Niesky: Schloss See

Schloss See

Martin-​Voß-​Straße 24
02906 Niesky OT See

Historisches

Das Rittergut wurde 1510 schrift­lich erwähnt, aller­dings waren bereits seit dem 14. Jahrhundert adlige Besitzer bekannt. 1390 wurde Kalwasche de See genannt, im Jahr dar­auf Czesthan von deme Sehe. Das Schloss wurde 1783 für Johann Heinrich Gottfried von Nostitz und Jänkendorf erbaut, der das Rittergut erst im dar­auf fol­gen­den Jahr erwarb. Bereits 1791 kaufte Peter Graf von Hohenthal das Rittergut mit Schloss See. Er ver­machte den Grundbesitz sei­ner Tochter Eleonore Auguste, die mit dem Grafen Ludwig zur Lippe ver­hei­ra­tet war. Das Rittergut See wurde bis 1945 inner­halb der Familie weitervererbt.

Nach 1945

Karl Christian Prinz zur Lippe-​Weißenfels, der damals erst 15 Jahre alt war, wurde 1945 ent­eig­net. Die Familie ver­blieb in der DDR. Schloss See wurde seit den 1950er Jahren als Altenheim genutzt, wozu das Dachgeschoss aus­ge­baut wurde.

Nachwendezeit

Das Heim zog 1999 aus, das Schloss steht seit­her leer.

Heutige Nutzung

Schloss See befin­det sich in Privatbesitz, Sanierungsarbeiten ste­hen jedoch schon lange aus. Die Wirtschaftsgebäude wer­den eben­falls nicht genutzt und befin­den sich in bau­lich schlech­tem Zustand.

Neißeaue: Rittergut Oberzodel

Rittergut Oberzodel

Dorfstraße 187
02829 Neißeaue OT Zodel

Historisches

Ursprünglich bestand in Zodel 1445 ein Rittersitz, der 1567 zum Rittergut erho­ben und im 18. Jahrhhudnert in die Rittergüter Niederzodel und Oberzodel geteilt wurde. Das Rittergut Oberzodel wurde vom spä­te­ren Görlitzer Bürgermeister Christian Moller von Mollerstein geschaf­fen, indem er meh­rere Bauerngüter zusam­men­legte. Dazu ließ er 1704 auch das Herrenhaus errich­ten. Nach mehr­fa­chem Besitzerwechsel kam das Rittergut 1927 an Bernd von Enckevort.

Nach 1945

Bernd von Enckevort floh zunächst vom Rittergut Oberzodel und kehrte 1947 dar­auf zurück. Da war die Enteignung schon längst voll­zo­gen und im Herrenhaus waren Flüchtlinge ein­quar­tiert, zudem waren ein Kindergarten und eine Schule in ihm unter­ge­bracht. Bernd von Enckevort ver­ließ Oberzodel in den frü­hen 1950er Jahren auf­grund der Repressalien erneut. Die Wirtschaftsgebäude nutzte die LPG, aller­dings wur­den sie in den 1970er Jahren abge­ris­sen, um Platz für Lagerhallen zu schaffen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich heute in Privatbesitz. Es steht leer und ist stark sanierungsbedürftig.

Niesky: Rittergut Ödernitz

Rittergut Ödernitz

Helmut-​Just-​Straße 53
02906 Niesky OT Ödernitz

Historisches

Das Rittergut ent­stand erst um 1863 unter Adolph Graf von Fürstenstein, der 1870 das Herrenhaus mit­samt Wirtschaftsgebäuden als Vierseitenhof erbauen ließ. Das Herrenhaus diente dem Gutsverwalter als Wohnhaus, wäh­rend der Graf im Ullersdorfer Schloss wohnte. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurde einige Umbauten vorgenommen.

Pächter war zuletzt Heinz Meinking, der auf dem Rittergut Ödernitz eine renom­mierte Saatgutzucht betrieb. Friedrich Wilhelm Graf  von Fürstenstein geriet in eine finan­zi­elle Schieflage und musste sich dar­auf­hin von sei­nem Rittergut Ödernitz tren­nen. Neuer Besitzer wurde der bis­he­rige Pächter Heinz Meinking. verkauft.

Nach 1945

Die Witwe Hildegard Meinking wurde 1945 ent­eig­net. Die LPG über­nahm das Rittergut.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wurde das Rittergut an den Enkel der vor­ma­li­gen Besitzer ver­kauft. Sein Vorhaben, das Rittergut zu einer Schönheitsklinik aus­zu­bauen, schei­terte. Seit 2008 gibt es einen neuen Eigentümer.

