Kottmar: Rittergut Kottmarsdorf – Oberhof

Rittergut Kottmarsdorf | Oberhof

Dorfstraße 50
02708 Kottmar OT Kottmarsdorf

Historisches

Bis 1547 befand sich das Rittergut Kottmarsdorf im Besitz der Stadt Löbau. Es wurde von den Herren von Gersdorff erwor­ben und ver­blieb bis 1605 in Familienbesitz. 1642 erwarb die Familie von Gersdorff das Rittergut von der Familie von Klix zurück. Dabei ver­einte Hans Wenzel II von Gersdorff etwa ein Jahrhundert spä­ter den Oberhof mit dem Niederhof, der sich zwar auch im Besitz der Familie von Gersdorff befand, kon­kret in dem von Johann Erdmann von Gersdorff.

Ab 1763 befand sich Kottmarsdorf für drei­ßig Jahre im Besitz der Baronenfamilie von Stein und wurde her­nach von den Geschwistern Johanne Elisabeth Mehlhosin und Johann Christian Rudolph gekauft, die 1826 Konkurs anmel­de­ten und das Rittergut an die Familie Jeremias ver­äu­ßer­ten. Unter die­ser wurde das Rittergut Kottmarsdorf gegen Ende des 19. Jahrhunderts wie­der in den Oberhof und den Niederhof geteilt. Der Oberhof befand sich noch 1910 im Besitz der Familie Jeremias.

1918 erwarb Arno Guido Feustel den Oberhof. Das vor­ma­lige Schloss brannte 1921 ab und wurde in den fol­gen­den Jahren wie­der auf­ge­baut. Allerdings geriet Arno Guido Feustel durch den Wiederaufbau in Konkurs und Maria Schwietzke erwarb den Oberhof 1925. Noch im glei­chen Jahr kam es zu einem wei­te­ren Besitzerwechsel und Walter Rudolf de Greiff kaufte den Oberhof. Er ver­kaufte ihn 1944 an Walter Schumann.

Nach 1945

Walter Schumann konnte sich nicht lange an sei­nem Besitz erfreuen und wurde 1945 ent­eig­net. Von 1950 bis 1991 diente der Oberhof als Jugendwerkhof.

Nachwendezeit

Nach zehn­jäh­ri­gem Leerstand wurde der Oberhof 2001 von pri­vat erworben.

Heutige Nutzung

Das Herrenhaus wird von den Eigentümern bewohnt.

Ostritz: Wallburg Ostritz (Wallburg Marienthal)

Wallburg Ostritz | Wallburg Marienthal

Alter Wall, Burgberg, Schanze
02899 Ostritz

Historisches

Die noch vor­han­de­nen Wall- und Grabenreste der mit­tel­al­ter­li­chen Befestigungsanlage befin­den sich süd­west­lich des Ortes ober­halb der Straßengabelung Zittauer Straße (B 99) und Dittersbacher Straße in einem Waldstück hin­ter dem Sägewerk. Die Wallburg Ostritz wird auch als Wallburg Marienthal oder Schanze bezeichnet.

Bodendenkmalschutz

Die Wallanlage wurde erst­mals 1936 als Bodendenkmal unter beson­de­ren Schutz gestellt. Die Erneuerung des Schutzes als Bodendenkmal wurde 1970 ausgesprochen.

Oybin: Burg- und Klosterruine Oybin

Burg- und Klosterruine Oybin

Hauptstraße 16
02797 Oybin

Historisches

Die Ruinenanlage von Burg und Kloster nimmt den gesam­ten Gipfelbereich des Berges Oybin ein. Ebenso befin­den sich der im Jahre 1515 von den Mönchen ange­legte Bergfriedhof der Gemeinde Oybin sowie die 1853 ein­ge­rich­tete Camera obscura auf dem Berg.

Über eine Besiedlung in der sla­wi­schen Zeit gehen die Quellen nicht einig. Einerseits konnte eine Besiedlung in die­ser Zeit nicht nach­ge­wie­sen wer­den, gelte aber als wahr­schein­lich, ande­rer­seits soll bereits um 700 eine sla­wi­sche Burganlage exis­tiert haben. Nachgewiesen wurde jedoch eine mit­tel­al­ter­li­che Wehranlage, deren Überreste 1937 unter Bodendenkmalschutz gestellt wur­den. Der Schutz wurde 1958 erneuert.

Im 13. Jahrhundert befand sich auf dem Berg ein Raubrittersitz, der 1291 durch die Zittauer zer­stört und kurz dar­auf wie­der auf­ge­baut wurde. Von 1311 bis 1316 wurde die Anlage unter Heinrich von Leipa zu einer Wehranlage aus­ge­baut, um die nahen Handelswege bes­ser zu schüt­zen. 1346 fiel der Besitz an Karl IV., böh­mi­scher König und deut­scher Kaiser. 1361 ord­nete er den Bau des Kaiserhauses an, das ihm als Alterssitz dien­ten sollte. Unter Beteiligung der Prager Dombauhütte wurde 1366 mit dem Bau der goti­schen Kirche begon­nen und 1384 voll­endet. Bereits 1369 wurde auf dem Berg Oybin ein Cölestiner-​Kloster gestif­tet. Während der Hussitenkriege wurde der Oybin 1420 und erneut 1429 ange­grif­fen, konnte aber von den Hussiten nicht ein­ge­nom­men wer­den. Bis in die zweite Hälfte des 16. Jahrhunderts wurde die Burg wei­ter aus­ge­baut. Das Kloster wurde 1562 im Zuge der Reformation auf­ge­löst und 1577 durch Blitzschlag zerstört.

