Oppach: Wasserburg & Schloss Oppach

Wasserburg & Schloss Oppach

Am alten Graben 2–4
02736 Oppach

Historisches

Der Rittersitz Oppach ent­stand im 13. Jahrhundert. Die ehe­ma­lige Wasserburg befand sich auf einem extra auf­ge­schüt­te­ten Hügel neben dem Schlossteich süd­lich des Schlosses. Im 15. Jahrhundert über­nah­men die Herren von Rechenberg den Rittersitz Oppach, unter ihnen erfolgte eine Teilung des Ritterguts. Unter Johann Caspar von Nostitz wur­den beide Rittergüter 1696 wie­der ver­eint. Im Besitz sei­ner Nachfahren ver­blieb das Rittergut bis 1945.

1786 wurde unter Einbeziehung der Grundmauern eines bestehen­den Wirtschaftsgebäudes ein reprä­sen­ta­ti­ves Wohnhaus für Gottlob Adolph Ernst von Nostitz und Jänckendorf errich­tet, der bis 1836 die­ses Gebäude selbst bewohnte. Unter sei­nem Sohn Eduard Gottlob von Nostitz und Jänckendorf wur­den 1844 Umbauten des Wohnhauses zu einem neo­go­ti­schen Schloss durch­ge­führt. 1858 ver­erbte er das Rittergut sei­nem Sohn, des­sen Witwe Ida 1872 Hermann von Nostitz-​Walldorf in zwei­ter Ehe heiratete.

Bereits um 1790 wur­den die letz­ten Reste der frü­he­ren Wasserburg abgetragen.

Nach 1945

Nachdem die Besitzer 1945 ent­eig­net wor­den waren, wurde Schloss Oppach zur Unterbringung von Umsiedlern genutzt. Der ursprüng­lich geplante Abriss des Schlosses konnte ver­hin­dert wer­den.  Ab 1950 wurde Schloss Oppach als Kindertageseinrichtung genutzt. Durch Umbauten des Dachgeschosses zu Wohnraum ab 1957 wurde das eins­tige Aussehen des Schlosses verändert.

Heutige Nutzung

Schloss Oppach steht leer. Der weit­läu­fige Schlosspark zeigt noch Wälle, die in der Zeit der Romantik als Naturtheater genutzt wurden.

Bodendenkmalschutz

Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg ist ein­ge­eb­net, ihre Gräben sind ver­füllt. Oberflächlich ist die Burg nicht mehr aus­zu­ma­chen. Ihr Standort wurde 1937 und erneut 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Oppach: Vorwerk Picka

Vorwerk Picka

Pickaer Straße 1
02736 Oppach OT Picka

Historisches

Das Vorwerk Picka wurde 1631 erwähnt. Es unter­stand dem Rittergut Oppach und wurde als Schäferei betrie­ben. 1821 wurde eine Scheune errich­tet. Ein zuvor bestehen­des Försterhaus, wel­ches ver­mut­lich im 18. Jahrhundert errich­tet wor­den war, wurde 1856 unter sei­nem Besitzer Eduard Gottlob von Nostitz und Jänckendorf in einen Sommer- und Jagdsitz umgebaut.

Nach 1945

Zuletzt diente das Herrenhaus des Vorwerks Picka als Wohnhaus.

Nachwendezeit

2008 erfolgte der Verkauf des Vorwerks an einen Gastronomen. Die Scheune wurde unter ihm zur Marktscheune ausgebaut.

Heutige Nutzung

Der Eigentümer plant die Sanierung von Herrenhaus und Schäferei.

Oderwitz: Rittergut Mitteloderwitz

Rittergut Mitteloderwitz

Neubauernsiedlung 1
02791 Oderwitz

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1397 urkund­lich erwähnt und ist auch als Kreischerhof oder Kreischengut bekannt. Diese Bezeichnungen gehen auf die Familie von Kreischau zurück, wel­che das Rittergut im 16. Jahrhundert besaß. 1637 kam das Rittergut Mitteloderwitz an Felix von Rüdinger, der auch im Besitz der Rittergüter Weigsdorf und Spitzkunnersdorf war.

