Neukirchen/​Pleiße: Wasserburg & Schloss Schweinsburg

Wasserburg & Schloss Schweinsburg

Hauptstraße 147–149
08459 Neukirchen/​Pleiße

Historisches

Bereits um das Jahr 1000 ent­stand der Vorgängerbau der heu­ti­gen Schweinsburg, der als früh­zeit­li­che, heute über­baute Wasserburg 1212 als Herrensitz unter Henricus de Crematzove urkund­lich erwähnt wurde.

Die Besonderheit der Burg- und Schlossanlage Schweinsburg besteht darin, dass der Name Schweinsburg erst ab dem spä­ten 15. Jahrhundert auf­tauchte und vor­her der Name Crimmitschau geläu­fig war. So wur­den 1222 das castrum Crimaschowe, 1322 das  castrum Crymatschow, 1351 Crimatsch uf dem Husze und 1460 das Castrum Crimischaw nach­ge­wie­sen. 1499 erfolgte die erste Erwähnung als Sweynssburg und 1530 als Schweinßpurgk. Nach einer wie­der­hol­ten Nennung als slos Crimizschaw setzte sich spä­tes­tens ab 1606 schließ­lich der Name Schweinsburgk durch.

1307 war Fritz von Schönburg als Burgherr ver­zeich­net. Carol von Bose erwarb die Burg 1643. Einhundert Jahre spä­ter wurde sie, die sich zu die­sem Zeitpunk im Besitz der Familie von Berbisdorf befand, umge­baut. Sie war bereits ver­fal­len und ent­stand als Barockschloss neu. Nach mehr­fa­chen wei­te­ren Besitzerwechseln erwarb 1906 Carl Rudolf Wolf das Schloss mit Rittergut. Zwischen 1908 und 1911  ließ er Umbauten vornehmen.

Nach 1945

Nach der Enteignung im Rahmen der Bodenreform 1945 wurde der goti­sche Turm im Unterschloss abge­tra­gen. Ab 1946 diente das Schloss der KPD als Parteischule. Drei Jahre spä­ter wurde sie als Schule der SED bis 1990 genutzt.

Nachwendezeit

1995 gelangte Schloss Schweinsburg in Trägerschaft des Kolping-​Bildungswerks. 1998 fan­den Renovierungs- und Modernisierungsarbeiten statt. Zusätzlich wurde ein Hotelkomplex neu erbaut.

Heutige Nutzung

Seit 2001 fun­giert das Schloss als eigen­stän­di­ger Betrieb in den Bereichen Hotel, Restaurant, Tagungen und Events.

Bodendenkmalschutz

Die ursprüng­li­che Wasserburg wurde durch das Schloss teil­weise über­baut. Der frü­here Graben ist stel­len­weise noch als 15 m breite und 0,5 bis 1 m tiefe Senke erhal­ten. Die Anlage wurde 1970 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Meerane: Freigut Crotenlaide

Freigut Crotenlaide

Crotenlaider Weg 18
08393 Meerane

Historisches

Das Gut befand sich um 1600 im Besitz von Georg Caspar von Minckwitz und kam drei Jahre spä­ter an August von Schönberg. Die Familie von Gaudlitz besaß das Gut um 1696. Es wurde 1720 als Vorwerk erwähnt. 1745 wurde Abraham von Einsiedel als Besitzer genannt. Aus dem Vorwerk ent­stand um 1875 das Freigut Crotenlaide. Paul Eichler wurde 1910 als Besitzer aufgeführt.

Nach 1945

Die Enteignung wurde erst nach 1950 vollzogen.

Nachwendezeit

1990 erfolgte die Rückgabe an die Erbengemeinschaft von Paul Eichler.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird bewohnt.