Heutige Nutzung

Das Rittergut befin­det sich in Privatbesitz. Die Gebäude bedür­fen einer Sanierung, der Park einer gründ­li­chen Pflege.

Niesky: Vorwerk Zedlig

Vorwerk Zedlig

Zedlig Nr. 10
02906 Niesky OT Zedlig

Historisches

1768 erfolgte ein schrift­li­cher Nachweis über das Vorwerk. Es befand sich min­des­tens im Zeitraum 1822 bis 1845 im Besitz der Charlotte Sophie Gräfin von Einsiedel. Als wei­te­rer Besitzer ist Hermann Günter Freiherr von Schlotheim bekannt.

Eine zweite Quelle geht vom Bestehen eines Vorwerks bereits um 1660 aus.

Heutige Nutzung

Das Wohnhaus des Vorwerks wird als eben sol­ches genutzt.

Niesky: Rittergut Moholz

Rittergut Moholz

Martin-​Voß-​Straße 86
02906 Niesky OT Moholz

Historisches

Moholz exis­tierte bereits um 1350 und befand sich zu jenem Zeitpunkt im Besitz von Pecz de Moholcz. 1394 wur­den Pecz de Oholtz und Petir von Moholcz als Herren auf Moholz nach­ge­wie­sen. Hans de Wuholcz ist 1410 urkund­lich als Herr auf Moholz belegt.

1652 erfolgte die erste urkund­li­che Erwähnung als Rittergut. Das Schloss des Rittergutes wurde im 19. Jahrhundert bau­lich verändert.

Nach 1945

Der letzte Besitzer Ernst Schneider wurde im Zuge der Bodenreform ent­eig­net. Nach 1945 wurde das auf­grund von Kriegseinwirkungen abge­brannte Schloss kom­plett abge­bro­chen. An sei­ner Stelle wurde ein Neubau mit einem Gartencenter errichtet.

Heutige Nutzung

Die Wirtschaftsgebäude wer­den zu Wohnzwecken und als Sitz einer Agrargenossenschaft sowie land­wirt­schaft­lich genutzt.

Niesky: Rittergut Niederkosel

Rittergut Niederkosel

Krebaer Straße 75
02906 Niesky OT Kosel

Historisches

Niederkosel befand sich 1389 im Besitz von Heinrich Kosil. Ihm folgte 1393 Hannus de Kosel, 1402 Kersten von der Kosel und 1409 Nickel de Kozel.

Das Rittergut exis­tierte bereits im frü­hen 16. Jahrhundert und befand sich im Besitz der Familie von Gersdorff. 1623 wurde Kosel geteilt, wor­auf­hin die bei­den Orte Niederkosel und Oberkosel ent­stan­den. Niederkosel erhielt Caspar von Gersdorff, wel­cher das Rittergut anle­gen ließ. Nur drei Jahre spä­ter ver­kaufte er es sei­nem Schwager Hans Friedrich von Luttitz. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich im 18. Jahrhundert erbaut.

1743 erwarb Johann Jacob Baron O’Byrn das Rittergut. Der Familienbesitz wurde 1809 von Friedrich Constantin Wenzel Freiherr von O’Byrn an Ehrenfried Wilhelm Günther von Jagemann ver­kauft. Nach ihm gab es meh­rere Besitzerwechsel. Letzter Besitzer war Dr. Kurt Fischer, der das Rittergut Niederkosel sei­ner Tochter Melanie Schott vermachte.

Nach 1945

Mit dem Vollzug der Bodenreform wurde Frau Schott ent­eig­net. Eine andere Quelle besagt jedoch, dass Melanie Schott nicht ent­eig­net wurde, da der Grundbesitz des Ritterguts unter 100 Hektar lag. Sie führte die­ser Quelle zufolge den Landwirtschaftsbetrieb bis 1960, musste das Land dann jedoch zwangs­weise in die LPG einbringen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird von einer Nachfahrin bewohnt und befin­det sich in städ­ti­schem Besitz. Bisherige Verkaufsbemühungen schei­ter­ten. Das park­ähn­li­che Grundstück ver­fügt zusätz­lich über ein Nebengebäude und Garagen, aber auch über einen alten Baumbestand.

