Ostrau: Rittergut Kiebitz

Rittergut Kiebitz

An der klei­nen Jahna 27
04749 Ostrau OT Kiebitz

Historisches

Saxo und Iarus de Kiwiz wur­den 1185 als Herren auf Kiebitz erwähnt. Ihnen folgte vor dem jahr 1190 Conradus de Chewiz. Das Rittergut wurde erst­mals 1460 erwähnt. Als Besitzer tra­ten die Familien von Dölen, von Saalhausen sowie Platz auf. Das Herrenhaus wurde, je nach Quellenlage, im 16. Jahrhundert oder um 1707 erbaut. Zehn Jahre spä­ter wurde Johann Christian Zimmermann als Besitzer genannt.

Um 1756 fan­den offen­bar Umbauten am Herrenhaus statt, wel­ches sich dazu­mal im Besitz der Christiane Charlotte Klug befand. Die Wirtschaftsgebäude stam­men aus dem 19. Jahrhundert. 1850 wurde das Rittergut in staat­li­chen Besitz über­führt und ver­pach­tet. Max Louis Zeitschel erwarb das Rittergut Kiebitz 1904.

Nach 1945

Das Rittergut Kiebitz war zu klein, um unter die Bodenreform zu fal­len. Dennoch floh der letzte Besitzer vom Hof und das Rittergut wurde in eine LPG überführt.

Nachwendezeit

Das Rittergut Kiebitz wurde im Jahre 2000 pri­vat erwor­ben, nach­dem es viele Jahre leer stand.

Heutige Nutzung

Das Rittergut Kiebitz befin­det sich in Privatbesitz. Die Eigentümer bewoh­nen ein Wirtschaftsgebäude, das Herrenhaus steht leer.

Ostrau: Rittergut Niederwutzschwitz

Rittergut Niederwutzschwitz

Mügelner Straße 39
04749 Ostrau OT Wutzschwitz

Historisches

1551 wurde erst­mals ein Rittergut urkund­lich erwähnt. Bis in die zweite Hälfte des 18. Jahrhunderts hin­ein hatte das Rittergut Niederwutzschwitz adlige Besitzer. Max Richter erbte es 1903.

Nach 1945

Das Herrenhaus Niederwutzschwitz wurde nach 1945 abge­ris­sen. Der Großteil des Ritterguts wurde abgetragen.

Nachwendezeit

Erhalten blieb nur ein klei­ner Teil einer Scheune, der zum Wohnhaus aus­ge­baut wurde.

Ostrau: Vorwerk Schlagwitz

Vorwerk Schlagwitz

Zur Sandgrube 4 (?)
04749 Ostrau OT Schlagwitz

Historisches

Hinweise auf ein ehe­ma­li­ges Vorwerk sind in alten Urkunden sowohl 1588 als auch 1791 zu finden.

Heutige Nutzung

Heute ist im ehe­ma­li­gen Vorwerk ein Bauunternehmen ansässig.

Ostrau: Wasserburg Pulsitz

Wasserburg Pulsitz

Am Wal
04749 Ostrau OT Pulsitz

Historisches

1185 wurde erst­mals ein Herrensitz erwähnt. Hierbei han­delte es sich ver­mut­lich um eine sla­wi­sche Wasserburg, gele­gen nörd­lich am Weg zur Mühle. Die recht­eckige Innenfläche war etwa 40 x 25 m groß und war von einem Wassergraben  umge­ben. Der Burghügel ist heute nur noch leicht erhöht. Der Graben selbst ist etwa 6 m breit.

Bodendenkmalschutz

Die Anlage wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Oederan: Rittergut Wingendorf

Rittergut Wingendorf

Zum Rittergut 24
09569 Oederan OT Wingendorf

Historisches

Das Gut befand sich über Jahrhunderte im Besitz der Familie von Schönberg. Es geht zurück auf ein bereits 1350 exis­tie­ren­des allo­dium, wel­ches ab 1445 als Rittersitz und seit 1551 als Rittergut bezeich­net wurde.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach 1945 abgerissen.

