Görlitz: Rittergut Kunnerwitz

Rittergut Kunnerwitz

An der Landeskrone 9
02827 Görlitz OT Kunnerwitz

Historisches

Bereits 1228 wur­den die Herren von Landskron als Besitzer eines Vorwerks genannt. Nach der 1444 erwähn­ten Nennung als zer­stör­tes “slosz” gab es meh­rere Besitzerwechsel. Noch 1481 erfolgte die Erwähnung als Vorwerk, wel­ches sich im Besitz der Stadt Görlitz befun­den hat. Es folgte eine Aufwertung zum Rittergut, als wel­ches es 1575 bezeich­net wurde. 1581 gelangte Hans von Warnsdorf in den Besitz des Ritterguts und ver­kaufte es 1636 an Jakob Schöne. Nach einem Brand im Jahre 1808 wurde das Herrenhaus in sei­ner heu­ti­gen Gestalt neu auf­ge­baut. 1880 gelangte das Rittergut wie­der an die Stadt Görlitz, die es als Stadtgut an Walter Fünfstück verpachtete.

Nach 1945

Mit der Bodenreform wurde das Rittergut Kunnerwitz in Volkseigentum umge­wan­delt und wei­ter­hin land­wirt­schaft­lich genutzt.

Nachwendezeit

1991 wurde die Stadt Görlitz erneut Eigentümer und grün­dete die Stadtgut Görlitz GmbH. Diese wurde 2002 pri­va­ti­siert. Der Name wurde beibehalten.

Heutige Nutzung

Das Rittergut wird wei­ter­hin von der Stadtgut Görlitz GmbH bewirt­schaf­tet. Es wird öko­lo­gi­sche Landwirtschaft betrieben.

Reichenbach/O.L.: Rittergut Obersohland II

Rittergut Obersohland II

Dorfstraße 290
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

1672 wurde erst­mals ein Rittergut urkund­lich erwähnt. 1724 wurde das Rittergut von den Brüdern von Uechteritz in Obersohland I und II geteilt. Wolf Christian Ludwig von Gersdorff über­nahm das Gut Obersohland II Ende 1789. In der nächs­ten Zeit wech­sel­ten die Besitzer häu­fer. So tau­chen unter ande­rem die Namen von Salza und Lichtenau, von Bünau, erneut von Uechteritz sowie von Seydewitz in den Urkunden auf. 1905 kaufte der Freistaat Sachsen das Gut auf, ließ im fol­gen­den Jahr das Herrenhaus erbauen und errich­tete eine Zucht von Militärpferden. 1919 erfolgte die Umwandlung in einen zivi­len Zuchtbetrieb, der 1937 durch die Wehrmacht über­nom­men wurde.

Nach 1945

Das Rittergut Obersohland II wurde nach 1945 ent­eig­net und an Neubauern aufgeteilt.

Nachwendezeit

Ab 2002 wurde das Herrenhaus in zwei­jäh­ri­ger Arbeit saniert. Es befin­det sich in Privatbesitz.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ver­fügt über meh­rere Wohnungen.

Gablenz: Schloss Kromlau

Schloss Kromlau

Altes Schloß 10
02953 Gablenz OT Kromlau

Historisches

In Kromlau bestand bereits seit 1509 oder 1512 ein Rittergut. Über die Entwicklung des Ritterguts in den fol­gen­den drei Jahrhunderten ist recht wenig bekannt.

Friedrich Hermann Rötschke erwarb das Rittergut Kromlau 1842 und ließ in Anlehnung an den Fürst Pückler-​Park in Bad Muskau den weit­läu­fi­gen Kromlauer Park mit aller­lei Zier wie Teichen und Skulpturen anle­gen. Das Schloss wurde bereits im 18. Jahrhundert erbaut. Friedrich Hermann Rötschke ließ es 1845 um- und aus­bauen. Weitere fünf Jahre spä­ter ließ er auch das Kavaliershaus errich­ten, ebenso gehen die Rakotzbrücke über den Rakotzsee sowie die Grotte Himmel und Hölle auf ihn zurück.

Mit Otto Busse tauschte er 1875 sei­nen Grundbesitz. Otto Busse über­nahm Kromlau, Friedrich Hermann Rötschke über­nahm Schloss Bärwalde. 1889 gelang­ten Schloss und Park Kromlau an Leopold Graf von und zu Egloffstein-​Arklitten, der den Rhododendronpark anle­gen ließ. Während des Zweiten Weltkrieges ver­an­lasste Friedrich-​Leonhardt Alexander Graf von und zu Egloffstein-​Arklitten Sanierungsarbeiten am Schloss.

Nach 1945

1945 erfolgte die Enteignung der Grafenfamilie im Rahmen der Bodenreform. Das Schloss wurde nun für Wohnzwecke und spä­ter auch als Kindergarten genutzt.

Heutige Nutzung

Der Park ist öffent­lich zugäng­lich, Schloss und Kavaliershaus sind saniert und wer­den bewohnt.