Mülsen: Rittergut Neuschönburg

Rittergut Neuschönburg

Neuschönburger Straße 126–128
08132 Mülsen OT Neuschönburg

Historisches

1533 erwarb Wilhelm von Geilsdorf ein bestehen­des Vorwerk, wel­ches 1585 an Hugo II. von Schönburg-​Hartenstein ver­kauft und in die­sem Zusammenhang als Rittergut erwähnt wurde. Das in Neudörfel befind­li­che Rittergut gelangte 1701 an den Familienzweig von Schönburg-​Lichtenstein, 1750 an den Familienzweig von Schönburg-​Hartenstein und schließ­lich 1786 wie­der an die Familie von Schönburg-​Waldenburg. 1914 fand das Rittergut mit Günther Fürst von Schönburg-​Waldenburg sei­nen letz­ten Besitzer, der 1945 ent­eig­net wurde. Zuvor erfolgte 1923 eine Umbenennung von Neudörfel in Neuschönburg.

Nach 1945

Nach der Bodenreform wurde das Herrenhaus geteilt und an zwei Neubauern übertragen.

Heutige Nutzung

Der schlichte Bau dient heute Wohnzwecken.

Mülsen: Wasserburg & Schloss Thurm

Wasserburg & Schloss Thurm

An der Festscheune 8
08132 Mülsen OT Thurm

Historisches

Ditherich vom Turme wurde urkund­lich 1361 genannt. Möglicherweise bezog sich seine Erwähnung jedoch nicht auf einen Herrensitz, son­dern hatte einen kirch­li­chen Hintergrund. Der erste Nachweis eines Ritterguts erfolgte 1599. Die mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg soll unab­hän­gig davon bereits im 15. Jahrhundert bestan­den haben.

Die Wasserburg Thurm ver­fügte ursprüng­lich über einen befes­tig­ten Hof. Sie wurde durch das Rittergut völ­lig über­baut und zeigt heute keine sicht­ba­ren Spuren mehr. In den letz­ten Jahren des 18. Jahrhunderts wurde offen­bar ein Wassergraben rekon­stru­iert, von dem heute eben­falls nichts mehr vor­han­den ist.

Das Schloss wurde 1880 nach einem Brand neu auf­ge­baut. Ehemalige Besitzer waren die Familien von Meckau und von Weißenbach. Das Rittergut wurde im 19. Jahrhundert, ver­mut­lich im Zusammenhang mit dem Schlossneubau, erneuert.

Bodendenkmalschutz

Als Bodendenkmal steht das Gebiet der Wasserburg Thurm seit Anfang 1971 unter Schutz.

Limbach-​Oberfrohna: Rittergut Limbach

Rittergut Limbach

Rathausplatz 1
09212 Limbach-Oberfrohna

Historisches

Das Rittergut ent­stand ver­mut­lich bereits in der ers­ten Hälfte des 13. Jahrhunderts. Es wurde als land­wirt­schaft­li­cher Hof erbaut und 1459 als Vorwerk bezeich­net. Besitzer waren die Ritter von Meckau. Ab 1538 gehörte das Rittergut der Familie von Schönberg, die das Herrenhaus 1570 neu errich­ten ließen.

Mit dem Tod von Georg Anton von Schönberg 1755 fiel das Rittergut Limbach an des­sen junge Witwe Helena Dorothea von Schönberg. Unter ihr ent­stan­den um 1770 die Wirtschaftsgebäude. Ihr Bruder Georg Reinhard Graf von Wallwitz über­nahm das Rittergut 1799. Bis 1845 ver­blieb das Rittergut in Familienbesitz. Friedrich Ludwig Leuschner folgte als Besitzer 1862. 1911 erwarb die Stadt Limbach das Gut. Im Laufe der Zeit wur­den sowohl Herrenhaus als auch Wirtschaftsgebäude mehr­fach umgebaut.

Nach 1945

Es erfolgte keine Enteigung nach Ende des Zweiten Weltkrieges.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus befin­det sich in sanier­tem Zustand und wird als Rathaus genutzt.

Limbach-​Oberfrohna: Rittergut Kaufungen

Rittergut Kaufungen

Uhlsdorfer Straße 5
09212 Limbach-​Oberfrohna OT Kaufungen

Historisches

Der 1226 erwähnte Herrensitz war das Stammschloss der Familie von Kaufungen, brannte 1450 ab und wurde fünf Jahre spä­ter bis auf die Grundmauern geschleift, nach­dem Kunz von Kaufungen hin­ge­rich­tet wor­den war. Später wurde der Grundbesitz von der Familie von Miltitz belehnt, wel­che in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf den Grundmauern den heu­ti­gen Bau errich­te­ten. 1551 erfolgte zudem die erste Nennung als Rittergut. In deren Besitz befand sich das Rittergut fast 100 Jahre und ging danach an die bekannte Familie von Pflugk über. Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel, u. a. die Familie von Thumbshirn und nach­fol­gend die Edlen von der Planitz, erwarb 1766 /​ 1768 Graf von Einsiedel das Gut.