Heutige Nutzung

Das rest­li­che Rittergut dient Wohnzwecken.

Ostrau: Herrenhaus Pulsitz

Herrenhaus Pulsitz

Pulsitzer Hauptstraße 14
04749 Ostrau OT Pulsitz

Historisches

Das Herrenhaus wurde gegen Ende des 18. Jahrhunderts erbaut. Weitere geschicht­li­che Informationen sind bis­lang nicht verfügbar.

Nach 1945

Nach Ende des Zweiten Weltkriegs wurde das Gut durch die LPG bewirtschaftet.

Nachwendezeit

1992 erwar­ben die jet­zi­gen Betreiber des Hofguts das Gebäudeensemble und lie­ßen es umfas­send sanieren.

Heutige Nutzung

Der Hof wird als Hofgut Pulsitz betrie­ben. Das Herrenhaus ist saniert und dient Wohnzwecken. Die Wirtschaftsgebäude wer­den als Kuhstall, Käserei und Hofladen genutzt.

Ostrau: Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Wasserburg & Schloss Noschkowitz

Schlossstraße 8
04749 Ostrau OT Noschkowitz

Historisches

Vorgängerbau des Schlosses war eine mit­tel­al­ter­li­che Wasserburg. Noschkowitz wurde 1239 erst­mals als Herrensitz erwähnt und 1551 als Rittergut genannt. Hans von Taubenheim war ver­wandt mit Katharina von Bora und erwarb das Rittergut 1568. Er fun­gierte als Bauherr des heute noch vor­han­de­nen Nordostflügels und ver­kaufte Noschkowitz 1587 an Johann Lauterbach. Dieser hatte 1572 die Bartholomäusnacht mit­er­lebt und floh in Folge die­ser nach Italien. Nach sei­ner Rückkehr lebte er bis zu sei­nem Tod ein­sam auf Schloss Noschkowitz und schrieb Gedichte.

Von 1604 bis 1667 folgte die alt­säch­si­sche Adelsfamilie von der Sahla als Besitzer von Noschkowitz, bis 1775 die Familie von Lüttichau, Stauchitzer Linie. Hans Heinrich von Lüttichau erschoss sich 1762 auf Noschkowitz. 1775 erwarb Wolf Abraham Leberecht von Weidenbach das Schloss. Er ver­machte es sei­nem Sohn Hans August Wilhelm, der den Grundbesitz jedoch durch Misswirtschaft ver­lor. 1805 erwarb Johann Christian Gottlob Kopp das Schloss und ver­kaufte es 1814 an Christian Gottlieb Krause, der es sei­nem Stiefsohn Carl Gustav Adolf Ruppoldt überließ.

Im Erbgang gelangte Schloss Noschkowitz an des­sen Schwägerin Amalie Augusta Schreiber, die 1844 Gustav Friedrich Theodor von König ehe­lichte und die­sem die Güter über­trug. Nach sei­nem Tod 1885 folgte als Besitzer sein Sohn Georg Wilhelm, der aber bereits sie­ben Jahre spä­ter selbst ver­starb. Schloss Noschkowitz ging nun an Albert von König aus der preu­ßi­schen Linie der Familie über. Unter ihm ent­stand die Kapelle im zuvor ange­leg­ten eng­li­schen Landschaftspark, in wel­cher er 1913 bestat­tet wurde. Sein Neffe Werner von Dittrich erbte den Grundbesitz, der sich damals in Verwaltung von Hans von Lüders befand und von die­sem her­un­ter­ge­wirt­schaf­tet wurde.