Großschweidnitz: Rittergut Kleinschweidnitz

Rittergut Kleinschweidnitz

Thomas-​Müntzer-​Straße 6 (Altes Herrenhaus)
Thomas-​Müntzer-​Straße 9 (Neues Herrenhaus)
02708 Großschweidnitz OT Kleinschweidnitz

Historisches

Das Rittergut wurde 1627 erst­mals in einer Urkunde erwähnt und befand sich zu die­sem Zeitpunkt im Besitz der Familie von Nostitz. 1638 erwarb die Familie von Schlieben das Gut, ihr folg­ten ab 1672 die Familie von Elßnitz und ab 1695 die Familie von Hauenstein. Johanna Erdmuthe von Hauenstein ver­äu­ßerte das Rittergut Kleinschweidnitz 1751 an Gottfried Rudolph, des­sen Familie das Rittergut über meh­rere Generationen in Besitz behielt. Unter der Familie Rudolph ent­stand 1838 das alte Herrenhaus. 1862 erwarb Carl August Mosig von Aehrenfeld das Rittergut und ließ drei Jahre spä­ter das Neue Herrenhaus zusätz­lich errich­ten. Carl Gustav Stäcker kaufte 1925 das Rittergut.

Nach 1945

Die Familie Stäcker wurde 1946 ent­eig­net und das Rittergut an Neubauern auf­ge­teilt. Das Neue Herrenhaus wurde als Mehrfamilienhaus genutzt.

Heutige Nutzung

Das Neue Herrenhaus befin­det sich in Privatbesitz und ist saniert, beide Herrenhäuser die­nen Wohnzwecken.

Reichenbach/O.L.: Rittergut Obersohland III

Rittergut Obersohland III

Dorfstraße 233
02894 Reichenbach/O.L. OT Sohland am Rotstein

Historisches

Dieses Gut war das kleinste Rittergut in Sohland und wird des­halb auch “das Gütle”  oder “das Gütel” genannt. Es war einst das Vorwerk des Rittergutes Obersohland I. 1672 ver­kaufte Samuel von Loeben das Rittergut und behielt selbst das Vorwerk, wel­ches zum Rittergut Obersohland III erho­ben wurde. Von 1717 bis 1772 besaß die Familie von Uechteritz das Rittergut Obersohland III. Unter Max Stark, der das Rittergut 1902 kaufte, wurde im glei­chen Jahr das Herrenhaus erbaut.

Nach 1945

Max Stark wurde 1945 nicht ent­eig­net. Das Rittergut ver­blieb in Familienbesitz, aller­dings muss­ten die Ländereien in die ört­li­che LPG ein­ge­bracht werden.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus ist saniert und wird bewohnt. Die Landwirtschaftsflächen sind an die Agrargenossenschaft ver­pach­tet, die auch die Wirtschaftsgebäude nutzt.

Görlitz: Schloss Hagenwerder

Schloss Hagenwerder

Thomas-​Müntzer-​Straße 10
02828 Görlitz OT Hagenwerder

Historisches

Bis 1936 hieß der Ort Hagenwerder Nickrisch. Das Rittergut befand sich von 1457 bis 1945 durch­ge­hend im Besitz der Familie Emmerich und deren Nachkommen in weib­li­cher Linie.  Das Fachwerkschloss ent­stand im 16. oder 17. Jahrhundert. Ein Umbau erfolgte in der Mitte des 18. Jahrhudnerts, als es sich im Besitz von Floriana  Elisabeth Emmerich, ver­hei­ra­tet mit Johann Gottfried Tischer, befand. Die Scheune wurde 1763 errich­tet. 1776 ver­erbte Johann Gottfried Tischer das Rittergut Nickrisch an Helena Tugendreich Emmerich. Deren Tochter Sophie Helene hei­ra­tete Siegmund Traugott Hagendorn, wor­auf­hin sich das Rittergut über meh­rere Generationen in deren Familienbesitz befand.

Nach 1945

Das Rittergut wurde mit Vollzug der Bodenreform ent­eig­net und die Ländereien an Neubauern ver­teilt. Das Herrenhaus wurde zu Wohnzwecken und durch dioe Gemeindeverwaltung genutzt.

Nachwendezeit

In den 1990er Jahren erfolg­ten erste Sanierungsarbeiten. Das Herrenhaus wurde seit­her mehr­fach ver­kauft, ohne dass eine voll­stän­dige Sanierung erfolgte.

Heutige Nutzung

Im Schloss befin­den sich Wohnungen, diese ste­hen aller­dings leer.