Heutige Nutzung

Im sanier­ten Herrenhaus befin­den sich Wohnungen.

Langenbernsdorf: Rittergut Trünzig

Rittergut Trünzig

Zur Eichleite 14
08428 Langenbernsdorf OT Trünzig

Historisches

Das Rittergut Trünzig, in sei­ner frü­hes­ten Zeit im Besitz der Herren von Nischwitz, wurde 1553 als sol­ches erwähnt, erfuhr jedoch offen­bar einen vor­über­ge­hen­den Verlust sei­ner Rechte, da im Jahre 1764 ledig­lich ein Vorwerk beur­kun­det ist. Die Familie von Uffel kam 1690 an das Rittergut Trünzig, unter der 1749 das Herrenhaus errich­tet wurde und die es 1831 an den Grafen Friedrich Magnus II. zu Solms-​Wildenfels ver­äu­ßerte. Nachdem Trünzig 1858 erneut als Rittergut nach­weis­bar ist und auf wei­tere Besitzer zurück­blickt, kaufte es der Freiherr Speck von Sternburg 1893. 1911 wur­den am Herrenhaus Veränderungsbauten vor­ge­nom­men, die das heu­tige Aussehen ent­ste­hen lie­ßen. Bereit zwei Jahre spä­ter erwarb Ernst Fischer das Rittergut, des­sen Erben es 1941 an Fritz Wolf veräußerten.

Nach 1945

Fritz Wolf wurde 1945 ent­eig­net, das Rittergut auf­ge­löst und Grund und Boden an Neubauern ver­teilt. Im Herrenhaus wurde ein bis 2006 betrie­be­nes Pflegeheim ein­ge­rich­tet und dazu ein Erweiterungsbau angefügt.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus steht seit der Schließung des Pflegeheimes leer.

Langenweißbach: Wasserburg Grünau

Wasserburg Grünau

Wildenfelser Straße
08134 Langenweißbach OT Grünau

Historisches

Die Wasserburg wurde von den Herren von Wildenfels errich­tet und ist auch als Wohl und Wal bezeich­net wor­den. Die Anlage war eine recht­eckige Niederungsburg von 14 x 16 m Größe mit gerun­de­ten Ecken und einem umlau­fen­den, was­ser­füh­ren­den Graben von 5 bis 8 m Breite. Die Überreste der Wasserburg Grünau befin­den sich im Norden von Grünau in einem Gebiet mit meh­re­ren Teichen.

Bodendenkmalschutz

Bodendenkmalschutz ebsteht seit 1958.

Limbach-​Oberfrohna: Rittergut Bräunsdorf

Rittergut Bräunsdorf

Bodenreform Nr. 3
09212 Limbach-​Oberfrohna OT Bräunsdorf

Historisches

Die Familie von Schönberg erwarb 1543 ein Gut vom Kloster Geringswalde zurück, nach­dem die­ses auf­ge­löst wor­den war. Zuvor hatte die Familie von Schönburg im Jahre 1297 das Gut dem Kloster geschenkt. Unter ihr erfolgte 1552 die Erwähnung als Rittergut. 1647 kam das Rittergut an Wolf Dittrich von Thumshirn. Ab 1684 befand es sich im Besitz der Edlen von der Planitz, die es 1766 an die Grafenfamilie von Einsiedel ver­kauf­ten. Diese ver­kauf­ten das Rittergut 1897 an Heinrich Curt Heinig. Als letz­ter Besitzer ist 1925 Emil Koch verzeichnet.

Nach 1945

1945 wurde auch auf dem Bräunsdorfer Rittergut die Enteignung voll­zo­gen. Das ehe­ma­lige Herrenhaus wurde inzwi­schen abgerissen.