Der letzte Rittergutsbesitzer war Walter Uhlemann, des­sen Vater Schloss Noschkowitz 1932 bei einer Versteigerung erwarb. Danach begann eine zwei­jäh­rige Sanierungsphase, bei wel­cher zunächst die land­wirt­schaft­li­chen Flächen nutz­bar gemacht wur­den. Es schloss sich die bis­lang letzte Sanierung der Gebäude an, die auch eine neue Dacheindeckung beinhal­tete. Als die Familie Uhlemann ein­zog, wurde auch die Kaltblut-​Pferdezucht auf dem Rittergut eingeführt.

Nach 1945

Im Frühjahr 1945 kehrte Walter Uhlemann aus ame­ri­ka­ni­scher Kriegsgefangenschaft zurück, wurde jedoch kurz dar­auf in rus­si­sche Gefangenschaft ver­schleppt. Die Bodenreform wurde auf dem Rittergut voll­zo­gen, wobei 116 ha an Neubauern ver­teilt wur­den, wäh­rend 140 ha beim neu­ge­grün­de­ten Volkseigenen Gut Noschkowitz verblieben.

Ende 1949 kehrte Herr Uhlemann aus der rus­si­schen Kriegsgefangenschaft zurück. Eine Rückkehr nach Schloss Noschkowitz war jedoch auf­grund eines Verweises aus­ge­schlos­sen. Er sie­delte zu sei­ner Familie über, die bereits seit Ende 1945 im Haus der Schwiegereltern in Mügeln Unterschlupf gefun­den hatte. Walter Uhlemann starb 95-​jährig. Er hatte Noschkowitz nie wie­der betreten.

Nachwendezeit

Das Volksgut wurde 1990 auf­ge­löst und von der Treuhand über­nom­men. Diese ver­pach­tete die Agrarflächen an Fremdunternehmen. Ein öster­rei­chi­sches Ehepaar erstei­gerte Schloss Noschkowitz 1999.

Heutige Nutzung

Schloss Noschkowitz befin­det sich in Privatbesitz und dient Wohnzwecken. Wenige Sanierungsarbeiten wur­den aus­ge­führt, es besteht wei­te­rer Sanierungsbedarf.

Bodendenkmalschutz

Die frü­here Wasserburg wurde 1973 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt. Sie wurde durch das Schloss über­baut, erhal­ten ist ledig­lich ein was­ser­füh­ren­der Graben mit Erweiterung zum Teich.

Leubsdorf: Vorwerk Schellenberg

Vorwerk Schellenberg

09573 Leubsdorf OT Schellenberg

Historisches

Das Vorwerk Schellenberg wurde erst­mals 1445 unter dem Namen Dorfschellemberg beur­kun­det. Weitere Informationen sind spär­lich, was zu der Annahme ver­lei­tet, dass das Vorwerk nicht lange bestand.

Das Vorwerk Schellenberg ist nicht mit dem Vorgängerbau der nahe gele­ge­nen Augustusburg, der Burg Schellenberg, iden­tisch. Um Verwechslungen zu ver­mei­den, wurde der Leubsdorfer Ortsteil schon um 1378 Aldin-​Schelnberg bezie­hungs­weise Aldynschelnberg und ab Mitte des 15. Jahrhunderts Dorf Schellenberg, in unter­schied­li­cher Schreibweise, genannt. Erst 1919 erfolgte die Umbenennung in Schellenberg.

Leisnig: Burg Mildenstein

Burg Mildenstein

Burglehn 6
04703 Leisnig

Historisches

Eine erste Burg wurde 931 bis 933 durch König Heinrich I. erbaut und 1046 urkund­lich erwähnt. 1081 erfolgte der Bau der ers­ten Steinburg. Zwei Jahre spä­ter kam die Burg an den Grafen Wiprecht von Groitzsch. Er hatte sie als Hochzeitsgeschenk für seine Gemahlin Ludmilla von Böhmen erwor­ben. Diese Anlage wurde 1104 durch Markgraf Heinrich von Meißen zer­stört. Mit dem Wiederaufbau wurde im fol­gen­den Jahr begonnen.