Niesky: Rittergut Oberkosel

Rittergut Oberkosel

Krebaer Straße 11
02906 Niesky OT Kosel

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1626 (andere Quelle: 1654) urkund­lich erwähnt. Drei Jahre zuvor war der Besitz der Familie von Gersdorff geteilt wor­den und Jonas von Gersdorff erhielt Oberkosel. Nur zwei Jahre spä­ter ver­kaufte er Oberkosel an sei­nen Schwager Christoph von Haugwitz. Unter die­sem ent­stand das Rittergut Oberkosel. 1741 erwarb Johann Jacob Baron O’Byrn das Rittergut Oberkosel. Die Familie behielt es bis 1794 in ihrem Besitz. In der zwei­ten Hälfte des 19. Jahrhunderts gelangte Oberkosel zurück an die Familie von Gersdorff, als Major Wolf von Gersdorff den Grundbesitz erwarb. Karl Freiherr von Uslar-​Gleichen erwarb das Rittergut in den 1920er Jahren. Er ver­erbte den Besitz sei­ner Tochter Erica Reinhardt.

Nach 1945

Erica Reinhardt wurde 1945 ent­eig­net. Das Herrenhaus wurde zu Wohnraum umfunk­tio­niert und beher­bergte spä­ter auch die LPG-​Küche und die Schule.

Heutige Nutzung

Das Rittergut befin­det sich in Privatbesitz und ist stark sanierungsbedürftig.

Kottmar: Rittergut Oberottenhain

Rittergut Oberottenhain

Waldstraße 9
02708 Kottmar OT Ottenhain

Historisches

1563 war ein Rittergut bekannt, das mög­li­cher­weise aus einem 1423 bestehen­den Rittersitz her­vor ging und sich noch bis zum fol­gen­den Jahr im Besitz von Rudolph von Gersdorf befand, der es an Heinrich von Miltitz ver­kaufte. Seit 1571 befand sich das Rittergut im Besitz der Herren von Gersdorff. Durch Heirat kam es 1631 an Johannes von Berge, der 1660 Konkurs anmel­dete. Daraufhin wurde das Rittergut Ottenhain in die Rittergüter Niederottenhain und Oberottenhain geteilt.

Christoph Eichner erwarb Oberottenhain, zwei Jahre spä­ter wurde das Gut von Magnus Adolph von Eberhardt erwor­ben. 1674 kaufte Georg von Kietscher das Gut, das 1697 an Adolph Benjamin von Berge ver­kauft wurde, der bereits im Besitz des Rittergutes Niederottenhain war und somit beide Güter wie­der vereinte.

Im 18. Jahrhundert wurde das alte Herrenhaus erbaut. Von der Familie von Berge ging das Rittergut Oberottenhain 1796 an die Herren von Beschwitz über, die es 1826 an Herrn von Metzsch ver­kaufte. Ab 1901 wech­sel­ten die Besitzer mehr­fach. Unter Rudolf Bierling wurde 1920 das neue Herrenhaus als Anbau an das alte Herrenhaus errich­tet, aller­dings musste er sei­nen Grundbesitz bereis zwei Jahre spä­ter wie­der ver­kau­fen. Die Sächsische Siedlungsgesellschaft Dresden kaufte das Rittergut 1935 und teilte es unter Neubauern auf. Das Herrenhaus kam dabei an Horst von Minckwitz.

Nach 1945

Da das Rittergut bereits auf­ge­teilt wor­den war, ent­ging es nach Ende des Zweites Weltkriegs der Bodenreform.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus dient heute Wohnzwecken. Das Stallgebäude wird als Reiterhof genutzt, die rest­li­chen Wirtschaftsgebäude exis­tie­ren nicht mehr.

Kottmar: Rittergut Niederottenhain

Rittergut Niederottenhain

Am Gemeindeamt 3
02708 Kottmar OT Ottenhain

Historisches

1563 war ein Rittergut bekannt, das sich noch bis zum fol­gen­den Jahr im Besitz von Rudolph von Gersdorff befand, der es an Heinrich von Miltitz ver­kaufte. Seit 1571 befand sich das Rittergut erneut im Besitz der Herren von Gersdorff. Durch Heirat kam es 1631 an Johannes von Berge, der 1660 Konkurs anmel­dete. Daraufhin wurde das Rittergut Ottenhain in die Rittergüter Nieder- und Oberottenhain geteilt.

Caspar Rudolph von Gersdorff kaufte im glei­chen Jahr Oberottenhain. Acht Jahre spä­ter erwarb der Sohn des in Konkurs gegan­ge­nen Besitzers das Rittergut, das bis 1796 in Familienbesitz ver­blieb. 1697 wurde auch das Rittergut Niederottenhain erwor­ben, so dass beide Güter für gut ein Jahrhundert wie­der ver­eint waren. Oberottenhain kam durch Kauf 1796 an Herrn von Beschwitz, 1798 an Frau von Metzrath und 1809 an Johann Gottlob Erdmann von Nostitz, der das Rittergut vor 1821 an Carl August Wolf von Berge ver­schenkte. In jenem Jahr erhielt es des­sen Schwester Henriette Charlotte Wilhelmine von Nostitz. Ihr Tochter Thuiska ehe­lichte den Herrn von Mayer, der bis 1831 Besitzer des Gutes war.

