­ben, als die dama­li­gen Besitzer, die Herren von Hahn/​Hain/​Hayn, ihren Wohnsitz ins Tal ver­leg­ten und dort eine Wasserburg, das Schloss Ringethal, erbauen lie­ßen. 1804 wurde auf dem Gelände der Burg Lewenhain eine künst­li­che Ruine errichtet.

Erhalten sind noch deut­lich erkenn­bare Wall- und Grabenreste. Die Raubschlossanlage ist über die Zuwegung Am Raubschloss erreichbar.

Bodendenkmalschutz

Die Burganlage wurde 1962 unter Bodendenkmalschutz gestellt.