Das Rittergut ver­blieb zunächst in Familienbesitz und wurde 1752 von Wilhelmine Louise von Rüdinger an David Christoph ver­kauft. Dessen gleich­na­mi­ger Sohn wurde als “von Linnenfeld” in den Adelsstand erho­ben. Die Familie von Linnenfeld behielt das Rittergut Mitteloderwitz bis 1866 in ihrem Besitz. Das Herrenhaus wurde um 1870 für Carl August Elsner erbaut. Erwin Held war der letzte Rittergutsbesitzer.

Nach 1945

Erwin Held wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde an Neubauern auf­ge­teilt. Seither wurde das Herrenhaus des Ritterguts als Mehrfamilienhaus genutzt.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus wurde nach und nach leergezogen.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz. Es besteht ein hoher Sanierungsbedarf.
(Foto: September 2024)

Oderwitz: Rittergut Oberoderwitz

Rittergut Oberoderwitz

Zur Lindenallee 5
02791 Oderwitz

Historisches

Das Rittergut wurde erst­mals 1623 urkund­lich erwähnt und befand sich damals im Besitz der Familie von Nostitz. Es gelangte spä­ter an die Familie Meyer, wel­che es 1908 an Maximilian Freiherr von Beschwitz ver­kaufte. Dieser ver­an­lasste den Bau des Herrenhauses, der bis 1911 voll­endet wurde. Das Herrenhaus wird teil­weise auch als Schloss bezeichnet.

Nach 1945

Dr. Hans Christoph Freiherr von Beschwitz wurde 1945 ent­eig­net und sein Grundbesitz fast voll­stän­dig beschlag­nahmt. Die Nebengebäude wur­den erwei­tert, um wei­te­ren Wohnraum sowie Stallanlagen für Neubauern zu schaf­fen. Das Herrenhaus wurde Gemeindeeigentum und seit 1949 als Jugendherberge genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren wur­den im Parkgelände Bungalows mit wei­te­ren Übernachtungsmöglichkeiten erbaut. Nachdem sich das Jugendherbergswerk als Betreiber 2006 zurück­ge­zo­gen hatte, wurde die Jugendherberge durch die Gemeinde wei­ter­be­trie­ben. 2010 wurde der Verkauf des Ensembles beschlossen.

Heutige Nutzung

Ende des Jahres 2011 fand sich ein Käufer für das Rittergut. Die Umnutzung sieht Wohnraum, Kongresszentrum und ein wis­sen­schaft­li­ches Institut vor. Der Schlosspark soll öffent­lich bleiben.

Kottmar: Rittergut Kottmarsdorf – Oberhof

Rittergut Kottmarsdorf | Oberhof

Dorfstraße 50
02708 Kottmar OT Kottmarsdorf

Historisches

Bis 1547 befand sich das Rittergut Kottmarsdorf im Besitz der Stadt Löbau. Es wurde von den Herren von Gersdorff erwor­ben und ver­blieb bis 1605 in Familienbesitz. 1642 erwarb die Familie von Gersdorff das Rittergut von der Familie von Klix zurück. Dabei ver­einte Hans Wenzel II von Gersdorff etwa ein Jahrhundert spä­ter den Oberhof mit dem Niederhof, der sich zwar auch im Besitz der Familie von Gersdorff befand, kon­kret in dem von Johann Erdmann von Gersdorff.

Ab 1763 befand sich Kottmarsdorf für drei­ßig Jahre im Besitz der Baronenfamilie von Stein und wurde her­nach von den Geschwistern Johanne Elisabeth Mehlhosin und Johann Christian Rudolph gekauft, die 1826 Konkurs anmel­de­ten und das Rittergut an die Familie Jeremias ver­äu­ßer­ten. Unter die­ser wurde das Rittergut Kottmarsdorf gegen Ende des 19. Jahrhunderts wie­der in den Oberhof und den Niederhof geteilt. Der Oberhof befand sich noch 1910 im Besitz der Familie Jeremias.

1918 erwarb Arno Guido Feustel den Oberhof. Das vor­ma­lige Schloss brannte 1921 ab und wurde in den fol­gen­den Jahren wie­der auf­ge­baut. Allerdings geriet Arno Guido Feustel durch den Wiederaufbau in Konkurs und Maria Schwietzke erwarb den Oberhof 1925. Noch im glei­chen Jahr kam es zu einem wei­te­ren Besitzerwechsel und Walter Rudolf de Greiff kaufte den Oberhof. Er ver­kaufte ihn 1944 an Walter Schumann.