Das heute noch vor­han­dene Herrenhaus wurde anstelle eines Vorgängerbaus von 1862 bis 1863 unter Christoph Ferdinand Sieland mit neu­go­ti­schen Tudorstilelementen erbaut. Im Rittergutshof ließ er zusätz­lich Umbauten an bestehen­den Wirtschaftsgebäuden vor­neh­men sowie wei­tere Neubauten errich­ten. 1873 erwarb Carl Oskar Freiherr von Friesen das Rittergut Niederottenhain. 1886 wurde das Rittergut an Carl Crome verkauft.

Weitere Besitzer waren ab 1910 die Mitteldeutsche Weidegenossenschaft, ab 1917 Max Peters, ab 1919 Alfred Schmiedgen und ab 1929 Heinrich Hertzer, wel­cher das Rittergut Niederottenhain zuvor gepach­tet hatte.

Nach 1945

Heinrich Hertzer starb bereits Anfang 1945. Seine Witwe Hedwig Hertzer wurde 1945 ent­eig­net. Sie wohnte bis zu ihrem Tod auf dem Gelände des Ritterguts Oberottenhain. Das Herrenhaus Niederottenhain wurde nach der Durchführung der Bodenreform durch die Gemeinde genutzt, die Rittergutsflächen wur­den an fast sieb­zig Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde als Kindertagesstätte sowie durch das Gemeindeamt genutzt.

Heutige Nutzung

Seit Ende 2022 befin­det sich das Schlösschen in Privatbesitz und wird saniert. Entstehen sol­len Wohnungen, Ferienwohungen sowie Räume für kul­tu­rel­les Leben.

Neusalza-​Spremberg: Wasserburg & Schloss Friedersdorf

Wasserburg & Schloss Friedersdorf

Am Pflegeheim 4 (Schloss)
Am Pflegeheim 1+3, Hauptstraße 109+111 (Wirtschaftsgebäude)
Am Pflegeheim 5 (Orangerie)
02742 Neusalza-​Spremberg OT Friedersdorf

Historisches

Das heu­tige Schloss geht auf eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg zurück. 1430 wurde diese Wasserburg als Rittersitz erwähnt. Gegen Ende des 15. Jahrhunderts war von einem Vorwerk die Rede, wel­ches 1598 als Rittergut Niederfriedersdorf Erwähnung fand. Als Besitzer sind 1392 die Brüder von Raussendorf sowie Bernhard von Döbschütz, 1430 Hinrich Luttitz, von 1469 bis 1655 die Familie von Rodewitz, nach­fol­gend bis 1843 die Familie von Leubnitz, 1845 Hans Anton August von Schlieben, 1874 Karl Friedrich Eduard Müller und seit 1877 der Kammerherr und Rittmeister Hans Leo von Oppell und des­sen Familie bekannt.

Als Hans Leo von Oppell in den Besitz des Ritterguts kam, war der Wassergraben noch vor­han­den, das Herrenhaus bestand aus Fachwerk. Er ließ ab 1880 umfang­rei­che Um- und Neubauten im Bereich des Gutshofes vor­neh­men und ab 1887 bis 1889 das heu­tige Schloss errich­ten. Das Wirtschaftsgebäude Am Pflegeheim 1 stammt aus der Zeit um 1750, die Gebäude Am Pflegeheim 3 und 5 aus dem 19. Jahrhundert.

Nach 1945

Die Familie von Oppell besaß das Schloss mit Rittergut bis 1945. Dann wurde ihr Grundbesitz ent­eig­net und an Neubauern auf­ge­teilt, wäh­rend das Schloss bis 1957 als Weiterbildungs- und Schulungsheim der CDU genutzt wurde. Danach kam die Gemeinde Friedersdorf in den Besitz des Schlosses, die es als Kinderferienlager ver­mie­tete. 1960 fan­den umfas­sende Umbauarbeiten statt. Ab 1961 wurde es als Alters- und Pflegeheim genutzt.

Nachwendezeit

In den Jahren 2004 und 2005 wurde Schloss Friedersdorf um einen Anbau erwei­tert, der dem neo­ba­ro­cken Baustil des Hauptgebäudes nach­emp­fun­den wurde.

Heutige Nutzung

Das Schloss wird heute nach wie vor als Altersheim genutzt. Der dazu gehö­rende Schlosspark ist des­halb nur teil­weise zugäng­lich. Von der eins­ti­gen Wasserburg zeugt heute nichts mehr, die was­ser­füh­ren­den Gräben sind längst verfüllt.