Herrnhut: Wasserburg & Schloss Großhennersdorf

Wasserburg & Schloss Großhennersdorf

Untere Dorfstraße 3
02747 Herrnhut OT Großhennersdorf

Historisches

Großhennersdorf war bereits 1296 ein Herrensitz, der 1422 als Rittersitz Erwähnung fand. Vermutlich exis­tierte hier bereits eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Die erste Erwähnung als Rittergut erfolgte 1563, wäh­rend ein Schloss erst­mals 1587 genannt wurde. Ein Brand zer­störte es groß­flä­chig im Jahre 1657. Als die Familie von Gersdorff 1676 in den Besitz des Schlosses kam, fan­den umfang­rei­che Um- und Ausbauten statt. So wurde der Teich tro­cken­ge­legt, wäh­rend ein ummau­er­ter Park mit­samt Orangerie ange­legt wurde. Nach dem Tod von Henriette von Gersdorff wurde das Rittergut 1741 der Brüderunität Herrnhut über­eig­net. Anderthalb Jahrzehnte spä­ter ging die Parkanlage verloren.

Während der Napoleonischen Kriege diente Schloss Großhennersdorf der preu­ßi­schen Armee als Lager. 1857 und 1858 wur­den drin­gend erfor­der­li­che Sanierungsarbeiten vor­ge­nom­men. In die­sem Zusammenhang erhielt das Schloss eine neue Dachform. Ende 1868 erlitt das Gebäude Sturmschäden. Es wurde nach­fol­gend wäh­rend des Kirchenneubaus vor­über­ge­hend für Gottesdienste genutzt. Zur Zeit der Wende von 19. zum 20. Jahrhundert bewohn­ten Landarbeiter Teile des Schlosses.

Im Ersten Weltkrieg waren hier fran­zö­si­sche Gefangene unter­ge­bracht. 1930 wurde das Schloss, das sich noch immer im Eigentum der Brüderunität befand, zur Jugendherberge umfunk­tio­niert. 1937 über­nahm die Wehrmacht das Schloss mit­samt dem zum Remonte-​Gut umfunk­tio­nier­ten Rittergut. Der Verfall des Schlosses schritt man­gels Nutzung und Erhaltungsmaßnahmen fort.

Nach 1945

Aufgrund des bau­li­chen Zustandes wurde das Schloss 1946 bau­po­li­zei­lich gesperrt. Dennoch zogen wei­tere Flüchtlingsfamilien ein. Die FDJ rich­tete im Erdgeschoss ein Jugendheim ein und das Schloss wurde letzt­lich noch bis 1952 bewohnt, bis es zuneh­mend zur Baumaterialgewinnung zweck­ent­frem­det wurde. Nachdem 1977 /​ 1978 ein Teil des Turmes ein­ge­stürzt war, erfolg­ten Abrissarbeiten.

Nachwendezeit

ABM-​Kräfte sicher­ten das Gelände 1998.

Heutige Nutzung

Mittlerweile sind nur noch geringe Ruinenreste des Schlosses vor­han­den. Die frü­here Wasserburg wurde durch das Schloss über­baut und der was­ser­füh­rende Graben trockengelegt.

Bodendenkmalschutz

Das Areal wurde 1935 und wie­der­holt 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Schöpstal: Rittergut Mittelgirbigsdorf I

Rittergut Mittelgirbigsdorf I

02829 Schöpstal OT Girbigsdorf

Historisches

Bis 1643 besaß Hiob von Salza das Rittergut Mittel Girbigsdorf. Nach dem Verkauf wurde es bald in drei Anteile auf­ge­teilt, so dass die Rittergüter I, II und III ent­stan­den. Das Rittergut I, des­sen Herrenhaus das Kretschamgut war,  ist schon lange nicht mehr erhal­ten. Es wurde nicht wie­der auf­ge­baut, nach­dem das Gut 1870 einem Brand zum Opfer fiel. Seine Ländereien kamen an das Nachbargut.

Großschweidnitz: Rittergut Großschweidnitz

Rittergut Großschweidnitz

Straße der Einheit 3
02708 Großschweidnitz

Historisches

Der 1306 unter Gunzelinus de Swoynitz  erwähnte Herrensitz befand sich bis 1478 im Besitz der Herren von Schönberg. Anschließend ging er an die Stadt Löbau über, die ihn 1547 an die Herren von Nostitz ver­äu­ßerte. 1605 kam der Herrensitz an die Familie von Hund und Altengrotkau und wurde 1764 an die Familie von Leubnitz ver­kauft. Unter die­ser wurde im fol­gen­den Jahr (andere Quelle: bereits 1755) das Herrenhaus erbaut, wel­ches einen Vorgängerbau ersetzte.

Durch Heirat gelangte das Gut 1775 an die Familie von Beschwitz, unter denen es 1777 als Rittergut Erwähnung fand. Weitere Besitzer waren ab 1851 der Freiherr von Gutschmidt und ab 1881 Gustav Klette, unter dem im Jahr dar­auf das Herrenhaus umge­baut wurde. Sachsen kaufte das Rittergut 1898 und rich­tete 1902 auf dem Rittergutsgelände eine Heil- und Pflegeanstalt für Geisteskranke ein.

Nach 1945

Bis 1990 war das Rittergut Großschweidnitz ein Volksgut und wurde staat­lich bewirtschaftet.

Heutige Nutzung

Heute befin­det sich das Rittergut Großschweidnitz in Privatbesitz, das Herrenhaus steht leer und ist sanierungsbedürftig.