Im 18. Jahrhundert war die Burg- und Klosteranlage unbe­wohnt und diente als Steinbruch. Sie wurde zu die­ser Zeit durch einen Felssturz wei­ter beschä­digt. Im glei­chen Jahrhundert, dem Zeitalter der Romantik, wurde die Burg wie­der­ent­deckt und von Malern als Vorlage für ihre Werke genutzt. Ab 1829 setzte die tou­ris­ti­sche Erschließung ein. Die Ruine wurde von Schutt befreit, das Kaiserhaus 1877 saniert. 1879 (andere Quelle: 1883) folgte die Museumsgründung. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts fan­den Untersuchungen der Burg- und Klosteranlage unter Cornelius Gurlitt statt.

Nach 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg wur­den die Sanierungsarbeiten wie­der auf­ge­nom­men. Die Klosterruine dient seit 1972 als Konzertplatz.

Nachwendezeit

Die Burg wird seit 1991 wie­der umfas­send saniert und rekonstruiert.

Heutige Nutzung

Freilichtmuseum

Ostritz: Schloss Leuba

Schloss Leuba

Am Hofberg 3
02899 Ostritz OT Leuba

Historisches

Seit min­des­tens 1550 war ein Rittergut vor­han­den, das ver­mut­lich unter der Familie von Gersdorff ent­stan­den war. Wigand von Uechtritz erwarb die­ses Rittergut 1638 im Rahmen einer Versteigerung. Seine Nachfolger ver­kauf­ten den Grundbesitz 1690 an die Familie von Schweinitz. Unter Hans Christoph von Schweinitz ent­stand ab 1695 das Herrenhaus. Der Bau wurde 1698 voll­endet. 1759 erwarb Christina Sophie von Heynitz das Rittergut, tauscht es aber sogleich mit dem Kloster St. Marienthal gegen ein ande­res Gut ein. Das Rittergut Leuba befin­det sich seit­her im Besitz die­ses Klosters. 1778 erfolgte im Auftrag der Äbtissin Anastasia Rößler ein Umbau des Herrenhauses. Es ver­fügt über eine kleine katho­li­sche Kapelle. Der groß­zü­gige Wirtschaftshof wurde 1808 unter der Äbtissin Maria Gürth angelegt.

Nach 1945

Das Rittergut fiel nicht unter die Bodenreform und wurde als kirch­li­cher Besitz nicht enteignet.

Nachwendezeit

Noch bis weit nach dem Ende der DDR wurde noch Landwirtschaft auf dem ehe­ma­li­gen Rittergut betrieben.

Heutige Nutzung

Schloss und Wirtschaftsgebäude sind erhal­ten. Es liegt eine teil­weise Wohnnutzung vor. Insgesamt besteht erheb­li­cher Sanierungsbedarf.

Kottmar: Vorwerk Obercunnersdorf

Vorwerk Obercunnersdorf

02708 Kottmar OT Obercunnersdorf

Historisches

1472 wurde ein Vorwerk im Ort erwähnt. Weitere zuver­läs­sige Informationen, ins­be­son­dere zum Fortbestand und zum Standort, lie­gen der­zeit noch nicht vor.

Löbau: Rittergut Rosenhain

Rittergut Rosenhain

Oberere Paulsdorfer Straße 12, 14, 16
02708 Löbau OT Rosenhain

Historisches

Das 1345 genannte Vorwerk wurde seit 1619 als Rittergut bezeichnet.

Nach 1945

Um 1980 wurde das Herrenhaus stark umge­baut. Es wur­den meh­rere Geschosse abge­tra­gen, so dass heute nur noch ein bara­cken­ähn­li­cher Baue rhal­ten ist. Das Gebäude wurde damals als LPG-​Küche genutzt.

Heutige Nutzung

Das Rittergut besteht aus meh­re­ren heute zu Wohnzwecken genutz­ten Gebäuden, die sanie­rungs­be­dürf­tig sind und etwa um 1910 errich­tet wor­den waren.

Löbau: Schloss Unwürde

Schloss Unwürde

Hofeweg 3–8, 10, 11 (Wirtschaftshof)
Hofeweg 13 (Orangerie)
02708 Löbau OT Unwürde

Historisches

1401 wurde ein Rittersitz im Besitz der Herren von Nostitz benannt, der seit 1527 als Rittergut bezeich­net wurde. 1603 ging das Rittergut von der Familie von Nostitz an die Familie von Hund und Altengrotkau über, unter der 1727 das Schloss erbaut wurde. Im Saal ließ man die Freimaurerloge “Zu den drei Säulen” ein­rich­ten. 1769 erwarb die Gräfin Isabella von Salmour das Schloss, 1819 kaufte es der Freiherr von Gablenz. In der nächs­ten Zeit wech­sel­ten die Besitzer häufig.