Nach 1945

Walter Schumann konnte sich nicht lange an sei­nem Besitz erfreuen und wurde 1945 ent­eig­net. Von 1950 bis 1991 diente der Oberhof als Jugendwerkhof.

Nachwendezeit

Nach zehn­jäh­ri­gem Leerstand wurde der Oberhof 2001 von pri­vat erworben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird von den Eigentümern bewohnt.

Ostritz: Wallburg Ostritz (Wallburg Marienthal)

Wallburg Ostritz | Wallburg Marienthal

Alter Wall, Burgberg, Schanze
02899 Ostritz

Historisches

Die noch vor­han­de­nen Wall- und Grabenreste der mit­tel­al­ter­li­chen Befestigungsanlage befin­den sich süd­west­lich des Ortes ober­halb der Straßengabelung Zittauer Straße (B 99) und Dittersbacher Straße in einem Waldstück hin­ter dem Sägewerk. Die Wallburg Ostritz wird auch als Wallburg Marienthal oder Schanze bezeichnet.

Bodendenkmalschutz

Die Wallanlage wurde erst­mals 1936 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt. Die Erneuerung des Schutzes als Bodendenkmal wurde 1970 ausgesprochen.

Oybin: Burg- und Klosterruine Oybin

Burg- und Klosterruine Oybin

Hauptstraße 16
02797 Oybin

Historisches

Die Ruinenanlage von Burg und Kloster nimmt den gesam­ten Gipfelbereich des Berges Oybin ein. Ebenso befin­den sich der im Jahre 1515 von den Mönchen ange­legte Bergfriedhof der Gemeinde Oybin sowie die 1853 ein­ge­rich­tete Camera obscura auf dem Berg.

Über eine Besiedlung in der sla­wi­schen Zeit gehen die Quellen nicht einig. Einerseits konnte eine Besiedlung in die­ser Zeit nicht nach­ge­wie­sen wer­den, gelte aber als wahr­schein­lich, ande­rer­seits soll bereits um 700 eine sla­wi­sche Burganlage exis­tiert haben. Nachgewiesen wurde jedoch eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage, deren Überreste 1937 unter Bodendenkmalschutz gestellt wur­den. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Im 13. Jahrhundert befand sich auf dem Berg ein Raubrittersitz, der 1291 durch die Zittauer zer­stört und kurz dar­auf wie­der auf­ge­baut wurde. Von 1311 bis 1316 wurde die Anlage unter Heinrich von Leipa zu einer Wehranlage aus­ge­baut, um die nahen Handelswege bes­ser zu schüt­zen. 1346 fiel der Besitz an Karl IV., böh­mi­scher König und deut­scher Kaiser. 1361 ord­nete er den Bau des Kaiserhauses an, das ihm als Alterssitz dien­ten sollte. Unter Beteiligung der Prager Dombauhütte wurde 1366 mit dem Bau der goti­schen Kirche begon­nen und 1384 voll­endet. Bereits 1369 wurde auf dem Berg Oybin ein Cölestiner-​Kloster gestif­tet. Während der Hussitenkriege wurde der Oybin 1420 und erneut 1429 ange­grif­fen, konnte aber von den Hussiten nicht ein­ge­nom­men wer­den. Bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg wei­ter aus­ge­baut. Das Kloster wurde 1562 im Zuge der Reformation auf­ge­löst und 1577 durch Blitzschlag zerstört.

Im 18. Jahrhundert war die Burg- und Klosteranlage unbe­wohnt und diente als Steinbruch. Sie wurde zu die­ser Zeit durch einen Felssturz wei­ter beschä­digt. Im glei­chen Jahrhundert, dem Zeitalter der Romantik, wurde die Burg wie­der­ent­deckt und von Malern als Vorlage für ihre Werke genutzt. Ab 1829 setzte die tou­ris­ti­sche Erschließung ein. Die Ruine wurde von Schutt befreit, das Kaiserhaus 1877 saniert. 1879 (andere Quelle: 1883) folgte die Museumsgründung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fan­den Untersuchungen der Burg- und Klosteranlage unter Cornelius Gurlitt statt.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­den die Sanierungsarbeiten wie­der auf­ge­nom­men. Die Klosterruine dient seit 1972 als Konzertplatz.