1147 über­nahm Friedrich III. von Schwaben, wel­cher spä­ter als Friedrich Barbarossa berühmt wurde, den Leisniger Burgbezirk. Damit besaß er auch zeit­wei­lig die Burg Mildenstein. Nach mehr­ma­li­gem Besitzerwechsel wurde 1158 in Leisnig ein castrum benannt. Die Burggrafschaft endete 1365, als die Markgrafen Friedrich III., Balthasar und Wilhelm I. die Burg Mildenstein ein­nah­men, wor­auf­hin die damals ansäs­sige Burggrafenfamilie die Burg ver­las­sen musste. Leisnig ver­blieb im Besitz der Markgrafen von Meißen und der Kurfürsten von Sachsen.

Im 14. und 15. Jahrhundert diente die Burg Mildenstein als Aufenthaltsort und Witwensitz, ver­lor danach jedoch an Bedeutung. Die Burg wurde nun nur noch als Verwaltungssitz mit Gericht und Gefängnis genutzt.

Die Burg Mildenstein wurde zwi­schen 1550 und 1560 neu erbaut, wobei der Rundturm bereits aus dem 12. Jahrhundert stammt und die Burgkapelle zwi­schen 1081 und 1084 erbaut wurde. Das Pagenhaus stammt aus der Zeit um 1390 und wurde auf den Überresten der vor­ma­li­gen Hinterburg errich­tet. In der Mitte des 16. Jahrhunderts wurde das soge­nannte Herrenhaus erbaut. 1708 bis 1723 erfolgte der Umbau zum Kurfürstlichen Amtsgericht mit Gefängnis. 1875 wurde der im 17. und 18. Jahrhundert zurück­ge­baute Bergfried als Aussichtsturm ein­ge­weiht. Bereits 1890 begann die museale Nutzung der Burg. Im Vorderschloss ent­stan­den 1910 meh­rere Ausstellungsräume.

Nach 1945

Mit Kriegsende über­nahm die Stadt Leisnig die Burg und rich­tete darin 1952 ein Kreismuseum sowie Wohnungen ein, womit die Nutzung als Gericht endete. 1964 wurde auf dem Burggelände ein Heimattiergarten ange­legt. Zwischen 1981 und 1984 fan­den Restaurierungsarbeiten statt.

Nachwendezeit

1990 wurde der Heimattierpark geschlos­sen. Die Burg Mildenstein wurde ab 1991 auf­wen­dig saniert. Anfang 2008 wur­den Szenen des Hollywood-​Films “The Countess” auf Burg Mildenstein gedreht.

Heutige Nutzung

Burg Mildenstein wird als Museum genutzt und ist für seine bei­den Riesenstiefel bekannt. Der erste Riesenstiefel war mit einer Höhe von 3,70 m der bis 1996 größte Stulpenstiefel der Welt. 1996 wurde ein zwei­tes Exemplar ange­fer­tigt, wel­ches statt­li­che 4,90 m misst.

Bodendenkmalschutz

Die Ursprungsburg wurde 1936 und erneut 1958 unter Bodendenkmalschutz gestellt.

Lunzenau: Allodialgut Berthelsdorf

Allodialgut Berthelsdorf

Zur Amtsmannskluft 1
09328 Lunzenau OT Berthelsdorf

Historisches

In Berthelsdorf bestand 1508 ein Vorwerk, wel­ches 1551 zum Rittergut erho­ben wurde. Im 18. Jahrhundert war erneut ein Vorwerk akten­kun­dig, wel­ches 1875 als Allodialgut Erwähnung fand.

Nach 1945

Das Herrenhaus wurde nach 1945 abge­ris­sen. An sei­ner Stelle befin­den sich heute meh­rere Garagen.

Heutige Nutzung

Erhalten ist noch ein Wirtschaftsgebäude, wel­ches Wohnzwecken dient.