Zu Jahresbeginn 1930 kam das Schloss durch Brandeinwirkung zu gro­ßem Schaden und wurde nach­fol­gend abge­ris­sen. Zum Zeitpunkt des Brandes befand sich das Gut im Besitz von Valley Czapski. Nikolaus von Beyme erwarb das Rittergut Unwürde 1933.

Heutige Nutzung

Vom Rittergut sind noch einige Nebengebäude erhal­ten. Dazu zäh­len der Pferdestall mit Kumthalle, meh­rere Wirtschaftsgebäude, die Brennerei, wei­tere Ställe und das Inspektorenhaus. Der Park mit alten Bruchsteinmauern und Torpfeilern ist eben­falls noch vorhanden.

Das Foto zeigt die bau­fäl­lige Orangerie. Diese wird aktu­ell durch den Traditionsverein Unwürde e. V. bau­lich  gesi­chert, um dem kom­plet­ten Verlust ent­ge­gen­zu­wir­ken. Für die Sicherungsarbeiten kom­men unter ande­rem Spendenmittel zum Einsatz.
(Stand: August 2023)

Löbau: Rittergut Körbigsdorf

Rittergut Körbigsdorf

Körbigsdorfer Weg
02708 Löbau OT Körbigsdorf

Historisches

Das 1604 erwähnte Vorwerk in Körbigsdorf wurde zum Rittergut auf­ge­wer­tet und als sol­ches 1777 erst­mals genannt. Das Herrenhaus wurde zuletzt von der Stadt Löbau als Armenhaus genutzt und um 1900 abge­bro­chen. Danach wurde das Gelände als Kleingartenanlage neu aufgebaut.

Lawalde: Wasserburg & Schloss Kleindehsa

Wasserburg & Schloss Kleindehsa

Dorfstraße 6
02708 Lawalde OT Kleindehsa

Historisches

Als ers­ter Grundherr war Hertwicus von Desen bekannt, der 1242 erwähnt wurde. 1348 war ein Herrensitz unter Bernhart von der Thesin bekannt, 1485 ein Rittersitz und ab 1564 ein Rittergut. Das Rittergut Kleindehsageht auf eine frü­here Wasserburg zurück.

Die Familie von Nostitz besaß das Rittergut Kleindehsa im 16. und 17. Jahrhundert. 1710 wurde das Rittergut von Carl Gottlob von Ponickau erwor­ben. Er ver­kaufte das Rittergut 1736 an Wolf Rudolph von Ziegler und Klipphausen, der es wie­derum aus Geldnot 1743 sei­ner Ehefrau Friedericke Juliane von Ziegler und Klipphausen ver­kaufte. Diese ver­an­lasste vier Jahre spä­ter den Bau des Schlosses an Stelle der vor­mals bestehen­den Wasserburg. 1769 wurde das Rittergut versteigert.

Dietrich von Carlowitz erwarb das Rittergut Kleindehsa 1894. Nach sei­nem Tod erbte es seine Frau Elisabeth von Carlowitz, die von 1909 bis 1910 Umbauten durch­füh­ren ließ.  Ihre Tochter Sophie Margarete hei­ra­tete Hans von Zimmermann, der bereits 1916 im Krieg ums Leben kam. In zwei­ter Ehe vrer­mählte sie sich mit Hans von Tschammer und Osten, der in die NSDAP ein­trat und als Reichssportkommissar Karriere machte. Er war Mitorganisator der Olympischen Spiele 1936 in Berlin und ver­starb zwei Jahre vor Kriegsende.

Nach 1945

Die Witwe Sophie Margarethe von Taschmmer und Osten wurde 1945 ent­eig­net. Das Rittergut wurde im Rahmen der Bodenreform auf­ge­teilt. Das Schloss wurde zunächst als Bezirksschulungsstätte der SED genutzt. Ab 1963 diente das Schloss Kleindehsa als Schule.

Nachwendezeit

1992 zog die Grundschule ins Schloss ein. Die Gemeinde ver­an­lasste eine umfang­rei­che Sanierung des Gebäudes.

Heutige Nutzung

Schloss Kleindehsa wird nach wie vor als Grundschule und Hort genutzt.

Bodendenkmalschutz

Die eins­tige Wasserburg ist durch das Herrenhaus völ­lig über­baut wor­den. Auch die Grabenreste wur­den ver­füllt. Das Burggelände wurde erst­mals 1936 und wie­der­holt 1958 als Bodendenkmal unter Schutz gestellt.

Löbau: Rittergut Großdehsa

Rittergut Großdehsa

02708 Löbau

Historisches

Großdehsa wurde 1238 als Herrensitz erst­mals erwähnt. Für 1242 ist Hertwicus de Dyzin als Herren auf Großdehsa bekannt und für 1336 Henricus de Desen. Die Ersterwähnung als Rittergut erfolgte 1564.