Nachwendezeit

Die Burg wird seit 1991 wie­der umfas­send saniert und rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Freilichtmuseum

Ostritz: Schloss Leuba

Schloss Leuba

Am Hofberg 3
02899 Ostritz OT Leuba

Historisches

Seit min­des­tens 1550 war ein Rittergut vor­han­den, das ver­mut­lich unter der Familie von Gersdorff ent­stan­den war. Wigand von Uechtritz erwarb die­ses Rittergut 1638 im Rahmen einer Versteigerung. Seine Nachfolger ver­kauf­ten den Grundbesitz 1690 an die Familie von Schweinitz. Unter Hans Christoph von Schweinitz ent­stand ab 1695 das Herrenhaus. Der Bau wurde 1698 voll­endet. 1759 erwarb Christina Sophie von Heynitz das Rittergut, tauscht es aber sogleich mit dem Kloster St. Marienthal gegen ein ande­res Gut ein. Das Rittergut Leuba befin­det sich seit­her im Besitz die­ses Klosters. 1778 erfolgte im Auftrag der Äbtissin Anastasia Rößler ein Umbau des Herrenhauses. Es ver­fügt über eine kleine katho­li­sche Kapelle. Der groß­zü­gige Wirtschaftshof wurde 1808 unter der Äbtissin Maria Gürth angelegt.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform und wurde als kirch­li­cher Besitz nicht enteignet.

Nachwendezeit

Noch bis weit nach dem Ende der DDR wurde noch Landwirtschaft auf dem ehe­ma­li­gen Rittergut betrieben.

Heutige Nutzung

Schloss und Wirtschaftsgebäude sind erhal­ten. Es liegt eine teil­weise Wohnnutzung vor. Insgesamt besteht erheb­li­cher Sanierungsbedarf.

Leutersdorf: Rittergut Niederleutersdorf

Rittergut Niederleutersdorf

02794 Leutersdorf

Historisches

Entstanden war das Rittergut, als in der Mitte des 15. Jahrhunderts das Dorf Leutersdorf in Niederleutersdorf und Oberleutersdorf auf­ge­teilt wor­den war. Dabei kam Niederleutersdorf an Heinrich von Schleinitz. Joachim von Milde erwarb das Rittergut 1576. Seine Erben teil­ten den Besitz unter sich auf, 1637 gelangte der Besitz  an die Herrschaft Rumburg und bil­dete eine böh­mi­sche Enklave. Erst 1849 kam das Rittergut Niederleutersdorf wie­der an Sachsen.

Die Lage des Ritterguts Niederleutersdorf ist bis­lang nicht zu ermit­teln gewe­sen. Möglicherweise exis­tierte ledig­lich ein Wirtschaftshof ohne Herrenhaus.

Leutersdorf: Rittergut Mittelleutersdorf

Rittergut Mittelleutersdorf

Hauptstraße 15
02794 Leutersdorf

Historisches

Das Rittergut wurde 1735 erwähnt, als sein dama­li­ger Besitzer Ehrhard Gottlob Ehrenfried von Oberland es an Gottlob Schöbel ver­kaufte. Das Herrenhaus wurde ver­mut­lich um 1800 erbaut. 1801 kam es an die Familie Wiedner, die es 1827 an die Familie Klinger ver­kaufte. 1839 ging das Rittergut Mittelleutersdorf an Traugott Leberecht Neumann über. 1910 kaufte es der Landwirt Richard Wagner.

Nach 1945

1945 erfolgte wie vie­ler­orts die Enteignung.In den Wirtschaftsgebäuden quar­tier­ten sich Neubauern ein.

Nachwendezeit

Das Herrenhaus befand sich im Eigentum der Gemeinde und wurde im Herbst 2009 abge­ris­sen, nach­dem sich keine Nutzung für das Gebäude gefun­den hatte. Das Foto zeigt das Herrenhaus vor dem Abriss.

Heutige Nutzung

An Stelle des eins­ti­gen Herrenhaueses steht heute der Neubau einer Sparkasse.